Spam kommt verstärkt von Facebook-Freunden

Die Werbeindustrie hat einen Weg gefunden, sich im Nachrichtenstrom der Social-Media-Plattformen Gehör zu verschaffen, wie TechCrunch berichtet. [...]

Die Werbeindustrie hat einen Weg gefunden, sich im Nachrichtenstrom der Social-Media-Plattformen Gehör zu verschaffen, wie TechCrunch berichtet. E-Commerce-Seiten bezahlen User dafür, Produkte über ihre Accounts bei Facebook, Twitter und Co an Freunde weiterzuempfehlen. Die Pinterest-ähnliche Plattform The Fancy, auf der User neue Produkte entdecken können, hat kürzlich ein solches Programm eingeführt. Teilt ein User ein Angebot über seine sozialen Kanäle, erhält er für jeden erfolgten Kauf einen Rabatt von zwei Prozent auf das empfohlene Produkt.
Neben The Fancy gibt es noch eine ganze Reihe ähnlicher Plattformen, die ebenfalls auf Bildern basieren und Unternehmen die Möglichkeit bieten, ihre Produkte zu bewerben. Viele von ihnen versuchen mittlerweile, User mit Rabatten zum Teilen der angebotenen Waren zu bewegen. Allein die größte und bekannteste derartige Plattform, Pinterest, verweigert sich derweilen noch gegen dieses Vertriebsmodell. „Im Deutschsprachigen Raum sind solche Spam-Geschichten für einige Social-Media-User bereits ein Ärgernis. Es handelt sich nicht um die ersten Versuche, die sozialen Verbindungen der Fans zu monetarisieren“, sagt Ed Wohlfahrt von edRelations.
Um durch Produktempfehlungen Vergünstigungen zu bekommen, müssen sich Interessenten nicht einmal mehr gesondert anmelden. Solche Vorgehensweisen führen nicht nur zu durch zugespammte Nachrichten-Streams genervten Usern, sondern bedrohen die Netzwerke selbst. Die Relevanz der Inhalte wird vermindert, was die betroffenen Plattformen weniger attraktiv macht. Auch der Ruf von Plattformen, die zur Produktentdeckung einladen, leidet. „Die Nutzer von sozialen Netzwerken werden in Zukunft immer mehr Möglichkeiten an die Hand bekommen, um zu steuern, was sie relevant finden und was nicht“, glaubt Wohlfahrt.
Auf diese Weise könnten User einer Überschwemmung ihrer Accounts mit Spam entgegenwirken. „In den USA gibt es ein weniger aggressives Modell, um das Weiterempfehlen von Produkten zu fördern. Klout bietet einflussreichen Usern im Vorhinein Vergünstigungen an und hofft auf freiwilliges positives Feedback, ohne Zwang“, erklärt Wohlfahrt. So sollen nur Waren angepriesen werden, die auch wirklich auf Gegenliebe gestoßen sind.
„Soziale Netzwerke müssen aufpassen, nicht mit Spam assoziiert zu werden. Der Grat zwischen dem Generieren von Einnahmen und dem Nerven der User ist schmal. Die Menschen differenzieren oft nicht zwischen Inhalten und Medium. Kommt viel Spam, heißt es schlicht, dass das Netzwerk selbst nichts taugt“, so Wohlfahrt. Die User entwickeln derweil eigene Strategien, um die Relevanz der Inhalte zu sichern. „Die meisten User setzen mittlerweile auf Qualität statt Quantität. Möglichst viele Kontakte zu haben, ist nicht länger das Ziel. In solchen Netzwerken machen erzwungene Empfehlungen keinen Sinn“, sagt Wohlfahrt.


Mehr Artikel

News

Schulungsbedarf in den Bereichen KI, Cybersecurity und Cloud

Der IT Skills & Salary Report 2024 unterstreicht den wachsenden Bedarf an Weiterbildung und Umschulung von Arbeitskräften, um mit dem technologischen Fortschritt Schritt zu halten. Künstliche Intelligenz steht bei Entscheidungsträgern ganz oben auf der Liste der Investitionsschwerpunkte, da hier die Team-Kompetenzen am niedrigsten eingestuft werden. […]

News

KI-gestützte Effizienzoptimierung im Lager

Die österreichische TeDaLoS GmbH, Anbieter von smarten Lagerstandsüberwachungssystemen, hat ein Kapital-Investment erhalten, mit dem das Unternehmen eine beschleunigte internationale Expansion und den Ausbau von KI-gestützten Lösungen zur Optimierung der Materialbewirtschaftung vorantreiben will. […]

Helmut Reich, Managing Director proALPHA Software Austria (c) Erich Reismann
Interview

ERP auf dem Weg zum Digital Twin

Die in einem ERP-System hinterlegten Daten spiegeln in der Regel die Wirklichkeit nur bedingt wider. Mit Hilfe der künstlichen Intelligenz soll sich das bald ändern. proALPHA entwickelt seine Kernapplikation im Zusammenspiel mit seiner schnell wachsenden ERP+-Familie in Richtung eines Digital Twin weiter. Das Ziel: die 1:1-Abbildung der realen Wirtschaftswelt. […]

Ismet Koyun, CEO und Gründer der KOBIL Gruppe (c) KOBIL Gruppe
Kommentar

Wie SuperApps den Mobilitätsmarkt revolutionieren können

Bahntickets, Busse, Carsharing, Taxis – wer mobil sein will, benötigt eine Vielzahl von Apps. Das muss nicht sein, sagt Ismet Koyun, Gründer und CEO des Unternehmens KOBIL, Weltmarktführer für digitale Identitäts- und mobile Sicherheitslösungen. Neue Technologien könnten all diese Angebote in einer einfachen, komfortablen und sicheren Lösung bündeln. Intelligente, vernetzte Verkehrssysteme und Datenaustausch auf österreichischer und europäischer Ebene bereiten dafür den Weg und schaffen die nötigen Voraussetzungen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*