SSD: Weit verbreitet aber nicht unfehlbar

Solid State Drives (SSD) haben einen Verbreitungsgrad von fast 90 Prozent erreicht, doch hat auch ein Drittel der Nutzer bereits technische Probleme mit der SSD-Technologie erlebt. Das ergab eine Umfrage von Kroll Ontrack unter 2.000 IT-Verantwortlichen in Unternehmen weltweit - davon 350 aus DACH. [...]

61 Prozent der Befragten, die bereits Probleme hatten, erlitten dabei einen Datenverlust. Weniger als 20 Prozent konnten ihre Daten wiederherstellen. Die Umfrage bestätigt, dass SSDs als leistungsfähig und zuverlässig gelten, wegen ihrer Komplexität aber auch besondere Anforderungen an die Datenrettung stellen.  

„Bei SSD-Medien werden die Daten in einem sehr stark fragmentierten Format auf dem Datenträger abgelegt. Im Vergleich zu traditionellen Festplatten, bei denen Daten eher linear gespeichert werden, macht das die Datenrettung von SSDs wesentlich komplexer“, erläutert Peter Böhret, Managing Director Kroll Ontack GmbH. „Außerdem gibt es noch immer keine Standards für das Layout und die Organisation von Daten auf SSD-Speichermedien, obwohl sich die SSD-Industrie bereits konsolidiert. Daher müssen viele Fälle von Datenverlust individuell behandelt werden, mit speziell auf den Hersteller und das Modell angepassten Lösungen. Kroll Ontrack investiert deshalb seit mehreren Jahren in die Forschung und Entwicklung an SSD-Technologie. So können wir unseren Kunden die Datenrettung von SSDs mit sehr hohen Erfolgsquoten anbieten.“

Die Umfrage von Kroll Ontrack zeigt einen klaren Trend in Richtung SSD-Technologie: Von den fast 2.000 Befragten nutzen mehr als drei Viertel SSD-Technologie in Laptops und/oder Mobilgeräten. 60 Prozent setzen sie in Desktop-Computern ein und ein wachsender Anteil von inzwischen 20 Prozent in Server-Umgebungen. Hauptgründe für den Einsatz der SSD-Technologie sind laut der Umfrage Leistung und Geschwindigkeit. Fast drei Viertel der Befragten geben den schnellen Zugriff auf Daten als den Hauptgrund für die Wahl von SSD- gegenüber klassischer Festplattentechnologie an. Dies dürfte auch mit dem exponentiellen Wachstum der Datenmengen zu tun haben. Zuverlässigkeit und der geringe Energieverbrauch sind hingegen nur für 10 Prozent der SSD-Nutzer ein ausschlaggebendes Kriterium.

„Gerade für große Datenmengen bringt die SSD-Technologie mit ihrer Geschwindigkeit und Leistung große Vorteile“, ergänzt Böhret. „Unternehmen wollen das für sich nutzen. Aber auch wenn die Technologie zu Recht als zuverlässig gilt, sind Datenverluste auf SSD-Medien genauso möglich wie auf jedem anderen Datenträger. Das äußert sich zum Beispiel in der wachsenden Zahl von SSD Datenrettungsanfragen: Von 2011 bis 2014 verzeichnen wir bei Kroll Ontrack einen jährlichen Anstieg von durchschnittlich 100 Prozent. Mit unserem eigenen, sehr fortschrittlichen Set an Lösungen sind wir der richtige Partner für SSD Datenrettung.“

Weil SSD-Medien so weit verbreitet sind und Datensicherheit immer wichtiger wird, spielt auch die korrekte Entsorgung fehlerhafter SSD-Speicher eine immer wichtigere Rolle. Zudem erreichen manche SSD Speichermedien der ersten Generationen bereits das Ende ihrer Lebensdauer und müssen ebenfalls korrekt und datensicher entsorgt werden. Laut der Umfrage von Kroll Ontrack ist die beliebteste Methode die physikalische Zerstörung der Speichermedien beispielsweise im Shredder: 43 Prozent der Befragten greifen darauf zurück. Diese Methode ist zwar sicher, macht das SSD-Medium aber auch unbrauchbar für eine eventuelle Wiederverwendung. Alternativ kann eine professionelle Software für die Datenlöschung sicherstellen, dass alle Datenspuren revisionssicher beseitigt werden. Diese Methode nutzen fast 20 Prozent der Befragten. Darüber hinaus gibt ein professioneller Verifikations-Service für die Datenlöschung die Garantie, dass die eingesetzte Löschmethode effektiv ist, und belegt über Reports die sichere Löschung. Für SSD-Medien, die aus dem Verkehr gezogen oder für andere Zwecke wiederverwendet werden sollen, ist dies eine sinnvolle Ergänzung. (pi)


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