Spionage-Software hält Einzug in Privathäuser

Die Verkaufszahlen von Geräten zum unbemerkten Überwachen des Ehepartners erreichen in den USA neue Top-Werte, wie das Wall Street Journal schreibt. [...]

Die Produkte, die einst vor allem in der Regierung eingesetzt wurden, finden nun in den amerikanischen Wohnungen und Häusern ihren Platz und können in vielen Fällen zu exzessivem Stalking führen. Laut einem Bericht der „American Academy of Matrimonial Lawyers“ konnten 92 Prozent der Scheidungsanwälte in den vergangenen drei Jahren einen Anstieg an Spionage bei Eheleuten feststellen. Firmen wie BrickHouse-Security oder SpyGear-Gadgets bestätigen eine Zunahme der Verkaufszahlen ihrer Produkte.

Die Produktlinie an Spionage-Ausrüstung reicht von Kugelschreibern mit einer Sprachaufnahme-Funktion bis hin zu einem Kleiderhaken mit integrierter Kamera, der bei einer Bewegungsmeldung die Aufnahme beginnt. Auch Handy-Zubehör in Form eines USB-Sticks untersucht das Mobiltelefon auf bereits gelöschte SMS oder Anruflisten, um mögliche Beweise für das Fremdgehen zu finden.

„Es gibt eine ganze Reihe an digitalen Spionage-Geräten, die ungefähr ab 200 Euro erwerbbar sind“, sagt Ronald Müller, Inhaber von SPYNET electronic, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur pressetext. Diese reichen von digitaltechnischen Kameras bis hin zu GPS-Träger für Autos.

„Diese Ausstattungen werden bei uns für unterschiedliche Bereiche genutzt – unter anderem von der Behörde, die diese Geräte für Observationen benötigt“, so der Fachmann. „Es kommt auch vermehrt vor, dass an Tankstellen Benzin einfach abgezapft wird, ohne es zu bezahlen. Hier werden immer mehr Überwachungskameras installiert“, führt Müller aus.

Spionage-Technik wird aber nicht nur von solchen Unternehmen genutzt, sondern auch von Privatleuten. „Es gibt permanent Diebstähle oder Belästigungen durch Nachbarn. Auch für diese privaten Fälle werden digitaltechnologische Apparate angewendet“, erläutert der Experte. Ein Anstieg der Verkaufszahlen ist für ihn jedoch nicht beobachtbar. Dies könne mit der derzeitigen Wirtschaftskrise in Verbindung gebracht werden. (pte)


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