SOTI Retail Report 2025: Social Commerce im Aufschwung

48 Prozent der Verbraucher in Deutschland halten Einkauf über soziale Medien für eine schnelle und einfache Möglichkeit, mit aktuellen Trends Schritt zu halten. 78 Prozent haben jedoch Sorge, persönliche Daten digital preiszugeben. [...]

Die zunehmenden Investitionen in mobile Endgeräte und Anwendungen haben die Art und Weise, wie Verbraucher einkaufen, stark verändert. (c) Pexels
Die zunehmenden Investitionen in mobile Endgeräte und Anwendungen haben die Art und Weise, wie Verbraucher einkaufen, stark verändert. (c) Pexels

Der Einzelhandel steht vor einer neuen Phase des Wandels: Social Commerce – also der Verkauf von Waren und Dienstleistungen über Social-Media-Plattformen – wird zunehmend zu einem entscheidenden Wachstumstreiber, da Verbraucher hybride und personalisierte Einkaufserlebnisse suchen. Dennoch sind Sicherheitsbedenken, Herausforderungen bei der Auftragsabwicklung und Produktdiskrepanzen wesentliche Hürden. Insbesondere der latente Mangel an robustem Datenschutz stellt nach wie vor ein kritisches Thema beim Online- und Ladeneinkauf dar, was die Notwendigkeit eines sicherheitsgetriebenen Ansatzes in der gesamten Branche und auf allen Wegen zum Markt unterstreicht. Der aktuelle Einzelhandelsbericht „Der Aufstieg des Social Commerce: Von technikgetriebenen Browsing-Erlebnissen zu gezielten Kaufentscheidungen“ von SOTI zeigt, wie moderne Technologien und soziale Plattformen genutzt werden können, um Markenvertrauen zu stärken und Kundenbindung zu fördern. Die Studie hebt dabei die Notwendigkeit eines sicheren, kanalübergreifenden Ansatzes für den Einzelhandel hervor.

Die wachsende Bedeutung von Social Commerce

Die zunehmenden Investitionen in mobile Endgeräte und Anwendungen haben die Art und Weise, wie Verbraucher einkaufen, stark verändert. Durch sie wurde eine Angebotspersonalisierung ermöglicht, die den veränderten Erwartungen und Vorlieben der Konsumenten bestmöglich Rechnung trägt. Im Rahmen der SOTI-Studie gaben 62 Prozent der befragten Verbraucher in Deutschland (weltweit 65 Prozent) an, der Kauf via Smartphone sei für sie der bequemste Weg, online zu shoppen. Nahezu die Hälfte (48 Prozent, weltweit 49 Prozent) konstatierten darüber hinaus, dass soziale Medien für sie einen schnellen und mühelosen Weg bieten würden, um mit den Trends Schritt zu halten, was sie zu einem wichtigen Kanal für das Wachstum des Einzelhandels macht. Personalisierte Inhalte und Werbeaktionen liegen bei Verbrauchern offensichtlich stark im Trend und verstärken deren Bindung an Marken und Produkte.

Die Studie zeigt jedoch auch, dass der Aufstieg des Social Commerce neue Herausforderungen für Einzelhändler mit sich bringt, denen sie sich stellen müssen. So gaben die Studienteilnehmer, die in den letzten sechs Monaten einen Kauf über soziale Medien getätigt haben, folgendes an:

  • 42 Prozent (weltweit 35 Prozent) klagen über verspätete Lieferungen.
  • 38 Prozent (weltweit 25 Prozent) haben Waren erhalten, die hinsichtlich Gestaltung oder Qualität deutlich von den beworbenen Produkten abwichen.
  • 32 Prozent (weltweit 21 Prozent) der Verbraucher wurden nie über die Verfügbarkeit von Produkten informiert, nachdem sie ihr Interesse bekundet hatten.

Doch gerade Lieferverzögerungen, Produktdiskrepanzen und eine schlechte Kommunikation nach dem Kauf sind wichtige Faktoren, die das Einkaufserlebnis von Konsumenten beeinträchtigen und zu einem hohen Grad an Unzufriedenheit führen können.

