Immer mehr Professoren an US-Universitäten verwenden laut einer Umfrage zufolge Social Media im Unterricht. [...]
Einer von Pearson Learning Solutions in Kooperation mit der Babson Survey Research Group getätigten Umfrage mit 8.000 befragten Fakultätsmitgliedern an US-Universitäten nach nutzen 41 Prozent der College-Professoren Social Media als Unterrichtshilfe. Zum Vergleich: 2012 waren erst 34 Prozent, die sich Facebook, Twitter, Google+ und Co bedienten.
Zu Social Media werden dabei nicht nur die klassischen Plattformen, wie Twitter, Facebook, Google+ oder LinkedIn gezählt, sondern auch Wikis, Blogs und Podcasts. „Diese Entwicklung hat für mich einen sehr positiven Beigeschmack. Ich empfehle zeitweise auch Unternehmen Wikis und Blogs zu Schulungszwecken einzusetzen – Universitäten profitieren ebenfalls davon“, sagt Benjamin Loos, Online-Experte und CEO von 42 – Die Netzexperten, gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext.
„Außerdem denke ich, dass der Einsatz von Social Media im Klassenraum noch weiter steigen wird. Unter Umständen wird es in Zukunft ganze Uni-Modelle geben, die nach diesem Prinzip funktionieren.“ Loos nennt hier das Beispiel der Fernstudien, bei denen dieses Konzept bereits hervorragend funktioniert. Eine Plattform, die keinerlei Kosten verursacht und es den Studenten ermöglicht, von zuhause aus und neben ihrem Job am Unterricht teilzunehmen, ist eine attraktive Alternative.
Aber auch klassische Universitätsmodelle profitieren davon, da sich Professoren und Studenten über den Social-Media-Weg besser kennenlernen können und Fragen und Probleme der Studierenden eventuell schneller beantwortet und gelöst werden, als wenn sie Lehrende abseits des Unterrichts persönlich aufsuchen müssten. „Die andere Seite der Medaille ist natürlich der Mehraufwand, der den Professoren dabei möglicherweise entsteht“, fügt der Experte hinzu.
Professoren zeigen sich dem Konzept gegenüber teilweise noch skeptisch. Sie befürchten, dass die Privatsphäre zwischen Unterrichtenden und Studenten gestört und die Interaktionen der Klasse durch unbefugte Dritte auf Social-Media-Seiten gesehen werden könnte. Als „Digital Natives“ zeigen sich die Studenten dem Gedanken gegenüber aufgeschlossener.
Das Lernen wird dadurch einfacher. Außerdem verbringen Jugendliche ohnehin bereits viel Zeit auf Twitter und Facebook und können Social Media daher gut in ihre Hausarbeiten einbauen. Einige Professoren sehen sich mittlerweile sogar dazu verpflichtet, ihren Schützlingen dabei zu helfen, einen professionellen Fußabdruck im World Wide Web zu erstellen und ihnen damit den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern.
Die komplette Studie ist als PDF abrufbar. (pte)
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