Die Technologie alleine entscheidet nicht über den Erfolg eines Digitalisierungsprojekts. Entscheidend ist die Einbeziehung der Mitarbeiter sowie die Koordinierung zwischen Abteilungen und Prozessen. [...]
Eine Studie von Cognizant, die in Zusammenarbeit mit Roubini Global Economics durchgeführt wurde, deutet darauf hin, dass europäische Unternehmen große Werte durch die Digitalisierung freisetzen könnten. Die befragten Unternehmen gaben an, ihre Umsätze durch den prozessübergreifenden Einsatz digitaler Tools und Technologien um bis zu 578 Milliarden Dollar bis 2018 deutlich steigern zu können. Die befragten Führungskräfte erkennen klar, dass zukunftsweisende Informationstechnologien zu neuen Geschäftsmodellen, Einkommensquellen, Kundenbeziehungen und Kosteneinsparungen führen.
Fünf Prozent mehr Umsatz durch Digitalisierung
Die Befragten erwirtschafteten nach eigenen Angaben bereits fünf Prozent mehr Umsätze durch ihre digitalen Investitionen, was sich im vergangenen Jahr bereits auf ein Plus von 150 Milliarden Dollar summierte. Sie erwarten zudem, dass digitale Technologien in Europa insgesamt ein Wachstum von 8,4 Prozent bis 2018 bewirken könnten. Soweit die guten Nachrichten! Theoretisch müssen sich die Verantwortlichen nur auf die Digitalisierung konzentrieren und können bereits 2018 die Früchte dieser Anstrengungen ernten. Ist das wirklich so einfach? Wohl kaum!
Die Technologie ist nur ein Teil des gesamten Prozesses. Der andere betrifft die Menschen. Eine Technologie kann hervorragend sein, aber es ist die Aufgabe der Menschen, diese einzusetzen. „In vielen Fällen ist nicht die Technologie die Ursache der Probleme, sondern die fehlende Koordinierung zwischen Abteilungen und Prozessen“, so Bernhard Zöller, Fachmann für Enterprise Content Management (ECM).
Potenzial neuer Technologien erkennen
Das dürfte weithin bekannt sein. Probleme lassen sich nicht dadurch lösen, dass man eine ECM-Lösung einsetzt. Unternehmen und Institutionen müssen offen für Veränderungen sein und die Digitalisierung wirklich wollen. Wichtig ist, dass sie das Potenzial durch neue Technologien erkennen und dieses aktiv umsetzen wollen. Nur so lassen sich neue Einkommensquellen im digitalen Zeitalter erschließen.
Es geht eben nicht nur um Technologien und Veränderungen. Die Herausforderung liegt in der Umsetzung beider Faktoren. Aus technologischer Sicht müssen wir in großen Zusammenhängen denken, wenn wir von Enterprise Content Management und Digitalisierung sprechen. Man denke an mobile Techniken und die Integration von Big Data und sozialen Medien. Diese Aspekte sind unverzichtbar, wenn Unternehmen eine digitale und umfassende ECM-Strategie umsetzen wollen.
Eine Wette auf die Zukunft
Mit Blick auf das Change Management kristallisiert sich schnell heraus, dass die „Transformation von oben nach unten“ erfolgt und dass Verantwortliche schnell sein müssen, um erfolgreich zu bleiben. So sollten sie schnell Fehler machen, schnell dazulernen und noch schneller erfolgreich sein. Wir müssen unsere Mitarbeiter ermutigen und ihnen klarmachen, dass Fehler passieren können. Die Digitalisierung ist eine Wette auf die Zukunft.
„Forscher definieren digitale Transformation als Evaluierung von Geschäftsprozessen. Man weiß heute, dass geschäftliche Transformationen auf der Basis digitaler Transformationen nur realisierbar sind, wenn Unternehmen und Institutionen die Interaktion von Menschen, Prozessen und Technologien erkennen“, so eine neue Studie von Forbes.
Wenn das kein starker Dreiklang ist! Eines möchte ich noch anmerken: Wir müssen Menschen, Prozesse und Technologien in Verbindung bringen. Dann – und nur dann – sind wir in der Lage, das digitale Potenzial freizusetzen.
* Herbert Lörch ist General Manager EMEA bei Hyland und Entwickler von OnBase.
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