Das US-Start-up Scanalytics hat einen smarten Fußbodensensor entwickelt, der Unternehmen helfen soll, einen besseren Einblick in das Konsumverhalten zu bekommen. [...]
Die leicht transparenten, quadratischen Platten lassen sich einfach über dem Fußboden verlegen und messen dort über zahlreiche verbaute und besonders empfindliche Sensoren den Druck, den eine Person ausübt, wenn sie darauf tritt. Dadurch lassen sich Daten sammeln und analysieren, die dem Inhaber eines Geschäftes verraten, wann jemand dieses betritt, wie lange er dort verweilt und welche Regale oder Produkte ihn darin am meisten interessieren.
Kauferlebnis verbessern
„Egal, ob Sie nur ein kleines Geschäft besitzen oder eine ganze Kette mit tausenden von Filialen managen: Es ist an der Zeit, dass Sie die Kontrolle übernehmen, um das Kauferlebnis ihrer Kunden zu erkennen und zu verbessern“, heißt es auf der Scanalytics-Website. Genau das sei das Ziel der neuen Produktentwicklung. „Unsere Fußbodensensoren ermöglichen einen bisher ungeahnten Einblick in das Verhalten von Besuchern von verschiedenen Events oder Geschäften“, erklärt der Hersteller.
Das Gerät sei aber auch anderweitig einsetzbar. „Etwa zur Reduzierung von Energiekosten in Bürogebäuden oder zum Alarmieren von Personal in einem Altersheim, wenn irgendwo ein Patient zu Boden gestürzt ist“, zitiert „Phys.org“ Scanalytics-CEO und -Mitgründer Joe Scanlin. Dieser zählt bislang aber eigenen Angaben zufolge in erster Linie Handelsunternehmen zu seinen Kunden. „Online-Händler haben bereits viele Möglichkeiten, Daten zum Kaufverhalten zu sammeln. Mithilfe unseres Produkts kann nun auch der stationäre Handel besser verstehen lernen, was den Konsumenten gut gefallen hat und was nicht“, ist Scanlin überzeugt.
„Touchscreen am Fußboden“
Die Sensoren funktionieren laut Scanalytics „wie ein Touchscreen am Fußboden“. „Sie erkennen den einzigartigen Druck, den eine Person auf den Boden ausübt, und können so genau nachvollziehen, wann sie einen Laden betritt, und auf den Stritt genau erfassen, wo sie sich im Geschäft befindet oder vor welchem Regal sie länger verweilt“, erläutert das Start-up die Analysemöglichkeiten. Um diese auszureizen, müsse man lediglich mehrere der zwei Quadratfuß (rund 0,19 Quadratmeter) großen Platten im Geschäft verlegen und per Kabel miteinander verbinden.
Vor allem Kleinbetriebe dürften sich im Moment aber noch an dem relativ hohen Preis der smarten Bodenplatten stoßen. „Die Kosten reichen von 20 bis 1.000 Dollar pro Monat, je nach Größe des Geschäfts und der gewünschten dazupassenden Analyse-Applikationen“, so Scanlin. Datenschutzbedenken brauche man übrigens keine zu haben. „Die gesammelten Daten erlauben keine persönliche Identifikation eines Kunden“, betont der Scanalytics-CEO.
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