Softwaretests setzen oft zu spät an

Laut einem Bericht von Perfecto by Perforce sind die Testautomatisierungsraten für Web- und Mobilanwendungen nach wie vor niedrig. [...]

Fast 40 Prozent der Softwareentwicklungsteams automatisieren noch immer weniger als ein Viertel ihrer Testfälle. (c) WrightStudio - stock.adobe.com

Perfecto by Perforce hat einen Bericht zum aktuellen Stand der Testautomatisierung veröffentlicht: Der „2020 State of Test Automation Report“ skizziert Test-Trends, branchenweite Automatisierungsraten, Bedenken der Befragten sowie ihre Prioritäten für das laufende Jahr. Um einen besseren Überblick über die aktuellen Gegebenheiten beim Testen von Web- und Mobilanwendungen zu erhalten, haben Perforce und Gatepoint Research branchenübergreifend DevOps-Experten aus über 100 digitalen Unternehmen befragt.

Der Bericht beinhaltet die Ergebnisse der Umfrage sowie Experteneinschätzungen und -empfehlungen von Perfecto und liefert so einen branchenübergreifenden Überblick zum Thema Test-Automatisierung – einschließlich der durchschnittlichen Automatisierungsrate, der Bedeutung des mobilen Testens in unterschiedlichen Branchen, der Art und Weise, wie Testprozesse durchgeführt werden, der Verbreitung des „Shift-Left-Ansatzes“ (die Verlagerung von Testprozessen an einen möglichst frühen Zeitpunkt im Gesamtablauf) sowie der größten Herausforderungen, denen führende Unternehmen heute gegenüberstehen.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

  • Nur 18 Prozent der Unternehmen testen ausschließlich innerhalb ihrer Entwicklungs-Teams, gänzlich ohne Mitwirkung eines zentralisierten Qualitätssicherungs-Teams. Dies bestätigt, dass die Akzeptanz des Shift-Left-Ansatzes noch immer gering ist.
  • Abgesehen vom manuellen Testen verbringen die Teams den Großteil ihrer Zeit mit der Wartung von Tests sowie der Einrichtung der Testumgebung.
  • Die Mehrheit der Unternehmen testet, sobald ein neues Dev-Build bereitsteht. Während des übrigen Prozesses befinden sie sich daher in einer Art „Warte-Modus“, wodurch das Risiko besteht, dass Fehler übersehen werden.

Verbreitungsrate von Testautomatisierung variiert stark

Testautomatisierung ist ein wesentliches Element des Software-Lebenszyklus. Ohne sie werden Testprozesse zum Flaschenhals und verlangsamen die Veröffentlichung der Softwareanwendung. Mehr denn je ermöglicht es die Automatisierung von Tests den Entwicklungsteams, in DevOps-Geschwindigkeit zu testen, ohne den Release-Zyklus aufzuhalten. Dennoch bestehen Hindernisse – die durchschnittliche Verbreitungsrate der Testautomatisierung liegt bei unter 50 Prozent. Unternehmen ohne eine Cloud-Testplattform wie Perfecto laufen Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten und ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen zu können.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, variiert die Testautomatisierungsrate jedoch von Team zu Team. Fast 40 Prozent der Teams automatisieren noch immer weniger als ein Viertel ihrer Testfälle. Nur neun Prozent automatisieren drei Viertel. Zudem stellt das manuelle Testen weiterhin die bei weitem zeitaufwändigste Aktivität für Teams dar.

Eran Kinsbruner, Chief Evangelist von Perfecto, ergänzt: „Die Daten zeigen uns, dass in den meisten Unternehmen noch immer die Qualitätssicherung für das Testen verantwortlich ist. Ihr fehlen jedoch oft die eher technischen Kompetenzen, die für die Testautomatisierung erforderlich sind. Was Unternehmen benötigen, ist eine Lösung, die unterschiedlichsten Qualifikationsniveaus gerecht werden kann.“


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*