Smartphones bis 2017 fast nur zum Surfen genutzt

In vier Jahren werden Nutzer mit ihren Smartphones mehr im Internet surfen als telefonieren, prognostiziert die Unternehmensberatung Deloitte in ihrem neuen Report. [...]

Diese Entwicklung macht Deloitte zufolge in vielen Fällen neue Tarifmodelle nötig. Bisherige Flatrate-Angebote sind den Studienautoren nach untauglich, da sie keineswegs unbegrenzten Datenzugriff erlauben, obwohl das Marketing das üblicherweise suggeriert. Nötig sind demnach mehr Transparenz und individuell auf die Bedürfnisse abgestimmte Tarife.

Laut der Deloitte-Prognose wird sich das Verhältnis von mobiler Sprachkommunikation und Datennutzung bis Ende 2017 komplett umgedreht haben. Demnach werden dann fast 70 Prozent aller Umsätze mit Datendiensten erwirtschaftet. „One size fits all“-Lösungen entsprechen den Kundenanforderungen so nicht mehr. Problematisch bei den bisherigen Daten-Flatrates ist zudem, dass der Nutzer oft im Unklaren darüber gelassen wird, wie viel Volumen er tatsächlich zur Verfügung hat.

Bekanntlich wird ab einem bestimmten Volumen die Geschwindigkeit der Internetverbindung trotz Pauschaltarif oft gedrosselt. Nach Angaben von Deloitte wissen über 40 Prozent der Kunden nicht, wie viel sie tatsächlich surfen dürfen. Gefordert werden daher übersichtlichere und verständlichere Tarife. Die Anwender könnten vom neuen Nutzerverhalten profitieren, indem sie ihre Angebote auf die erforderliche Datengeschwindigkeit und mehrere Mobilgeräte desselben Nutzers abstimmen.

Netzbetreiber sollten sich bei neuen Pricing-Ansätzen vor allem an vier Bausteinen orientieren: Datenvolumen, Bandbreite, Endgeräte und Content. Auch die Hardware spielt eine wichtige Rolle. Sogenannte Multi-Device-Angebote, wie sie in den USA bereits existieren, integrieren mehrere Geräte in einen Tarif und könnten laut Deloitte Zusatzeinnahmen bedeuten, wenn das Einbuchen für den Kunden unproblematisch und bequem ist.

Seit kurzem gibt es zudem den Trend zu „All you can App“: ein Tariftyp mit unbeschränktem Zugriff auf bestimmte Anwendungen inklusive der Kosten für Inhalte und Datenvolumen. In einigen Märkten haben sich solche Offerten bereits als Einstiegsangebote bewährt. In Europa dagegen existiert laut Deloitte „All you can App“ bislang nur als Premium-Option, beispielsweise für Streaming-Angebote. (pte)


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