Starke Marken helfen in der digitalen Medienflut

Nur mit Hilfe von starken Marken ist es Medienhäusern möglich, in der riesigen digitalen Welt nicht unterzugehen, so der Tenor des Mediengipfels bei der Digital Marketing Konferenz "Werbeplanung.at Summit". [...]

In punkto Onlinewerbung befinde man sich in einer „Trial-and-Error-Phase“ konstatierte Sandro Albin von der Schweizer Gratiszeitung „20 Minuten“.

Noch sei man „mit den digitalen Anzeigenerlösen aber nicht zufrieden“, räumte Wolfgang Winter vom Red Bull Media House ein. Umso wichtiger war es Winter zu betonen, dass er sich zwar sehr über die neue digitale Welt freue, die Tatsache aber sei, dass es dem Red Bull Media House gelinge, mit Print Geld zu verdienen.

Auch RTL-Vertreter Andreas Rudas sagte, dass sich die klassischen Medien in der jüngeren Vergangenheit selbst schlecht gemacht hätten und es daher wichtig sei, dieses Bild geradezurücken. „Klassische Medien haben nach wie vor eine entscheidende und wichtige Bedeutung“, so sei die TV-Nutzung in den vergangenen Jahren sogar noch gestiegen. Dementsprechend gelte: Wer Werbebotschaften möglichst breit streuen wolle, setze immer noch auf TV und ausgewählte Print-Produkte, so Rudas.

„Österreich“-Online-Geschäftsführer Niki Fellner ist davon überzeugt, dass Verlagshäuser ihre starken Marken für Transaktionsgeschäfte nutzen müssen. Es gehe darum, Leser zu bestimmten Angeboten hinzuführen und sich nicht auf Print, TV und Online-Angebote zurückzuziehen. Bei der Mediengruppe „Österreich“
zeige sich, dass Produktangebote angenommen werden und er sehe daher „keinen Grund, das nicht anzubieten“, so Fellner. Anders sieht das Albin, der bei der Podiumsdiskussion betonte, dass ein Verlag kein Warenhaus werden muss und es vielmehr die Grundaufgabe sei, auf möglichst vielen Kanälen Content zu verbreiten.

An einen durchschlagenden Erfolg von Paid Content im Internet wollte übrigens kaum einer so recht glauben. Fellner betonte, man wage hier mit dem kostenpflichtigen E-Paper einen ersten Versuch. Dass man für eine Gratiszeitung im Netz zahlen soll, verteidigte er damit, dass das Onlineangebot deutlich mehr biete als das kostenlose Blatt, etwa mehr Sport, TV-Programme und sämtliche Magazine. Für den Schweizer Titel „20 Minuten“ ist Paid Content kein Thema, vielmehr freue man sich über jedes Medienhaus, dass eine Bezahlschranke einführt, weil dies dem Verlag Reichweite zuspiele, so Albin. (apa)


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