Mit den Releases "Aris 9" und "Webmethods 9" orientiert sich die Software AG an den vier großen Trends Cloud, Mobile, Social und Big Data. [...]
Schon seit vielen Monaten arbeitet die Software AG an einem Projekt, das intern unter dem Namen „K-Release“ gehandelt wird. Dahinter soll sich nicht weniger als das größte Release in der Unternehmensgeschichte verbergen. CTO und Vorstandsmitglied Wolfram Jost bezeichnete das Projekt im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE als das „erste gemeinsame Baby“ seit der Übernahme von IDS Scheer durch die Software AG, die 2010 abgeschlossen wurde.
Im Mittelpunkt steht eine Plattform für Business-Applikationen, deren Eigenschaften sich an den vier „disruptiven“ Kräften ausrichten, die Gartner im Juli dieses Jahres mit dem Begriff „Nexus of Forces“ beschrieben hat. Es handelt sich dabei um Cloud, Mobile, Social und Big Data.
Die Software AG greift dafür nicht nur auf Systeme von IDS Scheer und Webmethods zurück, sondern integriert auch weitere Techniken aus diversen kleineren Zukäufen. Dazu gehört beispielsweise Terracotta, Anbieter einer Software-basierenden In-Memory-Lösung. Auf dieser Grundlage entstand eine „Enterprise-Plattform“, die aus den drei Schichten Big Data, Integration/SOA und Process besteht. Sie soll Unternehmen in die Lage versetzen, bestehende und neue Anwendungen schneller auf veränderte Geschäftsanforderungen auszurichten. Dazu ist sie beispielsweise mit Social-Collaboration-Tools ausgestattet.
Konkret offeriert die Software AG mit den angekündigten Releases Aris 9 und Webmethods 9 eine Reihe neuer Funktionen und Features, die Unternehmen auf die veränderte Anwendungswelt vorbereiten sollen. Dazu gehört unter anderem „Aris Connect“, das Prozessmodellierung, -Publishing und -analyse mit kollaborativen Elementen verbindet. Vor allem Benutzer aus Fachabteilungen sollen damit gemeinsam an Prozessmodellen arbeiten können. Ein weiteres neues Element, „Cloud Streams“, bedient das Thema Cloud-Integration. Dabei geht es laut Jost sowohl um die Integration von On-Premise-Anwendungen mit Cloud-Services als auch um die Verbindung externer Cloud-Anwendungen untereinander.
Eine wichtige Rolle im Bereich Big Data soll künftig auch Terracotta spielen. Jost bezeichnet das System als Data-Management-Plattform, die sowohl klassische transaktionale Daten als auch analytische Daten verwalten könne. Sie biete unter anderem eine CEP-Engine (Complex Event Processing), eine Messaging-Plattform und eine Hadoop-Komponente. Zu den ersten prominenten Kunden gehört Paypal. Der Zahlungsdienstleister nutzt die In-Memory-Technik für die Betrugserkennung.
Im Zuge der Social-Media-Offensive offeriert die Software AG zudem das Social-Collaboration-System „Pulse“, das als eine Art Twitter für Unternehmen dienen soll. Benutzer können damit Events abonnieren und sich bei deren Eintreten automatisch benachrichtigen lassen.Ausgewählte Kunden sollen Aris 9 und Webmethods 9 noch in diesem Jahr testen können. Die allgemeine Verfügbarkeit plant die Software AG zur CeBIT 2013.
*Wolfgang Herrmann ist stellvertretender Chefredakteur unserer Schwesternzeitschrift Computerwoche.
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