Schnelle und direkte Kommunikation, Feedback-Möglichkeiten, effizienteres Kundenservice, Nähe zum Nutzer: Kommt das Gespräch auf die Vorteile von Social-Media-Angeboten, finden Unternehmen, Kommunikationsagenturen und Experten recht schnell einige gemeinsame Nenner. [...]
Schnelle und direkte Kommunikation, Feedback-Möglichkeiten, effizienteres Kundenservice, Nähe zum Nutzer: Kommt das Gespräch auf die Vorteile von Social-Media-Angeboten, finden Unternehmen, Kommunikationsagenturen und Experten recht schnell einige gemeinsame Nenner. Bei Facebook und Co handelt es sich aber um keine marketingtechnischen Wundertüten.Das wurde bei den Österreichischen Medientagen deutlich. „Wir haben erst ein Prozent dieser Reise zurückgelegt“, meinte etwa Clive Ryan von Facebook. Der Leiter des Northern Europe Sales and Client Management des US-Konzerns betonte, dass Social Media von vielen noch kritisch beäugt werde, auch weil man keine voll entwickelten Modelle im Umgang damit habe. „Aber es ist nur ein neues Medium, wie es auch das Fernsehen vor einige Jahrzehnten war.“ Wichtig sei für Unternehmen vor allem herauszufinden, was man mit einem möglichen Auftritt in den diversen Kanälen erreichen möchte. Um die zentralen Säulen Identität und Teilen können man dann etwa mittels Facebook bei entsprechend aktivem Auftreten auch „Aufmerksamkeit und Dialog“ generieren.
Der Vorteil liege dabei allen voran in sehr klar abgegrenzten Zielgruppen, „die man mit 90-prozentiger Genauigkeit“ treffen könne, „und das um rund ein Viertel günstiger als mit klassischen Instrumenten“. Für sich entdeckt hat das u.a. auch der Versicherungsanbieter Allianz. „Wir müssen dorthin, wo unsere Kunden kommunizieren“, unterstrich Marketingleiter Gerald Enderle. Neben monetärem Investment sei hier aber die dahinterliegende Struktur wesentlich: „Wer spricht im Namen des Unternehmens, wie werden die Postings kontrolliert, wie sehen interne Guidelines aus? Erst dann kann man damit richtig arbeiten“, so Enderle. Ähnlich argumentierten auch die Medien-Experten Markus Müller und Heimo Hammer. „Es geht um die Frage: Wer treibt die Social-Media-Welle selber an? Genau jene ernten auch den Erfolg“, so Müller, während sein Kollege auf die „aktive Mitgestaltung“ hinwies:
„Es muss ein Dialog stattfinden, den die Unternehmen selbst mit den Usern führen müssen.“ Der Gründer der Agentur „Kraftwerk“ sieht die Werbung in Zukunft sowieso „sozial und digital“.
Ein Unterschied bestehe aber etwa zwischen privaten und beruflichen Netzwerken, wie etwa Xing. Dessen Director Marketing, Stefan Schmidt-Grell, betonte auch diese „fundamentale“ Differenz, die man als Unternehmen bei seinen Aktivitäten mitbedenken müsse.“Seien Sie sich klar, was Sie auf welchem Kanal für welche Zielgruppe erreichen wollen, dann gibt es auch einen Payout.“ Als „Kür“ sieht er die Integration verschiedenster Plattformen und Aktivitäten. „Die größten Vorteile hat man sicher dann, wenn man in der Lage ist, die gesamte Klaviatur zu spielen und zu verzahnen.“Einig war man sich angesichts der Stoßrichtung künftiger
Entwicklungen: Hier lautet das Zauberwort „mobile“. Auch Ryan sieht für sein Unternehmen hier „das wirkliche Wachstum“ in kommenden Jahren, während Müller zufolge viele Unternehmen den Weg auf mobile Endgeräte erst finden müssen. Und während Ryan eine „Verpflichtung“ in der Integration von verschiedenster Bildungs- und Ausbildungsanwendungen sieht, fand Hammer deutlichere Worte: „In fünf Jahren wird der Markt komplett durchdigitalisiert sein. Das digitale Element wird unseren Alltag durchsetzen.“ Und von den großen US-Firmen Apple, Facebook und Google werde seiner Ansicht nach „eine nicht mehr da sein“.
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