„Smarte Puppe“ kann User-Emotionen erkennen

Um die Leistungsfähigkeit eines neuartigen Computerchips zu demonstrieren, haben Forscher der Universität von Castilla-La Mancha (UCLM) in Spanien ihn kurzerhand in ein Kinderspielzeug verbaut. Gemeinsam mit Künstlicher Intelligenz analysiert der Chip Gesichtszüge und -regungen. [...]

Die mit dem Chip der Universität von Castilla-La Mancha (UCLM) technologisch aufgerüstete „smarte Puppe“ erkennt die gegenwärtige Gemütslage ihrer Nutzer mithilfe einer eingebauten Kamera und Algorithmen, die die jeweiligen Gesichtszüge und -regungen der umstehenden Personen erfassen und analysieren. Dabei werden insgesamt acht verschiedene Emotionen wie Freude oder Überraschung unterschieden. Eine Internetverbindung ist dafür nicht notwendig.
Smarte Alltagsgegenstände
„Schon in der nahen Zukunft werden wir überall eine Vielzahl von Augen haben, die uns nicht nur beobachten, sondern auch versuchen werden, uns zu helfen“, zitiert der „NewScientist“ Oscar Deniz, Professor am Department of Electrical Engineering, Electronics, Automation and Communications der UCLM. Bereits heute habe die Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) Algorithmen hervorgebracht, die Objekte oder Lippenbewegungen erfassen und einfache Entscheidungen treffen.
Um aufzuzeigen, wie leicht es sein kann, einen herkömmlichen Alltagsgegenstand in ein smartes Hightech-Gadget zu verwandeln, hat der Forscher einen neuartigen Chip entwickelt, der sich äußerst günstig produzieren lässt. „Die Gesamtkosten für die Herstellung dieses Chips, der auch KI-Algorithmen verarbeiten kann, belaufen sich auf nur 115 Dollar“, betont Deniz. Als Energiequelle reicht eine kleine Batterie, eine Datenübertragung ins Internet beziehungsweise in die Cloud ist nicht notwendig.
Datenschutz als ein Vorteil
In letztgenanntem Punkt liegt neben den niedrigen Produktionskosten auch gleich der zweite große Pluspunkt des UCLM-Ansatzes: Im Fall der smarten Puppe werden alle Daten lokal verarbeitet und nicht über das Web an den Hersteller oder sonstige Drittanbieter weitergeleitet. Aus Sicht des Datenschutzes ist das ein riesiger Vorteil. Diese hatten 2016 gemeinsam mit Konsumentenschützern eine Warnung vor einer smarten Puppe namens „My Friend Cayla“ (die COMPUTERWELT berichtete) ausgesprochen und diese als „verbotenes Spionagegerät“ eingestuft. Die Deutsche Bundesnetzagentur ging sogar soweit, den Verkauf und Besitz des Spielzeugs zu verbieten.


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