Sonatype-Report: Einsatz gefährdeter Open-Source-Komponenten verzeichnet Anstieg von 120 Prozent

Im vierten jährlich von Sonatype veröffentlichten "State of the Software Supply Chain Report" geht hervor, dass Software-Entwickler in den letzten zwölf Monaten mehr als 300 Milliarden Open-Source-Komponenten heruntergeladen haben und dass 1 von 8 dieser Komponenten bekannte Sicherheitslücken enthielt. [...]

Der jährlich erscheinende "2018 State of the Software Supply Chain Report" von Sonatype erscheint bereits das vierte Mal.
Der jährlich erscheinende "2018 State of the Software Supply Chain Report" von Sonatype erscheint bereits das vierte Mal. (c) Sonatype

Über 10 Millionen SoftwareEntwickler verlassen sich nach Unternehmensangaben auf Sonatype, um die mit Open Source verbundenen Sicherheitsrisiken zu minimieren. Die Nexus-Plattform von Sonatype kombiniert detaillierte Komponenteninformationen mit Echtzeit-Anleitungen zur Fehlerbehebung, um Open-Source-Governance in jeder Phase der modernen DevOps-Pipeline zu automatisieren und zu skalieren. Der umfassende „2018 State of the Software Supply Chain“-Report enthält eine Kombination aus öffentlichen und proprietären Daten, anhand derer Muster und Vorgehensweisen untersucht wurden, die modernen SoftwareLieferketten und der Entwicklung von Open-SourceSoftware (OSS) zugrunde liegen. Wayne Jackson, CEO von Sonatype sagt über den Bericht: „Während Open Source in zunehmender Geschwindigkeit auf den Höhepunkt seines Wertes zusteuert, sind die Grundlagen des Ökosystems und der unterstützenden Infrastruktur zunehmend gefährdet. Eine Reihe von prominenten und verheerenden Cyberangriffen im vergangenen Jahr haben die Intention und das Potenzial der Ausnutzung von Sicherheitsschwachstellen in Software-Lieferketten aufzeigt. Unser diesjähriger Bericht beweist jedoch, dass eine sichere Software-Entwicklung nicht unerreichbar ist. Die Applikations-Ökonomie kann in regulierten, sicheren Umgebungen wachsen und gedeihen, wenn sie richtig verwaltet wird.“

Die wichtigsten Ergebnisse des diesjährigen Berichts sind:

Verwaltete Software-Supply-Chains sind 2-mal effizienter und 2-mal sicherer

  • Automatisierte OSS-Sicherheitsverfahren reduzieren das Auftreten von Sicherheitslücken um 50 Prozent.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass DevOps-Teams Open-Source-Governance einhalten, ist bei der Automatisierung von Sicherheitsrichtlinien um 90 Prozent höher.

Das Zeitfenster, um auf Schwachstellen zu reagieren, schrumpft rapide

  • In den letzten zehn Jahren hat sich die Zeit vom Bekanntwerden bis zur Ausnutzung eines Open-Source-Sicherheitsproblems um 400 Prozent von durchschnittlich 45 Tagen auf nur noch 3 Tage verringert.

Hacker beginnen gezielt Software-Supply-Chains anzugreifen

  • Innerhalb der letzten 18 Monate hat eine Serie von 11 Ereignissen eine ernsthafte Eskalation der Angriffe auf SoftwareLieferketten ausgelöst.
  • Diese Angriffe, bei denen Hacker Sicherheitslücken direkt in Open-Source-Projekte injizieren, repräsentieren eine neue Dimension im Kampf um die Sicherheit von SoftwareAnwendungen.
Innerhalb der letzten 18 Monate hat eine Serie von 11 Ereignissen eine ernsthafte Eskalation der Angriffe auf Software-Lieferketten ausgelöst.
Innerhalb der letzten 18 Monate hat eine Serie von 11 Ereignissen eine ernsthafte Eskalation der Angriffe auf Software-Lieferketten ausgelöst. (c) Sonatype

Der Industrie fehlen vernünftige Open-Source-Kontrollen

  • Für 1,3 Millionen Schwachstellen in OSS-Komponenten gibt es keine entsprechenden CVE-Sicherheitshinweise in der öffentlichen National Vulnerability Database (NVD).
  • 62 Prozent der Unternehmen geben an, keine wirksame Kontrolle darüber zu haben, welche OSS-Komponenten in ihren Anwendungen verwendet werden.

Die Regierungsbehörden greifen ein, weil die Unternehmen Schwierigkeiten mit der Selbstkontrolle haben

  • 19 verschiedene Regierungsorganisationen auf der ganzen Welt haben sich für eine verbesserte OSS-Sicherheit und -Governance ausgesprochen.

Angebot und Nachfrage nach Open Source sind unverändert hoch

  • Mehr als 15.000 neue oder aktualisierte Open-Source-Releases werden den Entwicklern täglich zur Verfügung gestellt.
  • Im Jahr 2017 hat ein Durchschnittsunternehmen 170.000 Java-Komponenten heruntergeladen, das sind 36 Prozent mehr als im Vorjahr.

Interessierte finden den Bericht hier und den englischsprachigen Sonatype-Blog hier.


Mehr Artikel

News

Game Development Studie 2024: Knowhow aus Österreich ist weltweit gefragt

Nie zuvor hat eine so große Zahl heimischer Entwickler zum Erfolg internationaler Top-Games aber auch zur digitalen Transformation der österreichischen Wirtschaft beigetragen. Die heimischen Game Developer generieren einen gesamtwirtschaftlichen Umsatz von 188,7 Millionen Euro. Jeder Arbeitsplatz in einem Unternehmen der Spieleentwicklung sichert mehr als einen weiteren Arbeitsplatz in Österreich ab. […]

News

Kunden vertrauen Unternehmen immer weniger

Das Vertrauen von Verbraucher:innen in Unternehmen hat den niedrigsten Stand der letzten Jahre erreicht. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Verbraucher:innen weltweit vertrauen Unternehmen weniger als noch vor einem Jahr. Als wichtigsten Grund geben 65 Prozent der Befragten in einer Umfrage von Salesforce an, dass Unternehmen leichtfertig mit den Daten ihrer Kund:innen umgehen. […]

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*