Das Geplänkel um das Für und Wider der Festplattenabgabe geht weiter. Die Gegner der Abgabe haben nun eine neue Kampagne gestartet, die sich an die Konsumenten richtet. Via Gratis-SMS oder Webseite sollen sie ihrem Unmut Luft machen. [...]
Vor einer Mehrbelastung von 600 Euro für eine vierköpfige Familie (im Verlauf von drei Jahren) warnt die Plattform für ein modernes Urheberrecht, wenn die geplante Festplattenabgabe eingeführt wird. Deswegen hat die Plattform gemeinsam mit der Wirtschaftskammer nun eine Kampagne dagegen gestartet. Mittels einer kostenlosen SMS an die Nummer 0800 100 22 070 – oder online unter http://www.gegenfestplattenabgabe.at – kann man jetzt „Stop zur Festplattenabgabe“ sagen. Zum Start der einmonatigen Kampagne riefen heute Vertreter der betroffenen Branchen und der Wirtschaftskammer vor dem Parlament zum Protest auf.
„Wir rufen die Bevölkerung auf, unsere Kampagne per SMS oder auch online zu unterstützen und ihre Stimme gegen die Pläne der Regierung zu erheben!“, so Thomas Schöfmann, Geschäftsführer von Conrad Electronic Austria und Sprecher der Plattform für ein modernes Urheberrecht, beim heutigen Kampagnenstart vor dem Parlament. „Schaut man sich zum Beispiel die Speichergeräte im Haushalt einer vierköpfigen Familie an, dann kann die Abgabe gut und gern auf 600 Euro kommen“, so Schöfmann. „Das ist eine enorme Belastung der Konsumenten und dagegen treten wir entschieden auf!“
Erst gestern hat auch die Initiative für Netzfreiheit in einem offenen Brief an Justizminister Brandstetter und Kulturminister Ostermayer die Abgabe scharf kritisiert. „Wir müssen jetzt alle Kräfte mobilisieren. Jede Stimme zählt, um die Regierung wachzurütteln“, so Schöfmann.
Doch auch die Befürworter der Festplattenabgabe haben gute Argumente. Hintergrund der hitzigen Diskussionen um die neue Abgabe: Die Einnahmen aus der bestehenden Leerkassettenvergütung – die seit Jahren in kraft ist und von den Konsumenten anstandslos auf „klassische“ Leermedien wie CDs, DVDs oder VHS-Kassetten bezahlt wird – sind in den letzten Jahren drastisch gesunken. Die Festplattenabgabe-Unterstützer warnen: Wenn es nicht bald zu einer Lösung im Sinne einer Anpassung an das neue technologische Umfeld komme, wäre die Existenzgrundlage vieler Kunstschaffenden ernsthaft bedroht. (pi/rnf)
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