Das Cybercrime Competence Center berichtet von einer SPAM-Welle nach den Anschlägen in Frankreich. Interessanterweise wird in den Massen-Mails vor einem Trojaner gewarnt. [...]
Wie das Cybercrime Competence Center (C4) in einer Aussendung schreibt, haben die aktuellen SPAM-Mails und Massennachrichten in den sozialen Medien den Betreff „On Est Tous Paris“, „We are all Paris“ oder „Wir sind Paris“. Sie enthalten eine Warnung vor einer E-Mail oder Nachricht mit dem obigen Betreff, welche einen Trojaner enthalten soll.
Internationalen und nationalen Informationsquellen zufolge, verbreitet sich seit Sonntag die Warnmeldung vor dem „On Est Tous Paris“-Trojaner wie ein Lauffeuer. In der Mitteilung selbst wird vor dem Erhalt einer E-Mail und Mitteilungen in den sozialen Medien gewarnt, in welcher sich ein Bild mit der Hand eines Babys befindet. Auf dem Namensband ist dabei die Aufschrift „On Est Tous Paris“, „We are all Paris“ oder „Wir sind Paris“ vermerkt.
Laut dem C4 gibt es derzeit jedoch keine gesicherten Hinweise darauf, dass diese Nachricht tatsächlich existiert, zumal es weder das „Cyber Service Crime French Ministry of Defense“ gibt, noch der in der Mail angeführte „Broadcast“ durch den Sender „Europe 1“ stattgefunden haben soll.
Dem C4 zufolge ist trotzdem besondere Vorischt geboten. Denn nach dem Terror-Anschlag auf „Charlie Hebdo“ wurde genau diese beschriebene Nachricht für die Verbreitung eines Trojaners und damit verbundenen Hacker-Angriffen benutzt. Da der damals benutze Trojaner zu diesem Zeitpunkt sehr neu war, wurde er kaum von Antivirensoftware erkannt und es waren zahlreiche Computersysteme davon betroffen. Ein ähnliches oder Wiederholungs-Szenario könne somit nicht ausgeschlossen werden, so das C4.
Das Cybercrime Competence Center empfiehlt folgende Vorgangsweisen:
- Verbreiten Sie derartige Nachrichten und Informationen nicht ungeprüft weiter, suchen Sie im Internet nach Updates zu den jeweiligen Sachverhalten.
- Beteiligen Sie sich nicht „unbewußt“ an der Verbreitung von SPAM-Mails, vermeiden Sie ungewollte Panikmache und Verunsicherung anderer.
- Öffnen Sie keinesfalls Ihnen unbekannte Dateianhänge, insbesondere wenn es sich um die beschriebenen oder ähnlichen Mitteilungen handelt .
- Wenn Sie sich unsicher sind, öffnen Sie derartige Dateien in einer gesicherten Umgebung (Sandbox, virtuelle Systeme mit Option auf Rücksetzung) oder bedienen Sie sich unterstützenden Seiten im Internet (z.B. Virustotal.com).
- Halten Sie Ihre System-Software sowie Viren- und Malwareschutz aktuell, machen Sie regelmäßig Updates.
- Legen Sie sich für die Ihnen wichtigen Daten regelmäßig Daten-BackUps an, verwahren Sie das Sicherungsmedium getrennt vom System. (pi)
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