Social Media-Trends: Social Commerce und KI

SPiNNWERK gibt Einblick in die wichtigsten Entwicklungen im Social Media-Bereich, [...]

Markus Nutz, Gründer und Geschäftsführer der Digital-Lead-Agentur SPiNNWERK (© Bernhard Schramm)

Auch im neuen Jahr bleiben Videos das wichtigste Format in den sozialen Medien, wenn auch die Plattformen unterschiedliche Beitragslängen pushen. TikTok setzt auf längere Videos, YouTube auf seine Shorts. Auf Instagram sind Foto-Dumps (Karussell-Posts) immer beliebter, wobei die Interaktion in den Direct Messages (DMs) wichtiger wird als jene im Feed.

„Die Social Media-Welt entwickelt sich stetig weiter: Neue Plattformen tauchen auf, Algorithmen ändern sich, andere Formate kommen in den Fokus. Unternehmen sollten ihre Social Media-Strategie daher laufend anpassen“, erklärt Markus Nutz, Geschäftsführer und Eigentümer der Wiener Digital-Lead-Agentur SPiNNWERK. „Die rasche Anpassung an Trends und Expertise darüber, wie welche Kanäle zu bespielen sind, sind entscheidende Erfolgsfaktoren auf Social Media.“

Video und Audio

Video-Content bleibt auch 2024 das wichtigste Format auf Social Media, wenn es um Reichweite und Awareness geht. Vieles spricht für Videos: Sie sind vielseitig einsetzbar – so gut wie alles lässt sich mit einem Video erzählen – und leichter zu konsumieren, besonders bei der kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne.

Der Blick bleibt beim Scrollen an Bewegtbild hängen, das sorgt für mehr Aufmerksamkeit. User:innen können durch Bewegtbild Inhalte tendenziell schneller erfassen. Besonders wichtig sind dabei Untertitel, die die Inhalte auch ohne Ton zugänglich machen.

Allerdings setzen unterschiedliche Plattformen auf unterschiedliche Video-Längen: Ließ TikTok zu Beginn nur Beiträge mit maximal 15 Sekunden zu, weitete die Plattform die mögliche Länge über die Jahre auf maximal 10 Minuten aus. Instagram hat die Maximallänge von Reels auf 90 Sekunden und von Storys auf 60 Sekunden erhöht. TikTok testet gerade die 15-Minuten-Videolänge. Künftig sollen auf dort Videos von zwei bis fünf Minuten im Fokus stehen und durch den Algorithmus mehr User:innen angezeigt werden.

YouTube erlaubt Videos bis zu 12 Stunden Länge bzw. im Falle nicht verifizierter User:innen Videos bis zu 15 Minuten. Die Plattform setzt inzwischen ebenso auf vertikale Kurzvideos, die Shorts. Sie dürfen maximal 60 Sekunden lang sein. Mit der neuen App für Creator:innen „YouTube Create“, die Ende 2023 vorgestellt wurde, soll das Wachstum des Formats nun beschleunigt werden.

Neben Videos bleiben Audio-Formate von Bedeutung. Podcasts erfreuen sich auch 2024 großer Beliebtheit. Der Einsatz künstlicher Intelligenz, um Tonaufnahmen zu erstellen, eröffnet neue Möglichkeiten der Produktion.

User Generated Content sowie Know-how auf LinkedIn

Social Media lebt vom Sozialen: Der Aufbau und das Management der Community ist und bleibt zentral, um die Kund:innen an die Marke zu binden. Um die Community zu stärken und diese auch zu zeigen, eignet sich User Generated Content (UGC). User:innen erstellen ihre eigenen Inhalte zur Marke, Unternehmen teilen diesen auf ihren eigenen Kanälen. So haben sie authentische Testimonials gewonnen, die die Glaubwürdigkeit der Marke stärken und manchmal sogar neue Ideen liefern.

Auch die Business-Plattform LinkedIn lebt vom Austausch. Sie setzt 2024 jedoch auf weniger Persönliches. Beiträge, die Wissen vermitteln, sind dem Algorithmus lieber als private Einblicke. User:innen, die besonders nützliche Inhalte posten, erhalten einen „Top Voice“-Badge in ihrem Profil.

Social Commerce und SEO

Vor dem Kauf informieren sich die User:innen – das aber immer weniger über Google und andere „klassische“ Suchmaschinen. Denn durch die Fülle an Inhalten, die auf Social Media geteilt werden, sind diese Plattformen zu Search Engines geworden. User:innen lassen sich hier inspirieren und holen Tipps ein. Die richtige Search Engine Optimization (SEO) mit passenden Schlagworten vereinfacht es User:innen, die für sie relevanten Inhalte zu finden.

Somit kommen Handelsunternehmen 2024 auch nicht mehr am Thema Social Commerce vorbei. Social Commerce ermöglicht es User:innen, direkt über Instagram, TikTok, Pinterest & Co. einzukaufen.

Durch die Integration von Shops in die Plattformen können User:innen die Dinge, die sie dort (durch Empfehlung von anderen) entdeckt haben, kaufen, ohne die App zu verlassen und sich anderswo einzuloggen. So wird das Online-Einkaufserlebnis mit dem Sharing- und Browsing-Verhalten in den sozialen Medien kombiniert. Diese Möglichkeiten werden die Plattformen auch in Europa ausbauen.

Auf Instagram zeigt sich ein Trend zu längeren Captions. Die ausführlichen Bildbeschreibungen werden von den User:innen gut angenommen – das Engagement verlagert sich aber nichtsdestotrotz immer mehr in die Privatnachrichten (Direct Messages, DMs). Foto-Dumps (Karussell-Posts, also Feed-Posts mit mehreren Bildern) werden außerdem immer beliebter.

Diese kamen durch den Wunsch nach dem „alten“ Instagram auf, einem Instagram ohne aufwendig produzierten Content von Freund:innen. Damals teilte man tatsächlich „instant grams“, also unbearbeitete Schnappschüsse aus dem Alltag. Unternehmen können diese nutzen, um authentisch mit ihren Follower:innen in Kontakt zu treten.

Künstliche Intelligenz Die bereits erwähnte künstliche Intelligenz (KI) wird die Welt des Social Media-Marketings 2024 noch mehr mitgestalten und erweitern. Ob bei der Erstellung von interaktivem und maßgeschneidertem Content (grafisch und textlich) oder im Bereich des Social Media Performance Marketings – die Integration von KI wird leichter und zugänglicher.


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