In welchem Format und auf welchem Medium archiviert man Daten am besten, damit sie auch nach Jahren noch lesbar sind? Wir stellen Ihnen die Vor- und Nachteile aktueller Speichermedien für die Datenarchivierung vor. [...]
Externe Festplatten
Externe Festplatten sind zur Datensicherung optimal.
Für das schnelle und einfache Backup zu Hause eignen sich externe Festplatten sehr gut. Sie lassen sich bequem am PC anschließen und bieten meist Platz für bis zu 2000 GB (2 Terabyte). Externe Harddisks gibt es in zwei Varianten: mit eigener Stromversorgung oder ohne. Letztere beziehen den Strom entweder über den USB-Port oder via eSATA-Schnittstelle. Diese Technik ermöglicht einen deutlich schnelleren Datentransfer als USB, sie ist allerdings noch wenig verbreitet. Prüfen Sie deshalb vor dem Kauf, ob Ihr Rechner über einen entsprechenden Anschluss verfügt.
Ein weiterer Unterschied: Festplatten ohne Netzteil sind deutlich kleiner als solche mit. Dafür bieten sie weniger Speicherplatz und können nicht an jedem USB-Hub betrieben werden. Die Lebensdauer von externen Festplatten liegt unter 10 Jahren. Sie sollten alle sieben Jahre ausgetauscht werden.
Fazit: Externe Festplatten sind eine gute Backup-Lösung für Privatanwender. Sie haben eine hohe Kapazität und kosten wenig. Allerdings halten sie meist nur ein paar Jahre.
USB-Sticks
USB-Sticks eignen sich wegen ihrer geringen Lebensdauer nicht zum Daten archivieren.
Die portablen USB-Sticks bieten heute eine Kapazität von bis zu 64 GB. Sie sind sehr robust: Anders als herkömmliche Festplatten sind sie resistent gegen magnetische Felder und überleben dank Flash-Speichertechnik selbst Stürze aus großer Höhe oder einen Ausflug in die Waschmaschine. Sie haben aber auch Nachteile: Die Gefahr ist groß, dass USB-Sticks verloren gehen oder gestohlen werden. Darüber hinaus kostet Flash-Speicher derzeit noch relativ viel.
Die Lebensdauer von USB-Sticks ist stark abhängig vom Gebrauch: Jedes Löschen oder Beschreiben beschädigt die Oxidschicht des Speichers. Laut den Datenrettern Kroll Ontrack ist die Lebenserwartung von Flash-Speicher etwa ähnlich wie die herkömmlicher Festplatten.
Fazit: USB-Sticks sind denkbar schlechte Medien, um Ihre Daten zu archivieren. Sie sind teuer, haben eine geringe Kapazität und gehen schnell verloren.
Diskrohlinge
Bei CD-/DVD-Rohlingen und den neueren Bluray-Disks gibt es große Qualitätsunterschiede. Günstige Scheiben sind nach fünf Jahren kaum mehr lesbar. Qualitativ hochwertige und teurere Rohlinge halten bis zu 20 Jahre. Die Kapazität reicht von 700 MB (CD-Rohlinge) bis zu 50 GB (doppelt beschichtete Blu-ray-Disks). Obwohl es auch wieder beschreibbare Rohlinge gibt, sollten Sie die Daten nicht zu oft überschreiben.
Das drückt auf die Lebensdauer der Disks. Nehmen Sie besser für jede fünfte Datensicherung einen frischen Rohling. Rohlinge haben einen gewaltigen Nachteil: Schon kleinste Kratzer auf der Oberfläche können die Scheiben unbrauchbar machen. Darüber hinaus dauert das Brennen der Daten sehr lange. Auch ein Manko: Bei einer großen Datenmenge werden sehr viele Disks benötigt.
Fazit: Die Lebensdauer von Rohlingen ist stark von ihrer Qualität abhängig, zudem sind sie sehr schnell beschädigt. Für große Datenmengen und viele Schreibvorgänge eignen sich CD- und DVD-Rohlinge nicht. Mehr Platz bieten die neuen Blu-ray-Disks.
Onlinespeicher
Daten lassen sich nicht nur lokal, sondern auch im Web abspeichern. Die Server der Anbieter stehen meist in einem gut geschützten Rechenzentrum und bewahren deshalb Daten problemlos mehrere Jahrzehnte auf. Darüber hinaus ist die Datensicherung einfach und von jedem PC mit Internetanschluss aus möglich. Ein weiterer Vorteil: Zu Hause stehen weder externe Festplatten noch DVD-Rohlinge rum. Eine rundum saubere Lösung also? Nicht ganz. Auch diese Methode hat einen Nachteil: Ob die Internet-Dienstleister nach 30 Jahren ihre Angebote noch gleich weiterführen, ist nicht sicher. Zudem sind Sie sehr stark an den Anbieter gebunden. Erhöht dieser zum Beispiel die Preise, müssen Sie das fast zwingend akzeptieren. Falls nicht, wird im schlimmsten Fall der Zugang zu den wertvollen Daten gesperrt.
Außer Bezahlangeboten gibt es auch Gratisonlinespeicher wie Ubuntu One. Dieser eignet sich nicht für seriöse Backups. Die Anbieter garantieren keinerlei Datensicherheit. Hochprofessionelle Dienstleister sind dafür teuer.
Fazit: Onlinespeicher bieten ein einfaches Backup mit dauerhaftem Datenzugriff. Der Speicherplatz ist nahezu unbegrenzt. Allerdings sind die Nutzer komplett vom Dienstleister abhängig.
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