Smartphone Samsung Galaxy Z Flip6 im Test

Samsungs Klapphandy das Galaxy Z Flip6 ist mit einem cleveren Formfaktor und spannenden KI-Funktionen ausgestattet. Damit empfiehlt sich das Smartphone für vielseitige Praxisanwendung. PCtipp hat das 256-GB-Modell getestet. [...]

Samsung Galaxy Z Flip6: große Klappe, aber viel dahinter. (c) Samsung

Eines vorweg: Das Galaxy Z Flip6 gibt es in zwei Ausführungen, die Einstiegsvariante derzeit ab 1.200 Euro und mit 256 GB an Nutzspeicher. Die Variante mit doppelt so viel Speicher kostet 130 Euro mehr. Und: Samsung stellt für das Galaxy Z Flip6 insgesamt sieben Betriebssystem-Updates und für den gleichen Zeitraum entsprechende Sicherheitspatches zur Verfügung. Punkto Verarbeitung ist Design Trumpf: Unser Flip-6er-Modell liegt prima in der Hand, das recht flache Chassis und Rahmen ist aus mattem Aluminium gefertigt, und kommt, schnitt daher. Ausser dem Handy lag noch ein USB-C-Ladekabel bei, ein Ladegerät fehlt leider.

Interessant: Das Flip 6 ist auf die Schutzklasse IP48 zertifiziert. Das bedeutet: Wasserschutz beim Untertauchen? Ja! Der „reduzierte“ Staubschutz-/Partikelschutz ist aber gerade am Strand und bei allfälligen Sandkörnern mit Vorsicht (!) zu genießen, da dies die Schutzklasse eben nicht komplett abdeckt. Im Rahmen auf der rechten Seite sind, wie schon beim 5er-Modell, der Lautstärke- wie auch der Einschaltbutton integriert. Auch der Fingerprint-Sensor lässt sich über den Einschaltknopf aktivieren. Noch zum Äußeren: Zusammengeklappt kommt das Flip6 auf 7,2 x 8,5 x 1,5 cm (H x B x T). Sein Gewicht beläuft sich auf 188 Gramm. Summa summarum lässt es sich sehr gut im Hosensack verstauen und mitnehmen. Wichtig bei der ganzen Sache: Egal wie, meist wird mit einem Handy (aber) immer noch telefoniert. Hier können wir dem Flip6 Bestnoten ausstellen: Sprachqualität inklusive Noise Cancelling sind auf Spitzenniveau. Alles bleibt klar verständlich, auch wenn sich im Hintergrund Lärm breitmacht.

Das Samsungs Galaxy Z Flip6 passt zusammengeklappt in jeden Hosensack. (c) Samsung

Besonders bei der Problemzone Nummer eins, dem „Falz“, und dessen Abnutzungserscheinungen hat Samsung Hand angelegt: Die Einbuchtung in der Displaymitte ist sichtbar (!) schmaler. Nach Angaben des Herstellers ist der verbaute Scharniermechanismus stark optimiert worden. Ob es was nützt, wird aber natürlich erst die Zeit zeigen. Zurück zum Bildschirm: Auf der Innenseite kommt ein 6,7 Zoll großer AMOLED-Bildschirm mit einer Auflösung von 2640 x 1080 Pixel und variablen Bildwiederholrate von maximal 120 Hz zum Einsatz.

Samsung Galaxy Z Flip6: Das stabile Scharnier hält die beiden Hälfen zusammen. (c) Samsung

Außen gibts hingegen den gleichen Display-Typ, allerdings mit einer reduzierten Auflösung von 720 x 748 bei fixen 60 Hz. Bei direkter Sonneneinstrahlung erhöht der Innenbildschirm seine Helligkeit und bleibt damit gut lesbar – allerdings geht das zulasten der Akkulaufzeit, die sich dann um ca. 10 bis 20 Prozent reduziert. Das Kontrastverhalten beider OLED-Bildschirme ist hervorragend, die gemessene Blickwinkelstabilität liegt beim Innendisplay bei 165/170 Grad (horizontal/vertikal). Außen bei je 165° Grad (horizontal/vertikal). Top. Der Mehrwert des vorderen Displays: Es lässt sich mit Widgets personalisieren, etwa für das Wetter, Kalendertermine etc. Auch Mail-Nachrichten, Messenger-Dienste wie Teams, WhatsApp bis hin zu Google Maps können selbstverständlich von dort angezeigt respektive verwaltet werden.

