Songs nur auf iTunes: Apple setzt Label unter Druck

Apple verstärkt den Druck auf Plattenlabels, neue Songs exklusiv bei iTunes anzubieten. Grund ist, dass die Konkurrenz der Gratis-Streaming-Dienste wie Spotify die Download-Zahlen verringern. [...]

Apple fordert deswegen von den Labels, Fristen einzuräumen, in denen neue Titel zu Beginn nur im iTunes-Store heruntergeladen werden können. Andreas Hepp von der Universität Bremen glaubt aber nicht, dass Apple ein Monopol etablieren kann. „Wie vor dem Internet, als es ein Nebeneinander von Radio und Platten gab, wird es kein Entweder-Oder geben. Eher geht es um ein Nebeneinander verschiedener Möglichkeiten: iTunes, Streaming-Dienste und weitere Angebotsweisen. Daran werden auch Versuche von Apple, sich Exklusiv-Rechte zu sichern, nichts ändern. Wir steuern nicht auf ein Monopol zu. Es entsteht ein Oligopol von Unternehmen, die Musik im Internet anbieten.“

Mit den Streaming-Diensten betritt ein neuer Spieler die Bühne. „Wie es sich genau entwickelt, wird man aber erst in zwei bis drei Jahren sehen“, schätzt Medienwissenschaftler. Insider der Musikindustrie, die aus Furcht vor negativen Reaktionen des Platzhirschen Apple anonym bleiben wollen, sagen, dass die neue Strategie ein Zeichen dafür ist, dass der Technikgigant darum kämpft, seinen Wettbewerbsvorteil in einem sich verändernden digitalen Musikmarkt weiter zu behaupten.

Der Konzern hat sich bereits mit Managern größerer Labels und einzelnen Interpreten getroffen, um Exklusivität für iTunes-Verkäufe zu ermöglichen. Als Argument führt Apple laut Los Angeles Times in Verhandlungen an, dass Beyonces fünftes Studio-Album, das exklusiv auf iTunes vertrieben worden ist, sich extrem gut verkauft hat. Teilweise ist das nach Angaben der Zeitung aber auch nach hinten losgegangen, als Amazon sich daraufhin weigerte, die CD zu führen, nachdem sie veröffentlicht wurde.

Spotify ist naturgemäß auch nicht gerade begeistert von Apples Vorgehen: „Es ist keine tolle Strategie zu diktieren, wie Leute Musik konsumieren, wenn man doch sieht, dass sie etwas anderes wollen. Das funktioniert einfach nicht“, entrüstet sich Manager Ken Parks. (pte)


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