Social-Media-Strategien für den B2B-Bereich: Wie Unternehmen von TikTok, LinkedIn und Co. profitieren

Für österreichische Unternehmen bieten Plattformen wie LinkedIn und TikTok enorme Chancen, um Markenbewusstsein zu schaffen, Talente zu gewinnen und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Mit der richtigen Kombination aus Kreativität, strategischer Planung und kontinuierlicher Erfolgsmessung können auch Unternehmen in traditionellen Branchen von Social Media profitieren. [...]

Für österreichische Unternehmen, die sich im zunehmend digitalisierten Wettbewerb behaupten wollen, bieten Social-Media-Strategien enormes Potenzial. Internationale Erfolgsgeschichten zeigen, wie gezielte Ansätze auch in anspruchsvollen Branchen wirken können. (c) envatoelements/Pressmaster

Social Media galt lange als Spielwiese für B2C-Unternehmen, doch auch im B2B-Bereich hat es sich als unverzichtbares Werkzeug etabliert. Plattformen wie LinkedIn und TikTok ermöglichen es Unternehmen, Marken aufzubauen, Leads zu generieren und Beziehungen zu Kunden und Partnern zu stärken.

Für österreichische Unternehmen, die sich im zunehmend digitalisierten Wettbewerb behaupten wollen, bieten Social-Media-Strategien enormes Potenzial. Internationale Erfolgsgeschichten wie die von Hootsuite, Maersk Line und Red Bull zeigen, wie gezielte Ansätze auch in anspruchsvollen Branchen wirken können.

Doch auch lokale Expertise ist gefragt: „Social Media wird auch im B2B-Bereich ein immer wichtigerer Bestandteil der Markenkommunikation. Ohne eine klare Strategie und kreativen Content verschenken viele Unternehmen wichtige Chancen“, sagt Fabian Siegmund, Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur Happy Heroes.

LinkedIn: Die zentrale Plattform für B2B-Strategien

Mit über 930 Millionen Nutzern weltweit, davon etwa 1,3 Millionen allein in Österreich, hat sich LinkedIn als die wichtigste Plattform für berufliche Netzwerke etabliert. Besonders im B2B-Sektor dient die Plattform nicht nur als Karrierenetzwerk, sondern zunehmend auch als Werkzeug für Markenpositionierung, Lead-Generierung und Thought Leadership.

Warum LinkedIn im B2B unschlagbar ist:

  • Professionelle Inhalte: LinkedIn bietet Unternehmen die Möglichkeit, Fachartikel, Whitepapers und Branchennews zu teilen. Dies stärkt die Position als Experte in der jeweiligen Branche und zieht potenzielle Kunden an.
  • Gezielte Werbemöglichkeiten: Mithilfe von LinkedIn Ads können Unternehmen Entscheider, Fachkräfte oder Nischenmärkte direkt und effektiv ansprechen.
  • Networking und Personalbeschaffung: LinkedIn ist unverzichtbar, um neue Geschäftskontakte zu knüpfen, Partnerschaften aufzubauen und Top-Talente zu gewinnen.

Erfolgsbeispiel: Hootsuite – kreative Content-Strategie auf LinkedIn

Hootsuite, ein Anbieter von Social-Media-Management-Tools, nutzte LinkedIn, um die Vorteile seiner Plattform zu präsentieren. Mit der humorvollen „Game of Social Thrones“-Kampagne verknüpfte das Unternehmen die Verwaltung mehrerer Plattformen mit der popkulturellen Analogie aus der Serie „Game of Thrones“. Dies führte nicht nur zu einer Steigerung der Markenbekanntheit, sondern half Hootsuite auch dabei, potenzielle Kunden auf LinkedIn direkt anzusprechen und Leads zu generieren.

Erfolgsbeispiel: Red Bull – B2B-Kommunikation durch Storytelling

Red Bull ist ein Paradebeispiel dafür, wie kreatives Storytelling auf LinkedIn auch im B2B-Bereich erfolgreich sein kann. Durch gezielte Kampagnen zeigt das Unternehmen nicht nur seine Marke, sondern auch seine Kompetenzen in Eventmanagement, Technologie und Logistik. Ein LinkedIn-Video, das den Aufbau der Event-Infrastruktur für Red Bull Stratos dokumentierte, zog nicht nur Millionen von Zuschauern an, sondern stärkte auch Red Bulls Position als innovativer Partner für Unternehmen und Sponsoren.

Diese Beispiele verdeutlichen, wie selbst technisch orientierte Unternehmen durch kreatives Storytelling auf LinkedIn erfolgreich sein können – eine Strategie, die auch für österreichische B2B-Unternehmen adaptierbar ist.

