Kaspersky warnt vor einem signifikanten Anstieg im Bereich Stalkerware. [...]
So zeigt eine Analyse des Zeitraums Januar bis August 2019, dass die Anzahl versuchter Installationen von Stalkerware weltweit bereits die 37.000-Marke überschritten hat und somit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35 Prozentpunkte angestiegen ist. In Deutschland gab es sogar einen Anstieg um 79 Prozent; damit ist die Bundesrepublik europaweit am häufigsten von potentiellen Stalkerware-Installationen betroffen. Darüber hinaus entdeckten die Experten von Kaspersky in diesem Jahr bisher 380 Varianten von Stalkerware „in the wild“– was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs um 31 Prozent entspricht.
Sogenannte Stalkerware-Programme ermöglichen Dritten in das Privatleben einer anderen Person einzudringen; sie kann käuflich erworben werden. Die Täter können nach erfolgreicher Installation auf Nachrichten, Fotos, soziale Medien, Geolokalisierungsdaten sowie Audio- oder Kameraaufnahmen zugreifen – in einigen Fällen sogar in Echtzeit. Im Gegensatz zu legitimen Kindersicherungs-Apps mit ähnlichem Funktionsumfang werden solche Programme ohne Wissen oder Zustimmung des Opfers im Hintergrund ausgeführt. Sie werden häufig als Software für das Ausspionieren des eigenen Partners beworben.
Erica Olsen, Director des Safety Net Project bei National Network to End Domestic Violence, kommentiert das Problem mit Stalkerware wie folgt: „Wenn diese Software für den Einsatz im vollständigen Stealth-Modus, also im unsichtbaren Modus, ohne ständige Benachrichtigung des Gerätebesitzers entwickelt wurde, gibt sie Menschen mit böswilligen Absichten und Stalkern ein mächtiges Werkzeug für Belästigungen, Überwachung, Stalking und Missbrauch an die Hand. Diese Art von Missbrauch kann erschreckend und traumatisierend und mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden sein. Es ist wichtig, dass wir uns sowohl mit der Verfügbarkeit dieser Apps als auch mit deren Verwendung als schädlichem Tool befassen.“
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