Der wachsende Trend zur Nutzung von intelligenten, vernetzten Technologien in modernen "Smart Citys" verwandelt diese in leichte Angriffsziele für Cyber-Terroristen. Um ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein aufzubauen und ein grundlegendes Regelwerk zu etablieren, das die Metropolen der Welt vor böswilligen Hacker-Attacken schützen soll, haben sich nun gleich mehrere Firmen aus dem Sicherheitssektor zusammengetan und die Initiative "Securing Smart Cities" ins Leben gerufen. Diese soll unter anderem eine Cyber-Security-Checklist für die Errichtung sicherer Städte erarbeiten. [...]
„Das Konzept von Smart Citys ist im Moment sehr aktuell. Viele Organisationen rund um die Welt arbeiten an intelligenten Lösungen, die urbane Gebiete energieeffizienter, komfortabler, umweltfreundlicher und sicherer gestalten sollen“, erklärt Cesar Cerrudo, CTO bei IOActiveLabs, auf der Website von „Securing Smart Cities“. Doch die Wenigsten davon würden sich dabei über Cyber-Security Gedanken machen und dadurch sowohl Unternehmen als auch ihre Bürger einer hohen Gefahr aussetzen, kritisiert der Experte. „Je mehr IT-Technologien involviert sind, desto größer wird das potenzielle Risiko“, so Cerrudo.
Mit seiner Sorge um die Sicherheit der modernen Hightech-Städte ist der argentinische Forscher aber nicht alleine. Mit Kaspersky Lab, Bastille, CSA (Cloud Security Alliance) und Xipiter haben sich gleich mehrere namhafte Unternehmen aus der Security- und IT-Branche der neuen Initiative angeschlossen. „Es geht darum, die Sicherheits-Herausforderungen in puncto Smart Citys zu identifizieren und brauchbare Lösungen zu entwickeln“, erläutert Cerrudo die Zielsetzung.
Teil seines Plans ist unter anderem die Ausarbeitung einer allgemeinen Cyber-Security-Checklist, die den städtischen Behörden als Anleitung zur Errichtung von sicheren Städten dienen soll. Darin sollen konkrete Sicherheitstipps gesammelt werden – beispielsweise, wie sich Passwort- und Verschlüsselungssysteme verbessern oder einmal entdeckte Lücken schnellstmöglich schließen lassen. Außerdem rät Cerrudo zur Durchführung regelmäßiger Sicherheits-Tests und der Einrichtung eines speziellen „Emergency Response Teams“, das im Ernstfall sofort eingreifen kann.
Dass die Einbindung vernetzter Technologien zwar für die Verwaltung und Kontrolle von städtischer Infrastruktur nicht nur Vorteile, sondern auch eine gravierende Schattenseite mit sich bringt, hat der CTO von IOActiveLabs bereits vor einem Jahr anhand verschiedener US-Städte eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Cerrudo konnte etwa in San Francisco leicht in die städtischen Kontrollsysteme der Verkehrsampeln eindringen und diese von rot auf grün umstellen. Ähnlich problemlos gelang ihm die Manipulation auch bei elektronischen Anzeigetafeln, die etwa über eine bestimmte Geschwindigkeitsbegrenzung oder eine aktuelle Umleitung Auskunft geben. „Es wäre kein Problem gewesen, alle Autos auf die Autobahn umzuleiten“, schilderte Cerrude damals die Möglichkeiten für Hacker. (pte)
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