Es war nur eine Frage der Zeit: Eine nicht näher bekannte Gruppe von Hackern hat die seit Monaten bekannte und kürzlich veröffentlichte Lücke im Sicherheitsnetz des Dienstes Snapchat ausgenutzt und eine Datenbank mit Informationen über rund 4,6 Mio. Snapchat-User angelegt. [...]
Sicherheitsforscher haben für den Kurznachrichtendienst Snapchat eine undokumentierte Programmierschnittstelle und den Quellcode zweier Sicherheitslücken veröffentlicht. Die Betreiber wurden bereits vor vier Monaten informiert, haben aber bis anhin nicht reagiert. Es ging dabei vor allem um eine Lücke, die seit Monaten Zugriff auf Telefonnummern der Snapchat-Nutzer erlaubt.
Nun haben ein oder mehre Hacker diese Schwachstellen ausgenutzt und 4,6 Mio. Usernamen sowie die dazugehörigen Telefonnummern gesammelt. Zwischenzeitlich waren die Informationen auf der Website SnapchatDB.info veröffentlicht. Mittlerweile ist die Adresse nicht mehr erreichbar, ein Abbild davon im Google-Cache (ohne Downloadmöglichkeit) ist aber noch hier zu finden.
Die Hacker wollten eigenen Angaben zufolge mit der Veröffentlichung der Userdaten den Druck auf den Dienst Snapchat erhöhen. In der öffentlich zugänglichen Datensammlung wurden kaum Maßnahmen getroffen, um die betroffenen User zu schützen. Lediglich die letzten beiden Ziffern der Telefonnummern wurden zensiert, um einen massenhaften Missbrauch zu verhindern. Auf Anfrage und unter bestimmten Bedingungen wären die Hacker eigenen Angaben zufolge aber bereit, auch das unzensierte File herauszugeben.
Laut den Sicherheitsforschern von Gibson Security soll der von ihnen veröffentlichte Exploit weiterhin – mit ein paar kleineren „Fixes“ – funktionieren. (rnf)
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