Smarte Scheinwerfer nutzen Machine learning

Forscher der Duke University entwickeln zusammen mit Kollegen von HASCO Vision Technology smarte Scheinwerfer, die auf Basis von Maschinenlernen funktionieren. [...]

Mit den smarten Scheinwerfern soll ein Fahrzeug seine Umgebung selbstständig und akzentuiert beleuchten können. (c) pixabay
Mit den smarten Scheinwerfern soll ein Fahrzeug seine Umgebung selbstständig und akzentuiert beleuchten können. (c) pixabay

„Ich arbeite mit Industriepartnern an smarten Scheinwerfern, die jedes Pixel individuell steuern und automatisch verschiedene Bereiche vor dem Fahrzeug nach Erkennung der Umwelt unterschiedlich beleuchten“, erklärt Xin Li von der Duke University.

Ersetzt Achtsamkeit nicht

„Bei schlechter Sicht erhöht sich das Unfallrisiko. Wenn Autofahrer bei schlechten Lichtverhältnissen zu schnell unterwegs sind und nicht auf Sicht fahren, kann es zu sehr schweren Verkehrsunfällen kommen. Intelligente Scheinwerfer können die Sicht deutlich verbessern und so zu mehr Verkehrssicherheit beitragen“, begrüßt VCÖ-Experte Christian Gratzer Innovationen, die das Unfallrisiko reduzieren und die Verkehrssicherheit. „Dennoch sollte man sich auf die Technik alleine nicht verlassen. Deshalb gilt in Gegenwart und Zukunft genauso wie in der Vergangenheit die Regel: Bei schlechter Sicht langsamer fahren und besonders aufmerksam sein.“

Die Herausforderung solcher Scheinwerfer ist nicht, die unterschiedlichen Beleuchtungsmuster zu ermöglichen, sondern das Auto zu einer automatischen Erkennung des Umfelds zu befähigen. Dadurch kann das Fahrzeug seine Umgebung selbstständig und akzentuiert beleuchten. Li arbeitet derzeit an der Optimierung des Algorithmus, der für das Maschinenlernen zuständig ist, während seine Industriepartner das nötige Bildmaterial sorgfältig sammeln und dabei Objekte wie Verkehrszeichen, Fußgänger sowie andere Autos einbeziehen.

Überarbeitung erforderlich

Zu dem Projekt gibt es bereits eine Demo-Version, die jedoch noch einer Überarbeitung bedarf, bevor ein Einsatz auf der Straße denkbar ist. Herausforderungen bestehen noch in der in der Erkennungsgenauigkeit und einer Echtzeit-Reaktion. „Wenn der Algorithmus zu lange benötigt, um zu antworten, ist dieser sinnlos. Außerdem darf nichts und niemand übersehen werden. Technisch gesehen sind das die zwei größten Hürden“, schildert Li. „Ich denke, dass wir das erste Produkt in ein bis zwei Jahren auf den Markt bringen werden“, ergänzt Li. Andere Aspekte, die von den smarten Scheinwerfern erfasst werden sollen, sind die Wetter- und Straßenbedingungen, Straßenschilder sowie Fahrspuren.


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