Staatspreis Patent: Smarte Erfindungen, kreative Marken und Patente mit Menschlichkeitsfaktor

Beim bereits dritten Staatspreis Patent kürte das Österreichische Patentamt gemeinsam mit der UNICEF am 9. November die klügsten Köpfe Österreichs. [...]

Das Emblem des Staatspreis Patent 2020. (c) Österreichisches Patentamt
Das Emblem des Staatspreis Patent 2020. (c) Österreichisches Patentamt

Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Verlautbarung des Staatspreis Patent 2020 diesmal online statt. Bei den Einreichungen konnte ein neuer Rekord verzeichnet werden: Mit 283 Erfindern und Erfinderinnen wie Kreativen war die Teilnehmerzahl so hoch wie noch nie. Gesucht wurde wie bisher das beste Patent und die beste Marke. Neu hinzu kam, dass gemeinsam mit der UNICEF der Preis auch in der Kategorie „Humanity“ verliehen wurde, für Erfindungen mit besonderer humanitärer Bedeutung, die helfen, das Leben der Menschen zu verbessern.

Bei der Verleihung konstatierte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, dass immer mehr Erfindungen auf die Schaffung beziehungsweise den Erhalt einer sauberen Umwelt sowie Gesundheit für den der Menschen abzielen – so auch die Gewinner und Gewinnerinnen des diesjährigen Staatspreises.

Patentamtspräsidentin Mariana Karepova betonte, dass außergewöhnlich gute Erfindungen im Österreichischen Patentamt immer zweimal geprüft würden: „Einmal, um zu sagen, ob sie weltweit neu sind. Und ein zweites Mal, ob sie so gut sind, dass sie für den Staatspreis nominiert werden können.“ Von den ausgezeichneten Patenten ist Karepova sehr angetan: „Kunststoff mit Wasser zu erzeugen, Parkinson-Patienten mit einem kleinen Stift zur Tremor-Messung auszustatten oder selbstüberwachenden Rucksäcken einen klingenden Namen zu geben – das waren die Spitzenleistungen 2020.“

Was wurde also ausgezeichnet?

Heißes Wasser statt Gift

Das beste Patent stammt vom 15-köpfigen Team um Miriam Unterlass (TU Wien): Kunststoffe sollen künftig mit heißem Wasser anstatt mit umweltschädlichen Lösungsmitteln produziert werden. (c) Thomas Loacker

Kunststoffe sollen künftig mit heißem Wasser anstatt mit umweltschädlichen Lösungsmitteln produziert werden. Mit diesem höchst innovativen Verfahren hat das 15-köpfige TU-Team um Miriam Unterlass den Staatspreis für das „Beste Patent“ gewonnen: Die Herstellung von kristallinen Polyimiden kann nun auf oft unfassbar giftige Stoffe verzichten. 

Eine Art „Fiebermesser“ für Parkinson

Der Preis in der Kategorie „Humanity“ geht an Tibor Zajki-Zechmeister für seinen Tremipen, der das Zittern in den Händen misst und in wenigen Sekunden eine Auswertung liefert. (c) Thomas Loacker

Der Preis in der Kategorie „Humanity“ geht an Tibor Zajki-Zechmeister für seinen Tremipen, der das Zittern in den Händen misst und in wenigen Sekunden eine Auswertung liefert. Der Tremipen, der wie ein Kugelschreiber aussieht, zeigt Menschen, die an dieser weltweit häufigsten Bewegungsstörung leiden, in Sekundenschnelle, wie es ihnen geht. Einzige Voraussetzung: Sie müssen den Tremipen nur bei sich tragen. 

Gegen Skarabeos haben Langfinger keine Chance

Wolfgang Langeder macht es Langfingern schwer: Seine Rücksäcke und Taschen mit Alarmsicherung alarmieren via App am Smartphone, wenn ein Taschendieb sich daran zu schaffen macht. Sie tragen den Namen des altägyptischen Schutzsymbols, dafür gab es den Preis in der Kategorie „Beste Marke“. (c) Thomas Loacker

Langfingern macht es Wolfgang Langeder mit „Skarabeos“ nicht leicht. Seine Rucksäcke und Taschen mit Alarmsicherung tragen den Namen des altägyptischen Schutzsymbols und alarmieren via App am Smartphone, wenn ein Taschendieb sein Glück versucht – dafür gab es den Preis in der Kategorie „Beste Marke“. 

Die Jury

Die Staatspreis-Jury setzte sich zusammen aus Menschen, die sich unternehmerisch, wissenschaftlich und philosophisch mit Innovation und Kunst befassen: Claus J. Raidl, Vorsitzender des Kuratoriums des Institute for Science and Technology Austria, UNICEF-Innovationsexperte Johannes Wedenig, Unternehmerin Ulrike Rabmer-Koller, Chef der Forschungsförderungs-Gesellschaft Klaus Pseiner, Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, Ö1-Journalistin Beate Tomassovits-Weis, Harald Kubiena, Chirurg und Österreicher des Jahres, Marktforschungsunternehmerin Roswitha Hasslinger, Gerfried Stocker, Geschäftsführer Ars Electronica und IP-Profi Guido Kucsko.

Der Staatspreis Patent ist eine tolle Einrichtung, weil dadurch besonders innovative Leistungen gewürdigt werden können. Der Preis ist auch Bekenntnis Österreichs zu Innovationen und zum technischen Fortschritt und wird helfen, dass wir noch stärker ein Land der Innovationen werden und nicht ein Land der Imitatoren

Claus J Haidl, Vorsitzender des Kuratoriums des I.S.T. Austria und Juryvorsitz Patent und Marke

Die Verleihung des Staatspreises Patent wurde am 9.11.2020, dem Tag der Erfinder und Erfinderinnen, gestreamt und kann auf der Website des Österreichischen Patentamts nachgesehen werden. Dort finden sich weitere Informationen sowie auch die Nominierten Erfindungen und Marken. www.patentamt.at/staatspreis-patent-2020/

Nachfolgend das das Präsentationsvideos, das sich auch auf der Website des Österreichischen Patentamts befindet.

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(c) Österreichisches Patentamt


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