Die Cyber Security Austria (CSA) führt 2013 wieder die "Cyber Security Challenge" in Österreich durch, eine Rekrutierung von jungen IT-Security-Talenten. [...]
Neben Schülern sind diesmal auch Studenten zum Bewerb zugelassen. Die Challenge wird im Hacking-Lab durchgeführt, einem Internet-Sicherheitslabor, das sich zur Rekrutierung von qualifizierten Personen eignet und welches im Rahmen der Swiss Cyber Storm Konferenzreihe von der Compass Security AG entwickelt wurde. Neu im Jahr 2013 ist, dass die Siegerteams der „Cyber Security Challenge – Verboten gut“ das Team „AUSTRIA – VERBOTEN GUT“ bilden und im „SECURITY ALPEN CUP“ gegen das Team „SWISS – CYBER STORM“ antreten.
Für Joe Pichlmayr, Vorstandmitglied von Cyber Security Austria, steht eine Frage im Vordergrund: Wie sieht die junge „Hackerszene“ in Österreich aus? Er sieht in der Challenge zwei wichtige Faktoren berücksichtigt. Zuerst können sich junge Talente beweisen, um dann im nächsten Schritt als potentielle IT-Experten für eine Verwendung in der IT-Sicherheit weitergebildet zu werden. Gleichzeitig wird ein legaler Rahmen bereitgestellt, wo Eltern und Freunde erkennen können, dass die Beschäftigung mit dem Computer auch eine konkrete Zukunftsperspektive ist. „Die Challenge hat gezeigt, dass wir ein hohes Potential in diesem Alterssegment haben. Und seitens der Betreiberfirma des Hacking Labs wurde mir versichert, dass die Qualität der Arbeit unsere Nachwuchstalente überdurchschnittlich war“, so Pichlmayr.
In die gleiche Kerbe schlägt auch Christian Kunstmann, Generalsekretär des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ). IT-Sicherheit ist wichtig für den Wirtschaftsstandort Österreich. Daher beschäftigt sich das KSÖ auch mit den Gefahren aus dem Cyber Space. Er sieht derzeit einen großen Mangel an IT-Sicherheitsexperten – sowohl bei großen Wirtschafts- und Industriebetrieben wie auch bei Klein- und Mittelbetrieben.
Bei der Challenge steht für ihn aber nicht nur die Talentsuche im Vordergrund. „In der Bildungspolitik ist IT-Sicherheit kein großes Thema. Dies gehört geändert“, so Kunstmann. Er sieht vor allem die Lehrerbildungseinrichtungen gefordert, dieses Thema in der Ausbildung der Pädagogen zu verankern. Die Challenge ist dabei eine wichtige Plattform um das Thema Sicherheit zu transportieren.
Im Bundesministerium für Inneres steht der Präventionsgedanke im Vordergrund. Markus Popolari, Cyber Security Koordinator des BMI, sieht die Challenge und das Medieninteresse daran auch als Plattform zur Sensibilisierung für die Aspekte IT-Sicherheit. „Es ist wichtig, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Sicherheitsvorkehrungen am Computer und in Netzwerken zu schaffen“, sagt Popolari. Den „klassischen“ Hackern kann er durchaus Positives abgewinnen. Denn neue Software kann nicht perfekt sein. Hacker suchen Fehler und machen darauf aufmerksam. „Die Challenge hat diese Idee aufgegriffen und will damit auch junge Experten finden und auf sie zugehen, damit sie ihr Können zum Wohl Österreichs einsetzten“, so Popolari.
Oberst Walter Unger, Abteilungsleiter im Abwehramt, sieht ebenso die Talentsuche im Vordergrund. Das Bundesheer als „Hochtechnikunternehmen“ mit mehr als 20.000 Computerarbeitsplätzen ist ein attraktiver Arbeitgeber. Junge Talente können während ihres Präsenzdienstes bereits fachspezifisch eingesetzt werden. In der Challenge sieht er drei wichtige Aspekte: junge Talente finden, sie im Hackinglab zu fordern und dann zu fördern um zukünftig ausreichend Sicherheitsexperten für Österreichs Sicherheit zu haben.
Christop Rosse, Finalist der Cyber Security Challenge hat dies genau so erlebt. „Ich wollte wissen, wo ich stehe mit meinen Fähigkeiten“, so Rosse. Er war selbst überrascht, wie viele Leute es am Ende der Vorrunden noch gegeben hat, die auch die schwierigsten Aufgaben gelöst haben. Der Bildungsscheck, den er gewonnen hat, war ein willkommener Beitrag zu seinen Hochschulambitionen.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.verbotengut.at . (pi)
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