CIO Thomas Henkel hat die Corona-Pandemie als Chance genutzt, um die Digitalisierung beim Einkaufsbüro Deutscher Eisenwarenhändler (EDE) massiv voranzutreiben. [...]
Die EDE GmbH ist der größte Einkaufs- und Marketingverbund im Produktionsverbindungshandel und zählt mehr als 1.000 mittelständische Fachhändler aus den Bereichen Bau, Industrie und Handwerk zu seinen Kunden.
Das über 90 Jahre alte Familienunternehmen hatte über die Jahre ein Sammelsurium an IT-Lösungen angehäuft, das durch unkontrollierte Erweiterungen immer komplexer und unflexibler wurde und letztlich dazu führte, dass das Unternehmen die Marktanforderungen immer schlechter erfüllte.
Transformatives Multitasking
Als Thomas Henkel im Jahr 2019 als CIO verpflichtet wurde, waren die Probleme schnell identifiziert: Silodenken, veraltete und komplizierte Prozesse sowie fehlende Standards machten eine umfassende Erneuerung von Systemen und Workflows nötig. Dieses Vorhaben gingen Henkel und sein Team ab Oktober 2019 in vielen parallellaufenden Projekten an.
In diesem Zuge wurde die IT-Infrastruktur der EDE modernisiert und mit modernen Switches, Proxys und Firewalls ausgestattet. Dabei erhöhte die Corona-Pandemie den Handlungsdruck: Die Einführung des digitalen Arbeitsplatzes im Home-Office musste innerhalb von nur drei Wochen vonstattengehen. Der Bereich IT-Sicherheit erlebte durch einen Komplettumbau auf Basis des Zero-Trust-Ansatzes ebenso einen Umbruch wie das Management des Partnernetzwerks, das von papierbasiert auf vollständig digital umgestellt wurde.
Projektbudget: 25 Millionen Euro |
Das größte Projekt der Transformation besteht jedoch in der Digitalisierung der Produktdaten. Das liegt einerseits daran, dass die Systeme über 28 Jahre in Betrieb waren und mit Oracle Forms liefen. Andererseits liefert jeder Hersteller seine Produktdaten in einem anderen Format an. Die EDE bereitet alle Daten auf und überführt sie in ein einheitliches Format. Eine wichtige Erkenntnis des CIO in diesem Zusammenhang: „Je älter die abzulösenden Systeme, desto wichtiger wird intensives Testing. Viele Abläufe und Funktionen sind niemandem mehr richtig bewusst.“
Technologie meets Kultur
Die EDE GmbH hat die Corona-Pandemie als Chance genutzt, um die Digitalisierung massiv voranzutreiben. Heute profitiert das Unternehmen auf mehreren Ebenen: „Die erfolgreiche Umsetzung dieser Projekte hat nicht nur moderne Technologien in den Unternehmensalltag gebracht, sondern auch die Art und Weise verändert und verbessert, wie EDE denkt, arbeitet und mit seinen Beschäftigten und Partnern interagiert“, resümiert der CIO. (kf/rs)
Das sagt die Jury:
„Ein beeindruckender Wandel und wesentlicher Ergebnisbeitrag.“ |
*Florian Maier beschäftigt sich mit vielen Themen rund um Technologie und Management. Daneben betätigt er sich auch in sozialen Netzen.
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