Startups in Wien: Mehr Immobilien für IT als für Biotech

Das Angebot an Immobilien für Startups in der Region Wien ist für Gründungen im IT-Bereich deutlich besser geeignet als für Biotech-Gründer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der MODUL University Vienna, die sich mit Angebot und Nachfrage zur Infrastruktur für technologiebasierte Startups in der Region Wien befasste. [...]

Geeignete Räumlichkeiten zu finden ist in der Gründungsphase eine wesentliche Herausforderung. Zu diesem Ergebnis kam ein Team der MODUL University Vienna als es vor einiger Zeit Hürden für die Gründung universitärer Spin-offs in Wien untersuchte. Jetzt analysierte Dr. Radinger-Peer vom dortigen Institut für Public Governance and Sustainable Development dies genauer und schließt ihre Studie mit konkreten Handlungsempfehlungen.

PLATZ & PLATZEN

„Ist der Platzbedarf noch gering finden Startups in der Region Wien rasch passende Gewerbeflächen“, fasst Radinger-Peer ein Hauptergebnis ihrer Studie zusammen, „nimmt die Anzahl der Mitarbeiter aber zu, dann platzt es schnell aus allen Nähten – und die Herausforderungen beginnen.“ Denn, so ergab die Studie, größere Flächen werden überproportional teuer angeboten. Dem Problem des Umzugs bei laufendem Betrieb gesellt sich so noch die Schwierigkeit einer langfristigen Finanzierung hinzu. Reichen dem klassischen IT-Startup am Anfang wenige Quadratmeter, so benötigen Gründer im Life-Science-Bereich eine spezielle Infrastruktur, welche neben Büro- auch Laborflächen beinhaltet.

„Aus der Befragung von ExpertInnen ging hervor, dass in diesem Segment des Marktes das Angebot in der Region Wien aber nicht für Startups geeignet ist“, ergänzt Radinger-Peer, „die Mindestmietdauer liegt z. T. bei zehn Jahren, die Mindestmietfläche ist oftmals viel größer als benötigt und der Preis pro Quadratmeter ist sehr hoch.“ Ein weiteres Manko für Biotech-Gründer ist das Fehlen gebündelter Information über die Verfügbarkeit geeigneter Flächen. Weniger gut vernetzte Biotech-Entrepreneure haben kaum Chancen an die notwendigen Informationen über verfügbare Labor- und Büroflächen zu gelangen. Doch auch für IT-Gründer ist nicht alles rosig, meint Radinger-Peer: „Das in den letzten Jahren rasant zunehmende Angebot an Coworking Spaces und Kleinbüros führt auch dazu, dass es eine geringe Konzentration der IT-Startups gibt. Hier sind wiederum die Biotechs im Vorteil, deren Cluster am Vienna BioCenter, in der Muthgasse, dem AKH oder in Tulln liegen.“

STARKE REGION

Die Studie zeigt auch ganz allgemeine Stärken für die Region Wien auf. So wurde von Seiten der befragten Experten die Startup Community in Wien im generellen als sehr lebendig beschrieben. Eine solch dynamische Szene ist ein Faktor, der neben der anerkannt hohen Lebensqualität der Stadt, Startup-Gründer aus anderen Regionen anzieht. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Angebots an Büroimmobilien und Laborflächen als auch auf die Nachfrage aus. Dazu Radinger-Peer: „In den Life Sciences ist Wien das österreichische Zentrum für die Grundlagenforschung. Mit internationaler Präsenz und Exzellenz der Universitäten und Forschungsinstitute sowie einer renommierten Klinik.“


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*