Alle sprechen über Amazons Alexa, Apples Siri oder Googles Assistant. Hat das auch Auswirkungen auf den Stellenmarkt? Einer aktuellen Analyse zufolge - ja. Rund 2.000 Jobs für Fachkräfte sind demnach in den vergangenen 24 Monaten im Voice-Bereich entstanden. [...]
Dass das Thema Sprachassistenten mit Geräten wie dem Amazon Echo oder Google Home nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis für Unternehmen relevant zu sein scheint, zeigt eine aktuelle Analyse von Joblift. Die Jobbörse untersuchte in den vergangenen 24 Monaten rund 15 Millionen Stellenanzeigen – und fand heraus: Rund 2.000 Stellen für Fachkräfte im Voice-Bereich entstanden in dieser Zeit, 2017 haben sich die Ausschreibungen mehr als verdoppelt.
Besonders häufig wird in den Anzeigen der Sprachassistent Alexa von Amazon erwähnt (806 Nennungen), während Googles Assistant und Apples Siri ungefähr gleichauf liegen (351 und 345 Erwähnungen). Hierbei sei jedoch erwähnt, dass Amazon Alexa sechs Monate früher als die Konkurrenz in Deutschland launchte, was sich auf die Nutzerzahlen und die generelle Sichtbarkeit im Markt ausgewirkt hat.
Kleineren Unternehmen fehlt momentan offenbar noch die Ressourcen für die Entwicklung von Sprachassistenten: Nur 29 Prozent der Stellenanzeigen stammen von Firmen mit weniger als 50 Angestellten, während 55 Prozent der Jobs in Großkonzernen mit mehr als 1.000 Beschäftigten entstehen. Vor allem Handelsketten oder Versicherungen bereiten sich aktiv auf den wachsenden Markt vor. Während sich die Inserate in kleinen Unternehmen jedoch in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verfünffachten, fiel das Wachstum in den Konzernen mit 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eher mittelmäßig hoch aus.
Die gefragtesten Berufe
Die drei gefragtesten Berufe nach der Zahl der Stellenangebote sind Software Engineers mit 194 Ausschreibungen, Java Developer mit 96 und Web Developer mit 82 Gesuchen in den letzten 24 Monaten. Im Moment konzentrieren sich Unternehmen der Studie nach erst einmal auf die technische Umsetzung, wobei besonders die Programmiersprachen Node.js und Python verwendet werden. Später dürften dann weitere Funktionen wie zum Beispiel Voice User Interface (VUI) Design zusätzlich wichtig werden. In den vergangenen zwei Jahren entstanden 59 Stellen explizit für VUI Designer, mit einem Anstieg von 114 Prozent soll sich dieser Trend in Zukunft fortsetzen.
*Susanne Gillner ist Autorin bei COM!professional.
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