Yahoo-Entwickler haben ein Konzept vorgestellt, wie sich Smartphones in Zukunft ganz einfach und sicher entsperren lassen. Nutzer müssen ihr Handy nämlich nur noch ans Ohr halten, um sich eindeutig als autorisierte Besitzer des Geräts zu identifizieren. Der Ansatz namens "Bodyprint" funktioniert den Touchscreen zum Scanner um, der als biometrischer Sensor dient. Erste Praxistests brachten eine Genauigkeit von über 99 Prozent. [...]
„Aktuelle Mobiltelefone nutzen Fingerabdruck-Scanner, um User biometrisch zu identifizieren und Passwörter zu ersetzen. Das soll die Authentifizierung angenehmer gestalten. Nichtsdestotrotz bleiben kapazitive Fingerabdruck-Scanner aufgrund ihrer hohen Anschaffungskosten bislang lediglich auf die absoluten Spitzenproduktlinien unter den Smartphones beschränkt“, stellen die Yahoo-Entwickler Christian Holz, Senaka Buthpitiya und Marius Knaust auf ihrer Projekt-Website fest. Dies sei bedingt durch die hohe erforderliche Auflösung und Qualität des Sensors, erklären die Experten den Hintergrund.
Mit dem neuen technologischen Ansatz gehöre dieses Dilemma endgültig der Vergangenheit an. „Bodyprint bringt biometrische Authentifizierungsverfahren auf alle herkömmlichen mobilen Endgeräte, indem der Touchscreen als Bildsensor genutzt wird“, erläutern die Forscher das Grundprinzip. Der umfunktionierte Sensor habe zwar nur eine geringe Auflösung, aber dafür eine relativ große Fläche, über die sich User verlässlich mit ihren Ohren, Fäusten oder durch ihren spezifischen Handabdruck identifizieren können.
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Um zu beweisen, dass der innovative Ansatz in der Praxis tatsächlich sehr gut funktioniert, haben die Yahoo-Ingenieure einen Test mit zwölf Versuchsteilnehmern durchgeführt. Das Bodyprint-System konnte dabei eine Genauigkeit von 99,98 Prozent beim Erkennen von Körperteilen erzielen. Bei der Identifizierung der Nutzer lag die entsprechende Erfolgsquote bei 99,52 Prozent.
Im Rahmen des Tests des Prototyps kam es allerdings auch noch zu einigen Problemen bei der Anmeldung. Den Angaben des Bodyprint-Teams zufolge kam es bei rund 27 Prozent der getätigten Log-in-Versuche zu ungültigen und abgelehnten Authentifizierungsvorgängen. Von den getesteten unterschiedlichen Körperteilen schnitten dabei die Ohren mit nur 7,8 Prozent an Fehlversuchen am besten ab. (pte)
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