Wenn die Gründer von Startups etablierte und erfolgreiche "Star-Erfinder" anheuern, um ein Produkt zu entwickeln, dürfen sie dabei nicht im gleichen Team arbeiten. Es kommt sonst zu Streit und Unklarheiten, wer das Kommando hat, wie eine Studie der Washington State University zeigt. [...]
„Team-Mitglieder müssen aufeinander zugehen können. Konflikte entstehen, wenn mehrere Mitglieder glauben, sie sind die Experten“, erläutert Studienautorin Amrita Lahiri.
Direkte Kooperation hinderlich
Für die Studie haben die Forscher die Arbeit von Innovations-Teams aus dem Bereich der medizinischen Technologie für die Jahre 1986 bis 2007 analysiert. Sie untersuchten, wie sich deren Zusammenarbeit mit „Star-Erfindern“ gestaltete. Es stellte sich heraus, dass sowohl Gründer solcher Teams als auch die erfolgreichen Tüftler einen positiven Effekt auf die Produktivität hatten – jedoch nur, wenn sie isoliert voneinander auftraten. Wenn sie jedoch kooperierten, ging die Arbeit nur schleppend voran.
Lahiri zufolge müssten Startup-Chefs vor der Zusammenarbeit mit „Star-Erfindern“ die Hierarchie im Team klar definieren. Es helfe auch, wenn die erfolgreichen Angestellten schon Erfahrung mit jungen Unternehmen haben. Letztlich müssen die Leiter aber dennoch anpassungsfähig sein und sich auf veränderte Arbeitsbedingungen einstellen.
Rolle von Gründern ändert sich
„In meiner breiteren Forschung habe ich festgestellt, dass sich die Rolle von Gründern und die Erwartungen der Investoren verändern, wenn sich ein junges Unternehmen weiterentwickelt“, meint Lahiri. Am Anfang müssten die Gründer noch häufig selbst Hand anlegen und ihre eigenen Ideen einbringen. Doch bei einem zunehmenden Wachstum ihrer Organisation müssen sie eher in eine verwaltende Rolle schlüpfen und anderen den kreativen Prozess überlassen, um Konflikte zu vermeiden.
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