TikTok: Die unterschätzte Plattform für B2B-Unternehmen

TikTok mag auf den ersten Blick wie eine Plattform für junge Zielgruppen und B2C-Unternehmen wirken, doch das Potenzial für B2B-Unternehmen wächst rasant. Vor allem für Employer Branding und innovative Kommunikationsstrategien bietet die Plattform Möglichkeiten, die andere Netzwerke nicht bieten können.

Einsatzbereiche von TikTok im B2B:

  • Employer Branding: Mit authentischen und kreativen Kurzvideos können Unternehmen potenziellen Bewerbern einen Einblick in die Unternehmenskultur geben und sich als attraktive Arbeitgeber positionieren.
  • Innovationskommunikation: Komplexe Produkte oder Dienstleistungen lassen sich durch visuelles Storytelling auf einfache und ansprechende Weise präsentieren.
  • Zielgruppenerweiterung: TikTok erreicht eine technikaffine, junge Zielgruppe – darunter künftige Entscheidungsträger.

Best Practice: Canva auf TikTok

Der Grafikdesign-Anbieter Canva, der sowohl B2B- als auch B2C-Kunden anspricht, nutzt TikTok erfolgreich, um sowohl kreative Tutorials als auch unterhaltsame Einblicke in das Unternehmen zu bieten. Durch kurze, ansprechende Videos zeigt Canva, wie ihre Software kreative Prozesse erleichtert – ein Ansatz, der besonders bei jungen Unternehmern und Startups gut ankommt. Ergebnis: Canva konnte mit seiner TikTok-Präsenz nicht nur die Markenbekanntheit steigern, sondern auch den Traffic auf seiner Plattform merklich erhöhen und eine jüngere Zielgruppe ansprechen.

Maersk Line: Pionier im B2B-Social-Media-Marketing

Das Beispiel von Maersk Line, einem weltweit führenden Logistikunternehmen, zeigt, wie traditionelle Branchen von Social Media profitieren können. Maersk setzt auf eine durchdachte Kombination aus Storytelling und Interaktion, um Kundenbindung zu stärken und seine Position als Marktführer zu festigen.

Mit über 1,2 Millionen Followern auf LinkedIn hat Maersk bewiesen, dass auch konservative Branchen Social Media effektiv nutzen können. Dieses Beispiel ist ein Vorbild für österreichische Unternehmen, die ebenfalls in traditionellen Bereichen tätig sind und sich digital stärker positionieren möchten.

Strategien von Maersk:

  • Storytelling: Maersk teilt auf LinkedIn und Instagram Geschichten über Nachhaltigkeitsinitiativen, technische Innovationen und alltägliche Herausforderungen in der Schifffahrt. Diese Inhalte schaffen Nähe und fördern das Vertrauen in die Marke.
  • Engagement mit der Zielgruppe: Das Unternehmen interagiert aktiv mit seinen Followern, beantwortet Fragen und beteiligt sich an branchenspezifischen Diskussionen.
  • Plattformvielfalt: Während LinkedIn für Fachthemen und Netzwerkarbeit genutzt wird, dient Instagram als visuelles Medium, um die Geschichten hinter der Marke zu erzählen.

Erfolgsfaktoren: Wie B2B-Unternehmen Social Media richtig nutzen

Damit österreichische Unternehmen Social Media im B2B-Bereich erfolgreich einsetzen können, sind folgende Faktoren entscheidend:

  • Relevante Inhalte: Inhalte wie Erfolgsgeschichten, Fachartikel oder Brancheneinblicke sollten auf die Interessen der Zielgruppe zugeschnitten sein und Mehrwert bieten.
  • Gezielte Werbung: Durch bezahlte Anzeigen können spezifische Zielgruppen – etwa Entscheider oder Fachabteilungen – direkt erreicht werden.
  • Messbarkeit: KPIs wie Engagement-Rate, Klickrate und Conversion-Rate sollten regelmäßig analysiert werden, um die Effektivität der Maßnahmen zu bewerten und Kampagnen zu optimieren.

Kreativität und Strategie als Schlüssel zum Erfolg

Die Beispiele von Hootsuite, Canva, Maersk Line und Red Bull verdeutlichen, dass Social Media auch im B2B-Bereich ein mächtiges Werkzeug ist. Für österreichische Unternehmen bieten Plattformen wie LinkedIn und TikTok enorme Chancen, um Markenbewusstsein zu schaffen, Talente zu gewinnen und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.

Mit der richtigen Kombination aus Kreativität, strategischer Planung und kontinuierlicher Erfolgsmessung können auch Unternehmen in traditionellen Branchen von Social Media profitieren. Es ist an der Zeit, dass österreichische B2B-Unternehmen das Potenzial dieser Plattformen ausschöpfen und sich in einer digitalisierten Welt neu positionieren.

* Simon Müller ist Betreiber mehrerer unterschiedlicher Webseiten und macht in seiner Freizeit gerne Sport.


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