Smarte Ideen für Campus-Netzwerke

Mit einem Campus-Netzwerk bauen Unternehmen auf dem Firmengelände ein privates Mobilfunknetz auf. So werden Prozesse, Anlagen und Fahrzeuge zuverlässig und sicher vernetzt. [...]

Follow-up & Fazit

Mit dem steigenden Flexibilitätsbedarf in Produktions- und Logistikhallen wächst auch die Zielgruppe für Campus-Netze. Zudem werden Produkte immer individueller. Das erfordert eine Echtzeitverarbeitung von Daten für Produkte und Maschinen.

„Der Markt beginnt gerade erst, sich zu entwickeln“, resümiert Alexander Saul von Vodafone. Vielerorts würden noch Pilotprojekte durchgeführt, bei denen Unternehmen verschiedenste Anwendungen testen, die sich die Vorteile von 5G zunutze machen sollen.

„Produktionshallen sollen sich kostengünstiger an neue Fertigungsgegebenheiten anpassen lassen, weshalb sich Firmen schrittweise der ,kabellosen Fabrik‘ nähern“, wie es Niko Kalivianakis formuliert.

Zudem führe die fortschreitende Digitalisierung in anderen Bereichen dazu, dass immer mehr Unternehmen eine reaktionsschnelle und zuverlässige Funkkommunikation suchten, um beispielsweise Digital Twins einzusetzen und in Echtzeit die Collaboration von Personen und Robotern in ihre Abläufe zu integrieren.

„Heute werden Campus-Netzwerke vor allem von Firmen eingesetzt, die von den nächsten Schritten der Digitalisierung und Automatisierung so schnell wie möglich profitieren möchten. Solche Firmen nutzen eigene 5G-Campus-Netze als Testumgebung. Dort erproben sie Lösungen und bereiten die nötigen Prozessanpassungen im eigenen Unternehmen vor.“

Zusätzlich gebe es Unternehmen, die schon heute in Campus-Netze investierten, weil die Infrastruktur-Modernisierung auf eine zukunftssichere Technik anstehe. „Aber die Möglichkeiten der 5G-Technologie werden erst jetzt in Innovationen umgewandelt. Daher stellen die heutigen Campus-Netze nur einen kleinen Teil der Netze dar, die wir in nächster Zeit sehen werden.“

Die Deutsche Telekom hat eigenen Angaben zufolge bereits mehr als 30 Campus-Netzwerke in Deutschland errichtet. Die Nachfrage sei nach wie vor hoch. Das unterstreichen auch die aktuellen Zahlen des Bitkom: Der Digitalverband befragte Ende vergangenen Jahres über 500 Industrieunternehmen ab 100 Beschäftigten in Deutschland.

26 Prozent dieser Unternehmen wollen demnach Campus-Netze mit 5G einrichten oder haben es schon getan – 7 Prozent planen in Eigenregie und 19 Prozent durch einen Mobilfunkanbieter.

„5G ist eine Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung der Industrie. Sie sorgt für einen hohen Automatisierungsgrad, größere Flexibilität in der Logistik, höhere Effizienz sowie mehr Transparenz und Steuerbarkeit“, erklärt Nick Kriegeskotte, Leiter Infrastruktur und Regulierung beim Bitkom-Verband.

In einem Campus-Netz als lokal begrenztem Funknetz eines Unternehmens ließen sich sensible Daten besonders schnell und sicher transportieren, weil die Daten das Werksgelände nicht verlassen müssten.

*Konstantin Pfliegl ist Redakteur bei der Zeitschrift com! professional. Er verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung als Journalist für verschiedene Print- und Online-Medien.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*