Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist das neue Spitzensmartphone des südkoreanischen Herstellers. Das Premium-Modell wartet mit einer starken Ausstattung, Leistung und gleich einer Reihe von innovativen KI-Features auf. [...]
Dass Samsung sein Galaxy S24 Ultra als Premium-Smartphone positioniert, wird bereits beim Äußeren schnell klar. Es besteht aus einem Titanium-Rahmen (wie auch Apples iPhone 15 Pro). Anders als noch beim S23 Ultra, also dem direkten Vorgänger-Handy, schließt das AMOLED-Display direkt am Rahmen ab, ohne «Wölbung» an den Ecken.
Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist mit einer Größe von 16,3 × 7,9 × 0,9 mm und einem Gewicht von 233 Gramm ein großes und auch schweres Smartphone. Es liegt dafür aber noch einigermaßen gut in der Hand.
Spezifiziert auf die IP68-Norm ist das Gehäuse gegen Staub geschützt und wasserdicht. Natürlich ist auch bei diesem Modell der Stylus-Pen mit dabei. Aus seinem Platz heraus geklickt wird der Stift, indem man unten links (wo sich der Stift eingerastet befindet) kurz, aber energisch drauf tippt. Daraufhin schnellt der Stift hervor und kann natürlich (in umgekehrter Reihenfolge) auch dort wieder eingeklickt werden.
Unser Android-14-Testmodell (Titanium Yellow) ist mit einem Nutzspeicher von 256 GB ausgestattet, der Arbeitsspeicher kommt auf eine Kapazität von 12 GB. Außerdem unterstützt das Handy Dual-SIM, womit sich also zwei Nano-SIM-Karten unterbringen lassen. Auch eine eSIM-Nutzung ist möglich. Zusätzlich mit einer Speicherkarte kann das Galaxy S24 Ultra allerdings nicht bestückt werden. Das Smartphone, dass uns Samsung zu Testzwecken zur Verfügung gestellt hat, wechselt ab 1449€ den Besitzer.
Klasse Ausstattung
In der Verpackung liegt neben dem Smartphone auch noch ein USB-C-Kabel bei. Ein Ladegerät fehlt leider. Schade! Als Taktgeber arbeitet der brandneue SoC-Baustein («System-on-a-Chip») Snapdragon 8 Gen 3 des Herstellers Qualcomm. Wie bereits erwähnt, bleibt sich Samsung auch beim Bildschirm-Typ treu.
Verbaut wird eine AMOLED-Variante mit einer Bilddiagonale von 6,8 Zoll (17,3 Zentimeter), das eine Auflösung von 3120 × 1440 Pixeln (WQHD+) bietet. Das Display ist mit einer variablen Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz ausgestattet, und kommt auf eine Pixeldichte von 516 ppi (pixel per inch).
Demzufolge ist der Bildschirm sehr präzise, dank der OLED-Technologie kontrastreich: Gestensteuerung, Wischfunktionen funktionierten im Test tadellos und zuverlässig. Ganz klar, so soll es sein.
Die Bedienung des Galaxy S24 Ultra ist intuitiv und flüssig. Die Benutzeroberfläche wirkt klar, ist aufgeräumt und erinnert natürlich sehr stark an die des Galaxy-S23-Ultra-Modells. Summa summarum dürften sich Nutzer, auch wenn das Galaxy S24 Ultra ihr erstes Android-Smartphone sein sollte, schnell zurechtfinden.
Kommen wir zu den verbauten Kameras, einem der Herzstücke des neuen XXL-Telefons: Vorne gibt es eine 12-Mpx-Kamera für Selfies und Video-Telefonie, rückseitig verfügt das Galaxy S24 Ultra über ein komfortables, vierstufiges Kamerasystem. Es besteht aus einer 200-Megapixel-Hauptkamera, einer 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera, einer 10-Megapixel-Telekamera mit 3-fach-Zoom und einer 50-Megapixel-Telekamera mit 5-fach-Zoom.
Alle Zooms arbeiten dabei bis zu den genannten Werten optisch. Wer noch näher heranwill, kann das dann mithilfe des Digital-Zooms (bis maximal 100-fach) erledigen. Die Gretchenfrage, wie gut die Bildqualität des aufwendigen Kamerasystems ist?
Außerordentlich gut, solange nicht zu arg ins «Extrem» gegangen wird. Alle verbauten Kameras liefern auch hervorragende Aufnahmen – bei guten und auch noch mittelprächtigen Lichtverhältnisse. Bei zu starker Dunkelheit gewinnt aber auch hier irgendwann das Rauschen Überhand.