Samsung Galaxy Z Flip6: das Außendisplay. (c) Samsung

Mehr Megapixel für das Kamerasystem

Wie gehabt baut Samsung auch beim Galaxy Z Flip6 auf ein Zwei-Kamerasystem mit zweifachem optischem Zoom und optischem Bildstabilisator. Das System bestehend aus einer Weitwinkel- (50 Mpx) und Ultraweitwinkelkamera (12 Mpx). Zur Qualität: Haupt und Ultraweitwinkelkamera schießen bei guten bis optimalen Lichtverhältnissen auch Spitzenbilder. Der Kontrast der Bilder kann hier überzeugen. Bei Dämmerung oder Nachtaufnahmen kommt es aber auch sehr schnell zu Rauscheffekten, wenn die Ausleuchtung nur mäßig ist.

Samsung Galaxy Z Flip6: zweiches Kamerasystem. (c) Samsung

Fokus auch auf KI: Samsungs KI-Tools firmieren unter Sammelbegriff „Galaxy AI“. So gibts etwa die Funktion „Autozoom“, bei dem das Galaxy Z Flip 6 in Eigenregie Bildausschnitt und die Optik des Kamerasystems wechselt, um bei einer Kameraaufnahme ein optimales Foto/Videoergebnis zu erzielen. Weitere Features sind die automatische Zusammenfassung von KI-Notizen (z.B. nach einem Vortrag), diverse Bild-Retusche-Funktionen, um Gegenstände hineinzusetzen oder zu löschen. Gut gefallen konnte auch die ausprobierte Übersetzungsfunktion von Texten in Bildern, bei der zwei Gesprächspartner jeweils die für sie passende Übersetzung auf dem Innen- respektive Außendisplay unterschiedlich, aber gleichzeitig, angezeigt bekamen.

Tempo, Ausstattung und Fazit

Unser Testmodell kam mit dem derzeitigen Spitzen-SoC (System-on-a-Chip, Achtkernprozessor), dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3. In den Benchmarks liefert das Flip 6 solide Ergebnisse ab: Beim Antutu-Benchmark (V.10.3.1) schafft es 1.320.260 Punkte, beim Geekbench 6 sind es 6.082 Punkte (Multi-Core Score). Im 3DMark Wild Life Extreme stehen zum Schluss 2.725 Punkte (16,32 fps). Unterm Strich ist das alles genug an Tempo.

„Synthetische Leistungsmessungen“ sind zwar wichtig, liegt für uns aber nicht unbedingt im Hauptfokus des Handys. Viel wichtiger sind Praxisvorteile wie eine flüssige Bedienung, das schnelle Öffnen mehrerer Apps oder auch das schnelle Starten und Ausführen von Apps. Genau hier geht unser Daumen steil. Mit an Bord sind die Dual-SIM-Funktion, WiFi 6E, Bluetooth in Version 5.3 sowie ein USB-3.1-Schnittstelle und DisplayPort. Im Praxistest konnten wir innert drei Etagen erfolgreich eine WLAN-Verbindung zu unserem Testrouter, der Fritzbox 7590AX des Herstellers AVM aufbauen. Im weit entferntesten Fall (zwei Etagen dazwischen, ca. 50 Meter Luftlinie) betrug die Datenrate noch ausreichende 38 Mbit/s.

Samsung Galaxy Z Flip6: cleverer Formfaktor. (c) Samsung

Solides Akku-Paket: Im Praxistest hält das Galaxy Z Flip 6 knapp 13 Stunden durch, bis es leer war. Ein sehr guter Wert, bedenkt man, dass wir dabei abwechselnd und/oder parallel gestreamte Videos abgespielt, gesurft und gespielt haben. Dank integrierter Schnellladefunktion werden 32 Minuten benötigt, bis das Flip 6 zur Hälfte wieder aufgetankt war. Auch kabelloses Quickcharge respektive Wireless Reverse Charging, bei dem sich eben andere Handys per Funk aufladen lassen, ist möglich.

Fazit: Samsungs Galaxy Z Flip 6 ist eine herausragendes Klapphandy mit extravagantem Design. Außen punktet es zudem bei der Verarbeitung und Displayqualität. Innen drinnen mit seiner Ausstattung, dem Akku bis hin zu praktischen KI-Funktionen.

Testergebnis

  • Pluspunkte: Display, Verarbeitung, Bedienung, Formfaktor, Tempo, Ausstattung, KI-Funktionen, Sprachqualität.
  • Minuspunkte: Kein Ladegerät enthalten.
  • Details: 5G-Klapphandy, Android 14, Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 (max. 3,39 Ghz) mit 12 GB RAM, Aussen/Innendisplay jeweils AMOLED: 3.4 Zoll (720 x 748, 60 Hz)/6.7 Zoll (2640 x 1080, max. 120 Hz), 2-fach-Kamerasystem mit 2fachem opt. Zoom und opt. Bildstabilisator, NFC, USB-C, DisplayPort, Dual-SIM (Nano-SIM + eSIM), WiFi 6E, Bluetooth, IP48, Fingerprint, 4000 mAh, 188 Gramm.
  • Preis: 1.200 Euro (256 GB)

* Daniel Bader schreibt für PCTipp.


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