Soziale Netzwerke haben nicht nur Auswirkungen auf die Psyche, sondern verleiten auch zum Zigaretten-Genuss oder führen ins Übergewicht. Indirekte Vermittlungen haben große Auswirkung auf das Gedächtnis. Zu diesen Ergebnissen kommen Forscher der Stony Brook University in New York. [...]
In sozialen Netzwerken können nicht nur Emotionen ansteckend wirken, sondern nahezu alles andere auch. Schlechte Angewohnheiten wie das Rauchen sind durch den digitalen Kontakt mit fremden Menschen ebenso einfach „übertragbar“ wie andere Abhängigkeiten. Die US-Forscher fanden heraus, dass das Gedächtnis eines Einzelnen indirekt auch die Gedächtnisse anderer Menschen beeinflussen kann. Das funktioniert durch geteilte soziale Verbindungen.
Um den Prozess zu untersuchen, sahen sich die Wissenschaftler zunächst an, wie sich Informationen in Gruppen von zwei bis 500 Menschen verteilten. Dann entwickelten sie ein Modell, dass Individuen in großen, realistischen Netzwerken platzierte. Sie erlaubten ihnen mit ihren „Nachbarn“ zu interagieren. Dabei fanden die Forscher heraus, dass ein geteilter Nachbar immer auch als Vermittler dient. Er trägt die Informationen von einem Nutzer zu einem anderen Nutzer, sodass diese sich indirekt beeinflussen, ohne miteinander Kontakt zu haben.
„Zusammengenommen lässt sich aus den Ergebnissen der Studie ein lang ersehntes theoretisches Modell entwickeln, das Aufschluss über das Verhalten in großen sozialen Netzwerken gibt“, unterstreichen die US-Wissenschaftler. Detaillierte Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Psychological Science“ zu finden. (pte)
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