Smarte Software senkt Wasserverbrauch

Mit einer Software und Feuchtigkeitssensoren reduzieren Forscher der Cornell University den Wasserverbrauch der Landwirtschaft um 40 Prozent - ohne dass Farmer Ernteeinbußen in Kauf nehmen müssen. [...]

Mit Hilfe neuer Software können amerikanische Forscher den Wasserverbrauch um 40 Prozent senken. (c) Pixabay / manfredrichter

In Zeiten von Dürre und Klimakrise ist Wassersparen immens wichtig. Hier lassen Forscher der Cornell University mit einer Software aufhorchen, die hilft, den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft zu reduzieren. Dafür kombiniert Forschungsleiter Fengqi You örtliche Wetterprognosen, Daten über die Physiologie der jeweils angebauten Pflanzen und den tatsächlichen Feuchtigkeitsgehalt des Ackerbodens miteinander. Dazu kommt maschinelles Lernen, das einmal gemachte Erfahrungen berücksichtigt und in den Prozess einbringt.

Bodenfeuchtigkeit erfassen

Aus den erhobenen Daten errechnet das Programm, wann Pflanzen bewässert werden müssen und wie viel Wasser sie benötigen. „So kommen wir zu einer smarten Landwirtschaft“, sagt You. Seine Erfahrungen brachte auch Forscher Abraham Stroock mit ein, Professor für Chemie- und Biomolecular-Engineering. Er hat bereits Strategien für Apfelfarmen in New York sowie den Mandelanbau in trockenen Regionen an der Westküste entwickelt, als es das Programm noch gar nicht gab.

„Es gibt jetzt eine reelle Chance, das Wassermanagement zu verbessern“, so Stroock. Wenn man die Bodenfeuchtigkeit detailliert erfasse, könne man auch den Anbau von Reben verbessern, meint er. Stroocks Gruppe hat bereits Sensoren entwickeln, die an eine Zentrale melden, wenn Pflanzen unter Wassermangel leiden. Deren Daten allein sind allerdings nicht genug. Wenn wenig später Regen einsetze, sei eine künstliche Bewässerung überflüssig. Es sei also zusätzlich wichtig, dass Wetterdaten in die Planung einfließen.

Erste Tests auf Acker in Iowa

Andererseits, fügt You hinzu, sind die Prognosen nicht zuverlässig genug. Hier kommt das maschinelle Lernen ins Spiel. Das Programm wird mit historischen Wetterdaten gefüttert und den jeweiligen Prognosen. Daraus lernt die Software, die Güte der Wettervorhersagen zu beurteilen. Damit wird der errechnete Bedarf an Wasser noch genauer.

Die Forscher haben ihr Programm bereits an einem mit Gras bewachsenen Acker in Iowa getestet. Dabei habe sich herausgestellt, dass sich Wasser in nennenswertem Umfang einsparen lässt. Derzeit wird das System im Obstgarten der Universität installiert, um es erneut zu testen. Auch wenn die Regenmengen im Bundesstaat New York eigentlich ausreichend seien, gebe es zunehmen längere Trockenzeiten, die schlecht sind für die Obstbäume. 2016 beispielsweise lagen die Ernteverluste für die hier angesiedelten Obstbauern wegen fehlender Niederschläge um 50 Prozent unter der normalen Menge. Nächstes Ziel der Forscher ist die Entwicklung einer automatischen Bewässerung – natürlich gesteuert von der neuen Software.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Alexander Graf ist Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH. (c) Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH
Interview

Absicherung kritischer Infrastrukturen

NIS2 steht vor der Tür – höchste Zeit, entsprechende Maßnahmen auch im Bereich der Operational Technology (OT) zu ergreifen. »Wenn man OT SIEM richtig nutzt, sichert es kritische Infrastrukturen verlässlich ab«, sagt Alexander Graf, Experte für OT-Security (COSP) und Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH, im ITWelt.at-Interview. […]

Brian Wrozek, Principal Analyst bei Forrester (c) Forrester
Interview

Cybersicherheit in der Ära von KI und Cloud

Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit hat sich zu einer unbeständigen Mischung von Bedrohungen entwickelt, die durch zunehmende Unsicherheit und steigende Komplexität bedingt ist. Zu diesem Schluss kommt der Report »Top Cyber-security Threats In 2024« von Forrester. ITWelt.at hat dazu mit Studienautor Brian Wrozek ein Interview geführt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*