Die Studie „State of the Designer 2025“ beleuchtet aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Arbeitsumfeld von Designern und Entwicklern. Sie analysiert, wie hybride Arbeitsmodelle, technologische Fortschritte wie künstliche Intelligenz (KI) und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen die Arbeitsweise und Zufriedenheit in der Design- und Entwicklungsbranche beeinflussen. IT Welt.at hat sich die Studie angesehen. [...]

Die Art und Weise, wie Designer und Entwickler ihre Arbeit organisieren, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Besonders die Einführung hybrider Arbeitsmodelle, bei denen ein Mix aus Büro- und Remote-Arbeit möglich ist, spielt eine entscheidende Rolle für die Arbeitszufriedenheit. Laut der Studie arbeiten 97 Prozent der Befragten zumindest teilweise remote, wobei mehr als die Hälfte überwiegend oder vollständig von zu Hause arbeitet.
Regionale Unterschiede sind dabei deutlich sichtbar: In Europa arbeiten 71 Prozent der Designer überwiegend oder vollständig remote und sind mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. Ähnlich positive Zahlen zeigen sich bei den Entwicklern, von denen 75 Prozent die bestehende Regelung zur Arbeitsplatzwahl schätzen. In der APAC-Region hingegen arbeitet nur ein geringer Anteil der Designer vollständig im Homeoffice, trotzdem sind 70 Prozent mit den gegebenen Bedingungen zufrieden. In den USA nutzen Designer und Entwickler weiterhin intensiv die Möglichkeiten der Remote-Arbeit, was sich positiv auf die Zufriedenheit auswirkt.
Herausforderungen durch wirtschaftliche Unsicherheiten
Trotz dieser Flexibilität und Anpassung an hybride Arbeitsmodelle hat die allgemeine Zuversicht in den Arbeitsmarkt gelitten. 45 Prozent der Designer und 45 Prozent der Entwickler sind der Ansicht, dass sich der Arbeitsmarkt im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert hat. Insbesondere die Unsicherheiten in der Technologiebranche, geprägt durch Entlassungswellen und strukturelle Anpassungen, tragen zu diesem Gefühl bei. Dennoch hat dies nur begrenzte Auswirkungen auf die allgemeine Arbeitszufriedenheit. Mehr als die Hälfte der Designer und Entwickler blickt optimistisch in die Zukunft und schätzt die positiven Effekte der Flexibilität im Arbeitsumfeld.
Zusammenarbeit als entscheidender Erfolgsfaktor
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwicklern. 84 Prozent der Designer und 77 Prozent der Entwickler arbeiten mindestens einmal pro Woche eng zusammen. Die Anzahl der Meetings hat im Vergleich zum Vorjahr signifikant zugenommen – von 34 Prozent auf 59 Prozent. Diese engere Zusammenarbeit wird überwiegend positiv bewertet: 63 Prozent der Designer und 67 Prozent der Entwickler empfinden die Abstimmung mit ihren Kollegen als effektiv oder sehr effektiv.
Doch es gibt auch Herausforderungen, insbesondere bei den sogenannten „Handoffs“, also der Übergabe von Aufgaben und Projekten zwischen den Teams. Hier sehen 91 Prozent der Entwickler und 92 Prozent der Designer Verbesserungsbedarf. Die größten Hindernisse sind Unterschiede in Prioritäten, Kommunikationsstilen und ein mangelndes Verständnis für die Prozesse des jeweils anderen. Erfolgreiche Teams setzen laut der Studie verstärkt auf transparente Kommunikation und gemeinsame Sessions, um diese Probleme zu überwinden.
Die Rolle der künstlichen Intelligenz
Künstliche Intelligenz gewinnt immer mehr an Bedeutung im Arbeitsalltag von Designern und Entwicklern. Die Studie zeigt, dass KI vor allem auf individueller Ebene erste transformative Auswirkungen hat. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass KI die Ziele ihrer Organisation beeinflusst. Insbesondere in der APAC-Region zeigt sich eine hohe Akzeptanz für KI: 63 Prozent der Entwickler dort nutzen KI aktiv, während es in Europa 57 Prozent und in den USA 56 Prozent sind.
Designer und Entwickler erhoffen sich von KI zahlreiche Vorteile. 82 Prozent sehen eine Entlastung bei manuellen Aufgaben, während 80 Prozent glauben, durch den Einsatz von KI schneller arbeiten zu können. Weitere erwartete Effekte sind die Verbesserung der Produktqualität, tiefere Einblicke durch Analysen und eine höhere Genauigkeit. Dennoch sind die Auswirkungen von KI auf die Zusammenarbeit bisher gering. Nur 16 Prozent berichten von signifikanten Veränderungen durch KI in der teamübergreifenden Abstimmung.
Digitale Tools als Unterstützer
Digitale Whiteboards und kollaborative Design-Tools spielen eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Zusammenarbeit. Zufriedene Designer und Entwickler setzen deutlich häufiger auf solche Tools, die nicht nur die Distanz zwischen Remote-Teams überbrücken, sondern auch zu effizienteren Prozessen beitragen. Laut der Studie nutzen 77 Prozent der zufriedenen Designer kollaborative Design-Tools, während es bei weniger zufriedenen nur 57 Prozent sind. Ähnlich zeigt sich, dass 69 Prozent der zufriedenen Entwickler auf digitale Whiteboards setzen, verglichen mit 34 Prozent in der Gruppe der weniger Zufriedenen.
Zukunftsperspektiven: Chancen und Herausforderungen
Die Studie wirft auch einen Blick in die Zukunft. Laut den Ergebnissen glauben fast 60 Prozent der Befragten, dass KI in den nächsten zwölf Monaten einen erheblichen Einfluss auf die genutzten Tools und Arbeitsweisen haben wird. Besonders in der APAC-Region erwarten 59 Prozent der Entwickler deutliche Veränderungen durch KI. Gleichzeitig bleibt der Experimentiercharakter vieler KI-Anwendungen ein zentrales Thema: Die meisten Unternehmen befinden sich noch in der Phase des Testens und Auslotens der Möglichkeiten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die langfristige Integration hybrider Arbeitsmodelle. Während viele Mitarbeiter die Flexibilität schätzen, zeichnen sich erste Trends ab, dass einige Unternehmen ihre Homeoffice-Angebote reduzieren. Die Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Designer und Entwickler werden hier genau zu beobachten sein.
Fazit der ITWelt-Redaktion
Die Studie „State of the Designer 2025“ verdeutlicht, dass hybride Arbeitsmodelle, effektive Zusammenarbeit und der zunehmende Einsatz von KI die zentralen Themen der kommenden Jahre sind. Während wirtschaftliche Unsicherheiten die allgemeine Stimmung trüben, bleiben Designer und Entwickler durch flexible Arbeitsbedingungen und innovative Technologien weitgehend optimistisch. Herausforderungen wie die Verbesserung der Übergabeprozesse und die stärkere Nutzung von KI in der Zusammenarbeit bieten jedoch weiterhin Raum für Entwicklungen. Die Ergebnisse unterstreichen, dass die Zukunft von Design und Entwicklung in der Verbindung von Mensch und Technologie liegt – mit einem klaren Fokus auf Teamarbeit und Anpassungsfähigkeit.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden.
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