Forscher der Cornell University haben einen Algorithmus entwickelt, der den Erfolg von Tweets voraussagt. Die Wissenschaftler rund um Lillian Lee haben dazu eine automatisierte Textanalyse entwickelt, die genauer als ein Mensch bestimmen kann, wie viel Aufmerksamkeit die 140 Zeichen bekommen werden. [...]
In einem ersten Schritt wurden Tweets gesammelt, bei denen ein Nutzer zwei Mal zum selben Thema postet, aber mit unterschiedlichen Formulierungen. Das kommt relativ häufig vor – und erlaubte den Forschern, Tweet-Paare zu bilden, bei denen die Popularität des Posters konstant gehalten ist. Trotz der Wiederholungseffekte zeigte sich: Die Formulierung bestimmt, ob der Tweet auch von anderen Nutzern geteilt wird.
Der Computer sucht bei Tweets nach bestimmten Schlüsselworten und vergleicht Kombinationen von zwei Wörtern. So kann der Schreibstil des Posters analysiert werden. Dieser sollte informativ sein und sich an der Sprache der Community orientieren. Außerdem sollten Twitterer, die nach viel Aufmerksamkeit streben, Worte verwenden, die auch in anderen Nachrichten vorkommen, die retweeted worden sind.
Es kann zudem nicht schaden, den Stil von Schlagzeilen in den Nachrichten zu imitieren – die Forscher haben sich „The New York Times“ als Vorbild genommen. Geteilte Tweets enthalten oft den Aufruf zum Teilen, sowie positive oder negative Gefühle und den Rückbezug auf dritte Personen. Es dürfen auch Generalisierungen verwendet werden. Und letztlich sollten die Tweets auch einfach zu lesen sein.
„Wir würden gerne auch Lustigkeit oder Klugheit abbilden können, aber wir haben noch keinen Weg gefunden, um das zu tun“, bedauert Lee. Die Forscher wurden von der National Science Foundation und von Google unterstützt. Selbst ausprobieren kann man den Algorithmus unter http://chenhaot.com/retweetedmore. (pte)
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