Startups in Wien: Mehr Immobilien für IT als für Biotech

Das Angebot an Immobilien für Startups in der Region Wien ist für Gründungen im IT-Bereich deutlich besser geeignet als für Biotech-Gründer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der MODUL University Vienna, die sich mit Angebot und Nachfrage zur Infrastruktur für technologiebasierte Startups in der Region Wien befasste. [...]

Dazu kommt, dass wichtige Förderungen, wie die des AWS Austria Wirtschaftsservice, von den Startups auch für Mietzahlungen verwendet werden können. Weiters gibt es in Wien ein sehr professionelles Beratungsangebot (INiTS, LISAVienna) und die Expertise bei den Förderstellen ist im Allgemeinen sehr hoch. All dies schafft einen guten Nährboden für die Gründung von Biotech-Unternehmen und der daraus resultierenden Nachfrage nach Fläche. Auch IT-Gründer profitieren von den sehr attraktiven Angeboten der Frühphasenförderung, können aber im Gegensatz zu ihren Biotech-Kollegen auch auf eine Anzahl an Inkubatoren zurückgreifen. Diese bieten eine ideale Startup-Umgebung, die dazu in der Region Wien noch durch zahlreiche Coworking Spaces und Kleinbüroflächen ergänzt werden.

BESSER GEHT IMMER

Vor dem Hintergrund dieser Vorteile wäre es laut Radinger-Peer im Interesse der Standortentwicklung den Herausforderungen im Immobilienbereich durch Umsetzung konkreter Empfehlungen zu begegnen. Die befragten Experten sind sich einig, dass die Errichtung von Inkubatoren – dezentralen Gründerzentren in der Nähe der Universitäten und Forschungszentren – eine wesentliche Maßnahme zur Verbesserung der Situation von Life-Sciences Startups darstellt. Als sinnvoll wird in diesem Zusammenhang eine mittel- bis langfristige Life Sciences- und Biotechnologie-Strategie in Abstimmung zwischen Bund und Land angesehen.

Auch sollte eine strukturierte und zentrale Übersicht zu verfügbaren Büro- und Laborflächen etabliert werden. Weiters sollte es für jungen Unternehmen Erweiterungsoptionen am jeweiligen Standort geben, sodass bei Wachstum aufwändige und teure Umzüge erspart bleiben. Generell, so meint Radinger-Peer, wäre auch ein investorenfreundliches Klima in der Region hilfreich, da größere finanzielle Mittel das hohe Preisniveau für das aktuelle Flächenangebot relativieren würden. Empfehlungen für den IT-Sektor umfassen zwar auch die Erweiterung des Angebots an flexiblen kurzfristigen Büroimmobilien sowie an Kleinbüroflächen, doch wesentlicher erscheint es das internationale Standing von Wien als Technologiestandort zu stärken. Denn, im Gegensatz zum Life Sciences-Bereich ist dieses für den IT-Sektor noch nicht sehr ausgeprägt.

Insgesamt setzt die MODUL University Vienna mit dieser Studie ihre kritisch-konstruktive Analyse der Start-up-Szene in der Region Wien fort. Dazu der Geschäftsführer Christian Hoffmann: „Wien hat eine lebhafte und durchaus erfolgreiche Startup-Community die stetig wächst und ein wichtiger Standortfaktor wird. Mit der wissenschaftlichen Expertise unseres Instituts für Public Governance and Sustainable Development möchten wir diesen erfreulichen Prozess wissenschaftlich begleiten.“ (pi)


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