Wie Digitalisierung eine moderne Produktion unterstützen kann, welche Chancen sich dabei ergeben und vor allem auch, welche Erfahrungen bereits gemacht wurden, diskutierte die steirische Mobilitätsindustrie am 3. Juli in Dobl bei Graz. [...]
Die Veranstaltung war eine von KNAPP Industry Solutions und ACstyria organisierte Business Lounge zur „digitalen Prozesskette in Entwicklung und Produktion„. In Vorträgen von ivii, Siemens, TAGnology, Dassault Systèmes, dem Fraunhofer Institut, Rockwell Automation, Autforce und Boom Software wurde über 70 TeilnehmerInnen vermittelt, wohin die digitale Reise geht. Denn von der Entwicklungsphase über die Produktionsphase bis hin zu Themen der Qualitätssicherung haben sich digitale Methoden zu einem wesentlichen Erfolgsbaustein entwickelt.
Wie wir leben wollen: ivii wagt Ausblick auf das Jahr 2040
„Die Zukunft lässt sich nicht vorhersagen, jedoch gestalten. Grundlage dafür sind unsere Visionen“, philosophierte Peter Stelzer (CEO ivii GmbH), der die Keynote der Business Lounge hielt. Er gab einen Ausblick auf das Jahr 2040, in dessen Zentrum er den Menschen als Gewinner der digitalisierten Transformation sah. Die Idee, die Vision in den Mittelpunkt des Vortrags zu rücken, entstand während eines Vortrags von Prof. Andreas Syska, der die groß angelegte Initiative Deutschland 2040 ins Leben gerufen hat. Eine Initiative, die es Wert ist, verfolgt und unterstützt zu werden. Als Geschäftsführer der ivii GmbH zeigte er dabei auch auf, welche Lösungen von ivii bereits jetzt von der Automobil- bis zur Pharmaindustrie eingesetzt werden. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf den Einsatz von Bildanalyse in der Produktion.
Digital wird real: Vom Digital Twin bis zu Big Data
Besonderes Interesse galt im Rahmen der Business Lounge dem Digitalen Zwilling – einer vollständigen Simulation von Produktionsprozessen – der von Wolfgang Roth (SIEMENS) präsentiert wurde. Dieses Konzept umfasst die gesamte Wertschöpfungskette. Damit können die Anzahl der benötigten Prototypen deutlich reduziert und vor allem auch die Performance von Produktion und Produkt vorhergesagt werden. Wesentlich für die Handhabung solcher digitalen Daten ist auch deren Visualisierung. Johannes Behr vom Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung diskutierte daher mit den TeilnehmerInnen die bereits jetzt großen Einsatzmöglichkeiten von Virtual und Augmented Reality.
Daten sind das schwarze Öl der Zukunft
Die Menge an erhebbaren und erhobenen Daten stellt Unternehmen aber auch vor die Herausforderung, nicht den Blick auf das Wesentliche zu verlieren. Wie die zunehmende Datenmenge in Fertigungs- und Produktionsunternehmen effizient genutzt werden kann, zeigte Uwe Küppers (Rockwell Software), der auch besonders auf den Weg von einer vordigitalen zu einer digitalen Produktion einging. Das Fazit: Big Data sind das schwarze Öl der Zukunft – solange sie richtig genutzt werden.
ACstyria setzt weitere Digitalisierungsimpulse
Wolfgang Vlasaty (Geschäftsführer Mobilitätscluster ACstyria) päsentierte zum Abschluss der Business Lounge das weitere Vorgehen der steirischen Industrie: „Wir sind davon überzeugt, dass das Thema Digitalisierung die gesamte Mobilitätsindustrie wesentlich dabei unterstützt, zukunftsfit zu bleiben. Aus diesem Grund werden wir am 24. Oktober 2018 eine Business Lounge zum Thema Smart Production veranstalten, um weiter in die Tiefe zu gehen. Auch eine Best Practice Tour zu steirischen Vorzeigeunternehmen ist am 3. und 4. Oktober 2018 geplant.“
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