Smartphones: Windows Phone auf der Überholspur, iPhone fällt zurück

Die Rhino Inter Group, nach eigenen Angaben eine der weltweit führenden Großhandelsgruppen für mobile Geräte, hat eine "stark wachsende Nachfrage" nach Smartphones von Microsoft festgestellt. [...]

„Rund um den Globus gewinnt Windows Phone derzeit von der Fachöffentlichkeit weitgehend unbemerkt erhebliche Marktanteile hinzu, während Apple sukzessive verliert“, analysiert Raimund Hahn, CEO der Rhino Inter Group und Chairman der Global Mobile Group des Diplomatic Council.

In 24 Staaten hätte Windows Phone nach Recherchen der Großhandelsgruppe bereits einen höheren Marktanteil als die Geräte mit iOS von Apple, darunter bevölkerungsreiche Länder wie Indien. Auch in Europa sieht die Rhino Inter Group Microsofts System auf dem Vormarsch. Vorreiter sei Italien: Während Apple im letzten Jahr einen Marktanteilsverlust von über acht Prozent auf insgesamt 10,1 Prozent hinnehmen musste, habe Windows Phone mit vier Prozent Zuwachs beim Marktanteil das iPhone überholt. Eine ähnliche Entwicklung sagt die Rhino Inter Group in den nächsten Jahren für Deutschland voraus: Im letzten Jahr hatte Apple dort Einbußen von rund 1,6 Prozent  zu verzeichnen, während Microsoft um vier Prozent auf 6,3 Prozent Marktanteil zulegen konnte.

„Im Hype um neue Produkte wie das iPhone 6 und den öffentlichen Zweikampf zwischen Apple und Samsung wird leicht übersehen, dass Microsoft auf die Überholspur gewechselt ist und sich anschickt, den Smartphone-Markt zusehends aufzurollen“, ist Raimund Hahn überzeugt.

Als wesentlichen Grund für das allmähliche Vordringen von Microsoft nennt der Rhino-CEO die Preisgestaltung. „Microsofts Phones kosten im Schnitt nicht einmal die Hälfte eines iPhones“, rechnet der Mobilfunkexperte vor. Bei dieser Modellrechnung wird ein Windows Phone mit rund 220 Euro und ein iPhone mit durchschnittlich 480 Euro angesetzt. Als weitere wesentliche Ursache für Microsofts Erfolg hat der Fachmann das Carrier Billing für Windows Phone ausgemacht. „Carrier Billing bedeutet, dass App-Käufe bei Microsoft direkt von der Telefongesellschaft eingezogen werden statt wie bei Apple über ein Kreditkartenkonto oder einen Prepaid-Code“, erklärt Hahn. Der Vorteil laut Hahn: „Ausnahmslos jeder Smartphone-Nutzer hat eine Telefongesellschaft für die Abrechnung, muss sich also nicht um Kreditkarte oder Codes kümmern. Gerade in Schwellenländern sind Kreditkarten nun einmal nicht sonderlich weit verbreitet.“

Der Mobilfunkexperte geht davon aus, dass über Carrier Billing heute schon etwa viermal mehr App-Umsatz generiert wird als über Kreditkarten. „Apples 800 Millionen Kundenkonten mit Kreditkartendaten relativieren sich angesichts von über sechs Milliarden für Carrier Billing verfügbaren Mobilfunkanschlüssen weltweit“, gibt Hahn zu bedenken. „Viele Beobachter des Mobilfunkmarktes haben Microsoft unter der Ära von Steve Ballmer zu früh als Verlierer ausgezählt. Dem neuen CEO Satya Nadella könnte tatsächlich gelingen, was kaum noch einer geglaubt hat, nämlich Microsoft zu neuer Stärke im Mobilfunkmarkt zu verhelfen“, meint Raimund Hahn. (pi)


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