So schützen sich Smart-Home-Bewohner gegen Cyberkriminelle und Einbrecher

Smarthome-Anwendungen wie vernetzte Küchengeräte, eine automatische Lichtsteuerung oder sprachgesteuerte digitale Assistenten finden sich in immer mehr Wohnungen. Bei allem Komfort bietet die smarte Technik jedoch auch ein Einfallstor für Cyberkriminelle. [...]

Die meisten Smart-Home-Geräte sind mit dem Internet verbunden und denselben Cyberrisiken ausgesetzt wie Laptops oder Smartphones und sollten daher auch entsprechend gesichert sein. (c) stock.adobe.com/Anjaasss

Wer sein Zuhause mit intelligenten Geräten ausstattet, sie miteinander vernetzt und an das Internet anschließt, kann von vielen Vorteilen profitieren. „Smart-Home-Systeme wie eine intelligente Heizungssteuerung helfen beispielsweise, Energie zu sparen. Auch ermöglichen sie die Barrierefreiheit für Menschen, die nur eingeschränkt mobil sind. Zudem können beim Einbruchschutz automatische Beleuchtungsanlangen, die Anwesenheit vortäuschen, sowie Alarmanlagen mit 360-Grad-Kameras und Bewegungssensoren unterstützen“, sagt Alina Gedde, Digitalexpertin von ERGO.

Der erhöhte Komfort ist jedoch auch mit Risiken verbunden. „Vernetze Geräte sammeln sensible Daten wie persönliche Informationen oder bei Verknüpfungen mit Zahlungsdienstleistern Kreditkarteninformationen sowie Bankdaten“, warnt Gedde. „Cyberkriminelle können diese nutzen, um Identitätsdiebstahl zu begehen, Phishing-Angriffe durchzuführen oder gezielte Einbrüche zu planen.“

Grundlegende Sicherheitsmaßnahmen

Die meisten Smart-Home-Geräte sind mit dem Internet verbunden und denselben Cyberrisiken ausgesetzt wie Laptops oder Smartphones und sollten daher auch entsprechend gesichert sein. „Am wichtigsten ist es, starke Passwörter für alle Benutzerkonten, Geräte sowie den WLAN-Router festzulegen und diese immer wieder zu ändern“, erklärt Gedde. „Das Heimnetzwerk sollte verschlüsselt sein und über eine Firewall verfügen.“ Regelmäßige Softwareupdates schließen zudem mögliche Sicherheitslücken. Für Smart Homes gilt außerdem: Weniger ist manchmal mehr. Nutzer sollten sich vorab gründlich überlegen, welche Geräte sinnvoll sind, um so ihr Risiko zu reduzieren.

Sichere Geräte, sicheres Smarthome

Neben einem sicheren Heimnetzwerk spielt auch die Sicherheit der Geräte eine wichtige Rolle. Als Steuerungszentrale für die Smart-Home-Anwendungen kommt meist ein Smartphone oder Tablet zum Einsatz. Gedde rät, auf Produkte bewährter Hersteller zu setzen und nicht am falschen Ende zu sparen. „Günstige Modelle können schwerwiegende Sicherheitsmängel zeigen“, warnt die Digitalexpertin von ERGO. „Außerdem sollten Betriebssystem und Apps immer auf dem neusten Stand sein.“ Bei älteren Modellen kann es zudem vorkommen, dass Anwendungen nicht mehr mit Sicherheitsupdates unterstützt werden. Dann ist es ratsam, ein neues Gerät anzuschaffen.

Als Steuerungszentrale für die Smart-Home-Anwendungen kommt meist ein Smartphone oder Tablet zum Einsatz, das natürlich auch entsprechend geschützt sein sollte. (c) ERGO Group

Auch Smart-TV und Sprachassistenten nicht vergessen

Doch nicht nur smarte Thermostate, Überwachungssysteme oder Saugroboter sammeln private Daten, auch Smart-TVs und Sprachassistenten, die sich in vielen Haushalten finden, tun dies. „Nutzer sollten sich daher vorab informieren, welche Informationen wo gespeichert werden und ob Dritte darauf zugreifen können“, rät Gedde. „Zusätzlich sollten Nutzer hier ebenfalls regelmäßig Sicherheitsupdates durchführen, ein sicheres Passwort verwenden, nur Anwendungen aus vertrauenswürdigen Quellen herunterladen und – wenn möglich – einen Virenscanner installieren.“

Darüber hinaus empfiehlt die Digitalexpertin von ERGO, die Berechtigungen der Anwendungen zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen – eine Radio-App benötigt beispielsweise keinen Zugriff auf den Standort oder die Kontakte. Wer diese Punkte beachtet, verfügt dann über nützliche Alltagshelfer, die für mehr Sicherheit, effizienteres Heizen und Erleichterungen im Alltag sorgen.


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