Die Software AG hat am Dienstag ihre Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2012 vorgelegt. Alles in allem sank der Gewinn um zwei Prozent und liegt nun bei 50,7 Mio Euro. [...]
Der operative Gewinn hat sich etwas schwächer entwickelt als von Experten erwartet wurde. Für das laufende Jahr kündigte das im TecDax notierte Unternehmen eine Fortsetzung der bisherigen Umsatzentwicklung an. Der Trend geht weiter zu mehr Integrations- und Prozess-Software (BPE) und weniger Software für Großrechner. So soll der Produktumsatz mit Integrations- und Prozess-Software (BPE) währungsbereinigt um 16 bis 22 Prozent zulegen. Bei der Großrechnersoftware ETS erwartet das Management dagegen einen Rückgang um vier bis neun Prozent.
„Für die Software AG war 2012 ein erfolgreiches Jahr der Transformation, in dem wir traditionelle Geschäftsfelder konsolidiert und neue Wachstumsbereiche durch forcierte Investitionen gestärkt haben“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Streibich. „Aufgrund dieser positiven Erfahrungen haben wir eine neue Wachstumsstrategie entwickelt, mit dem Ziel, 2018 im Geschäftsfeld BPE einen Produktumsatz von über einer Milliarde Euro zu erzielen.“ 2018 soll die BPE-Sparte vier Fünftel des Umsatzes ausmachen. Bis dahin dürfte das ETS-Geschäft stark geschrumpft sein.
Von diesen Zukunftsplänen waren die Anleger wohl nicht überzeugt. Wie die Börsen-Zeitung berichtet, ging die Aktie um fast 17 Prozent in den Keller. Auf den Märkten kamen wohl vor allem die angekündigten Investitionen von bis zu 30 Mio. Euro in den Vertrieb des BPE-Segments, die schon 2012 zu einem rückläufigen Ergebnis führten und im laufenden Jahr erneut auf die Gewinne drücken, nicht gut an. Da half es auch nichts, dass die Software AG beteuerte, durch diese weiteren Investitionen in „nachhaltiges, dynamisches Wachstum“ des Geschäftsbereichs den BPE-Umsatzanteil 2018 auf rund 80 Prozent vom Gesamtumsatz zu heben. Der Kurssturz war der tiefste Fall des TecDax-Wertes seit mehr als einem Jahr, als die Software AG zum Jahresabschluss vor allem in den USA enttäuscht hatte, schrieb die Börsen-Zeitung am Dienstag.
Im vierten Quartal fiel der Umsatz wegen des heruntergefahrenen SAP-Beratungsgeschäfts um sechs Prozent auf 276,7 Mio. Euro. Ihren Produktumsatz steigerte die Software AG hingegen um vier Prozent auf 196,8 Mio. Euro. Dabei legte der Geschäftsbereich BPE mit Software für Geschäftsprozesse stark auf 113,7 Mio. Euro zu. Den größten Schub schaffte die auf In-Memory-Technik spezialisierte Tochter Terracotta, die ihren Produktumsatz auf 16,5 Mio. Euro vervierfachte.
Im Stammgeschäft ETS sanken die Produkterlöse um 4,3 Prozent auf 78,0 Mio. Euro, hielten sich damit aber besser als erwartet. Wegen höherer Investitionen in Produktentwicklung und den Vertrieb sowie Belastungen aus dem Umbau der Beratungssparte sackte das EBIT um drei Prozent auf 75,4 Mio. Euro ab. (idg/rnf)
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