Solider Büro-Bildschirm: AOC U32P2 im Test

AOC bringt ein wenig Vernunft in die aufregende Welt der Büro-Monitore. [...]

Die meisten modernen IT-Geräte haben ein «party piece». Also ein Feature, mit dem sie auffallen, sich von der Konkurrenz abheben, das einzigartig ist. Gebogene Displays, schwindelerregende Abtastraten und Farbabdeckungen, welche das menschliche Auge an Grenzen bringen, gehören in der Bildschirmwelt fast zur Tagesordnung. Sucht man beim AOC U32P2 nach so einem Feature, ist man eine Weile beschäftigt und stellt fest: Da ist keines. Und das ist eigentlich auch gut so. Denn: Der U32P2 macht einfach, was er machen soll.

Das unauffällige 31,5-Zoll-Display ist in ein unauffälliges Gehäuse montiert, das auf einem unauffälligen Ständer aufgesteckt wird, der wiederum an einen unauffälligen Fuß angeschraubt wird. Mit seinem gebürstetem Aluminium nachempfundenen Look ist der Fuß sogar noch das exzentrischste Teil am U32P2. Sonst gibt es einen Plastikständer mit Loch und ein schwarzes Plastikgehäuse in einer üblichen Form und einem AOC-Logo auf der Rückseite. Der U32P2 ist definitiv kein Monitor für Angeber. Wobei die Front trotz Ihrer Simplizität durchaus ansprechend ins Auge springt. Der schmale Rahmen, seitlich und oberseitig, zusammen mit einem etwas breiteren Balken auf der Unterseite, macht visuell Platz für das Display selbst.

Die Rückseite ist unauffällig und funktional gehalten (c) AOC

Das 31,5-Zoll-Panel in VA-Technologie liefert eine UHD-Auflösung (3840 × 2160) mit 60 Hz und einer maximalen Helligkeit von 350 cd. Farblich gesehen muss sich der U32P2 auch nicht verstecken: 119 Prozent von sRGB werden abgedeckt. Wobei 100 Prozent wahrscheinlich für die meisten Nutzer ausgereicht hätte. Denn für Grafikprofis ist der U32P2 dann doch nicht genug. 88 Prozent von AdobeRGB reichen hier schlicht nicht aus.

Fürs Gaming ist der U32P2 zwar eigentlich nicht gedacht. Allerdings kann der Monitor mit einer Reaktionszeit von 4 ms (grau zu grau) und Adaptive-Sync-Unterstützung durchaus Punkte sammeln. Die 60 Hz könnten den einen oder anderen kompetitiven Gamer abschrecken, aber für diese war wahrscheinlich schon bei der Bildschirmgröße und der Auflösung Schluss mit Datenblatt lesen.

Die Ausstattung des U32P2 ist etwa so spartanisch wie das Design. Das ist nicht unbedingt negativ gemeint, denn die Spartaner wählten ihren Lebensstil bekanntlich aus guten Gründen. Angeschlossen wird der Bildschirm über HDMI (×2), oder DisplayPort (×1). Dazu gibt es einen USB-B-Input, mit dem der Monitor an einen Rechner angeschlossen wird. Damit funktionieren dann auch die vier USB-A-Anschlüsse (3.2 Gen 1). Zwei davon befinden sich auf der Unterseite der Rückwand, zusammen mit den anderen Anschlüssen, und zwei sind seitlich angebracht für besseren Zugriff darauf.

Auf der Seite gibt es zwei USB-A-Steckplätze (c) AOC

Auch das OSD ist eher simpel gehalten. Mit vier Buttons auf der Front wird ein einfach gehaltenes Menü geöffnet, das optisch mehr an Teletext als an moderne IT erinnert. Das wäre kein Problem, wenn die Steuerung davon genauso simpel wäre wie das Design. Das ist leider nicht so. Mit den vier Buttons auf der Front springt man durch ein Menü, das Pfeiltasten nach links und rechts verwendet, aber selbst vertikal gestapelt ist. Wie bei den meisten ODS-Steuerungen gewöhnt man sich daran, aber intuitiv geht anders. Immerhin: Alle Buttons sind physisch und beschriftet. Das ist heutzutage längst nicht mehr selbstverständlich.

Es bleibt die Frage: Wer soll sich so einen Bildschirm kaufen?

Für Grafik-Profis und kompetitive Gamer reicht der U32P2 nicht aus. Überall sonst macht der Bildschirm aber eine gute Figur. Für weniger als 500 Franken bekommt man ein solides VA-Panel mit genug Farbtreue für Hobby-Grafiker und -Fotografen (kalibrieren nicht vergessen). Eher gemächlichere Gamer dürften auch ihre Freude haben. Und zuletzt bekommt man fürs Büro einen qualitativ anständigen Bildschirm mit allen nötigen Features, ohne unnötigen Schnickschnack für einen ordentlichen Preis.

Fazit

Der U32P2 von AOC ist ein grundsolides Display, das in vielen Feldern verwendbar ist. AOC hat an diversen Sonderfeatures wie USB-C, IPS oder HDR gespart und sich dafür auf die essenziellen Dinge fokussiert. Das Ergebnis ist nicht besonders aufregend, dafür vernünftig und zweckmäßig.


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