Viel KI, Nutzen noch ausbaufähig
Samsung sieht das Galaxy S24 Ultra quasi als KI-Smartphone und bewirbt es auch damit, dass es eine Reihe «innovativer» KI-Funktionen besitzt. Diese helfen, oder besser gesagt sollen dabei helfen, das Smartphone besser, vor allem aber effektiver nutzen zu können. Wir greifen mit «Telefon» und «Circle to search» zwei spannende neue Funktionen heraus.
Die «Telefon»-Funktion soll es ermöglichen, während eines Anrufes eine Echtzeitübersetzung zu erhalten. Dazu muss allerdings auch im Vorfeld einiges eingestellt werden. Zunächst muss der Nutzer auf die Schaltfläche Anrufassistenz» klicken und dann auf dem Anrufbildschirm auch noch «jederzeit Live übersetzen» auswählen.
Dabei verspricht Samsung, dass «alle Daten direkt auf dem Handy verarbeitet werden». Zusätzlich muss dann eben, je nach Gesprächspartner möglicherweise das passende Sprachpaket für die Konversation noch heruntergeladen werden.
Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht, und uns versucht, mit einem englischen und italienischen Gesprächspartner (italienisches Download-Sprachpaket: 409 MB) zu verständigen. Unser Resultat: Ja, es funktioniert, aber es besteht noch Optimierungsbedarf.
Warum? Weil die Übersetzung zwar klappt und das ist positiv – aber leider auch nicht ganz synchron, sondern um einige bis mehrere Sekunden verzögert. Und zweitens muss klar, deutlich und am besten akzentfrei gesprochen werden. Sonst sorgt das Ganze schnell auf einer der beiden Seiten für Verwirrung oder zu einem Lacher.
Den Mundwinkel nach oben schnell ließ uns dafür «Circle to search», eine moderne, und stringent umgesetzte Suche-und-Finde-KI-Funktion.
Die Idee: Man surft im World-Wide-Web, interessiert sich für etwas, was man zwar sieht, was aber nicht genau identifizierbar ist. Das kann beispielsweise ein Gegenstand, Ort, eine Person, kurzum einfach alles sein! Um nun genau das Utensil/Person/Ort zu finden oder nähere Informationen darüber zu bekommen, hilft «Circle to Search» weiter.
Man umkreist den Gegenstand, entweder per Fingergeste oder mit dem mitgelieferten Stift. Daraufhin grast die KI (hinter der sich übrigens die Google-KI respektive deren Algorithmus verbirgt!) das Web nach Ähnlichkeiten aller Art, inklusive Shops ab, um den Gegenstand auch ausfindig zu machen. Das geht nicht nur rasend schnell, sondern funktionierte in der einwöchigen Testphase vorzüglich. Kurzum: ein Top-KI-Feature.
Leistung und Akkulaufzeit
Auch punkto Leistung und Akkulaufzeit wird geklotzt, statt nur gekleckert! Dank des verbauten High-End-Chipsatzes und schnellen Speichers erreicht das Galaxy S24 Ultra durch und durch Spitzenwerte, und sorgt für eine ruckelfreie Performance. Selbst anspruchsvolle Spiele und komplexe Benchmarks liefen problemlos durch.
Wichtig: Leistungsmessungen haben durchaus ihre Berechtigung, sind für uns aber nicht matchentscheidend. Mindestens genauso wichtig ist die praktische Erfahrung des Anwenders mit dem Smartphone. Hier unsere Messwerte für das Android-14-Handy:
- 3DMark, Graphics Test Wild Life Extreme: 4310 Punkte
- Geekbench 6: Single-/Multi-Core-Score: 2194/6872 Punkte
- PCMark (Android): Performance: 18 657 Punkte
Zur Akkulaufzeit und Aufladezeit: Bei normaler Nutzung hält der verbaute 5000-mAh-Akku des Smartphones einen knappen Tag durch. Wird viel gespielt, parallel gesurft respektive gestreamt, das Handy also intensiver genutzt, schrumpft die Akkulaufzeit auf einen halben bis Dreivierteltag zusammen.
Komplett aufladen lässt sich das Galaxy S24 Ultra wiederum in etwa 1,5 Stunden. Auch das passt ins vorzügliche Bild, das das Smartphone im Testcenter hinterließ, hinein. Schön: Der Handy-Primus spendiert diesem wie auch der gesamten S24-Serie sieben (!) vollwertige Betriebssystem-Updates sowie auch für den gleichen Zeitraum Sicherheitspatches.
Fazit: Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist ein Top-Smartphone. Die Ausstattung inklusive des Kamerasystems, Leistung und Ergonomie sind spitze. Dazu würzt der südkoreanische Hersteller seinen Nobelhobel mit innovativen KI-Funktionen, die es allerdings hier und da noch zu optimieren gilt.
*Daniel Bader Spezialist für Drucker, Netzwerke, TVs und Heimkino. Aber auch PCs, Smart Home, coole Haushaltsgeräte und alles, was nachaltig ist, begeistern mich.
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