Software-Agent spielt mit Senioren Memory

Ein Computerspiel, das Senioren unterhält und dazu beitragen könnte, ihre geistigen Fähigkeiten zu trainieren, haben Lisa Szugfil und Robert Trappl vom Österreichischen Forschungsinstitut für Artificial Intelligence (OFAI) in Wien entwickelt. Sie wählten dafür Varianten des Gedächtnisspieles Memory und schufen als Gegner einen Software-Agenten, der Emotionen zeigt. [...]

Außerdem passt er sich an das Spieltempo der Senioren an. Wie Spiel und Software-Agent bei den Senioren ankamen, präsentierten sie am 4. Juli bei einem Vortrag im OFAI. Neben dem klassischen Memory-Spiel, bei dem es gilt, gleiche Kartenpaare zu finden, verwendeten sie ein sogenanntes Familien-Memory. Zu einer Person, die sie kannten, mussten die Senioren einen Gegenstand aufdecken, der für sie zu der Person passt. „Das gab ihnen die Möglichkeit sich an eigene Geschichten zu erinnern und sie weiterzugeben“, so Szugfil. Im Vergleich zum klassischen Memory habe es den Senioren mehr Spaß gemacht, und sie kommunizierten dabei öfter mit dem Software-Agenten.
Der Software-Agent in Gestalt eines cartoonhaften Gesichts simulierte einen gleichwertigen Gegner. Je nach Spielsituation blickte er etwa nachdenklich, unsicher oder überrascht. Für seine Züge nahm er sich genau so viel Zeit wie die durchwegs über 80-jährigen Teilnehmern der Studie. Fand er eine Karte nicht, die schon einmal aufgedeckt war, konnte er sich auch schon mal ärgern.
Das machte ihn wohl menschlich, und die Senioren empfanden ihn als Bereicherung des Spieles. Sie beschrieben ihn als „intelligent“, „selbstbewusst“, „ehrlich“, „freundlich“ und auch „liebenswürdig“. Manche Leute konzentrierten sich sogar mehr auf den Software-Agenten als auf das Spiel, erklärte Szugfil.
Als Software-Agent bezeichnet man ein Computerprogramm, das eigenständig auf bestimmte Situationen reagieren kann und mit Benutzern oder anderen Agenten kommuniziert.

Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*