„Die Verbraucher erwarten in jeder Phase ihrer Shopping Journey eine personalisierte Ansprache mit individuellen Angeboten“, betont Stefan Mennecke, VP of Sales, Middle East, Africa & Central, Southern and Eastern Europe bei SOTI. „Unsere Studie zeigt, dass 57 Prozent der Verbraucher in Deutschland maßgeschneiderte Kauferlebnisse bevorzugen und bereits mehr als jeder Dritte (39 Prozent) sieht Künstliche Intelligenz (KI) als Schlüssel zu besseren Empfehlungen. Bislang klafft jedoch noch immer eine Lücke zwischen persönlichen Erwartungen und der Realität.“

Einzelhändler müssen sich deshalb verstärkt auf nahtlose Mobile-First-Plattformen, sichere Zahlungssysteme und mehr Verlässlichkeit bzw. Transparenzkonzentrieren, um die Erwartungen der Verbraucher zu erfüllen und das Potenzial des Social Commerce voll auszuschöpfen.

Verbraucherdaten schützen und Vertrauen schaffen

Bei ihren Kaufentscheidungen müssen Verbraucher darauf vertrauen können, dass Einzelhändler und die von ihnen eingesetzten Zahlungssystem ihre persönlichen Daten schützen. Dennoch haben 78 Prozent der Verbraucher in Deutschland (weltweit 82 Prozent) Bedenken bei der Eingabe persönlicher Daten im Internet oder auf Geräten im Ladengeschäft. Fast die Hälfte (47 Prozent), weltweit 61 Prozent) der Befragten befürchtet sogar, dass kleinere Einzelhändler überhaupt nicht in der Lage sein könnten, persönliche Daten und Zahlungsinformationen zu schützen.

„Das Wissen um aufgedeckte Datenschutzverletzungen und Sicherheitslücken haben das Vertrauen der Verbraucher erschüttert und die Angst vor Datendiebstahl und Betrug verstärkt“, ergänzt Mennecke. „Infolgedessen zögern mehr als Dreiviertel der Verbraucher in Deutschland, ihre persönlichen Daten online oder in Ladengeräte einzugeben. Dadurch wird es für Einzelhändler immer schwieriger, die Personalisierung richtig umzusetzen. Einzelhändler sollten deshalb dringend robuste Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um die steigende Zahl an Kunden aus dem stationären, Online- und Social-Commerce-Bereich umfassend zu schützen, dadurch das Vertrauen zu stärken und diesen wachsenden Kundenstamm so möglichst langfristig zu binden.“

Fazit

Während die Zahl der Social-Commerce-Kanäle kontinuierlich wächst, stellt die digitale Sicherheit immer noch ein Problem für den Einzelhandel dar: Ein Viertel (25 Prozent) der Verbraucher in Deutschland und weltweit hat Bedenken, Kauflinks in den sozialen Medien zu folgen. Deshalb sollten Retailer sichere mobile Technologien zur Verwaltung und dem Schutz von Käuferdaten einsetzen, um ihre Custom Journey anwenderfreundlicher und vertrauenswürdiger zu gestalten und dadurch die Kundenerfahrungen mit Einzelhandelsmarken nachhaltig zu verbessern.

Die vollständige SOTI-Studie „Der Aufstieg des Social Commerce: Von technikgetriebenen Browsing-Erlebnissen zu gezielten Kaufentscheidungen“ kann hier heruntergeladen werden.


Mehr Artikel

News

Datensouveränität in einer globalisierten Welt

In einer zunehmend digitalisierten und global vernetzten Welt sind Datenschutz und -sicherheit so wichtig wie nie. Der rasante technologische Fortschritt, insbesondere im KI-Bereich, sowie geopolitische Spannungen bedeuten zusätzliche Herausforderungen. Lesen Sie hier, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen sollten, um Datenschutz nicht nur als Pflicht, sondern als Wettbewerbsvorteil für sich zu nutzen. […]

Interview

Zeit im digitalen Wandel

Die Digitalisierung und künstliche Intelligenz sollten uns produktiver machen, und doch erleben viele Menschen einen intensiven Druck und fühlen sich überfordert. Der Weg zu echter Produktivität hat weniger mit Technologie zu tun, sondern mit einer durchdachten Herangehensweise an die Ressource Zeit. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*