loud-Dienste, All Flash oder Storage-Virtualisierung gehören fest zum Themenplan eines IT-Verantwortlichen. Doch welche Storage-Trends sollten Unternehmen 2017 ebenfalls nicht außer Acht lassen? Die Antworten geben Storage-Experten namhafter Hersteller. [...]
„In solchen Anwendungen kann Speicher nicht mehr als alleinstehende Lösung betrachtet werden – wo bisher monolithische Storage-Architekturen aufgebaut wurden, werden sich künftig konvergente Systeme und Software-definierte Strukturen durchsetzen. Ein weiterer Trend ist der Wechsel von klassischen drehenden Medien hin zu All-Flash und nichtflüchtigem Speicher. Der klassische drehende Speicher wird durch die sinkenden Kosten von All-Flash-Systemen zunehmend unwichtiger, sogar im Bereich des Data Warehousing. Heute schon können wir beobachten, dass die TCO eines All-Flash-Systems mit einem auf drehenden Medien basierten System gleich ziehen. Wir sehen bereits heute, dass die Mehrheit der neu eingerichteten Speichersysteme bereits auf eine All-Flash-Architektur setzt.“
Jürgen A. Krebs, Hitachi Data Systems: „Die digitale Transformation wird an Fahrt gewinnen und vielen Unternehmen wird klar werden, dass es dabei buchstäblich um ihr Überleben geht. Der Ort, wo die digitale Transformation der IT umgesetzt wird, ist das Datacenter, getrieben von den Fachbereichen. Die wichtigsten Themen sind hier Agilität und Flexibilität. Unternehmen gehen dazu verstärkt den Weg in die (Private) Cloud. Gleichzeitig ändert sich das Kaufverhalten der Kunden. Sie wollen zunehmend klassische Investitionen (Capex) durch laufende Betriebsausgaben (Opex) ersetzen, was im Storage-Bereich verbrauchsabhängige Abrechnungsmodelle erfordert.“
„Die Brücke zwischen dem Alten und dem Neuen schlägt die bimodale IT. Unternehmen können ihre bestehende IT mit modernen Lösungen kombinieren, sie behalten die Sicherheit und Zuverlässigkeit ihrer bewährten Maschinen und können mit modernen Systemen die Themen von heute adressieren. Realisieren lässt sich das beispielsweise mit einem zentralen Daten-Hub, der beide Welten zusammenfassen kann und so die die Kreation neuer Angebote und leistungsfähige Analytics ermöglicht.“
Ralf Colbus, IBM: „Wenn in Zukunft ein Service angefordert wird, wird es unwichtig sein, ob dieser on-premise oder off-premise ausgeführt wird. Ein IT-Verantwortlicher muss sich also auf Hybrid-Services ausrichten. Die Cloud wirkt dann als erweitertes Rechenzentrum. Die Integration von on-premise oder off-premise wird wichtiger werden. Zudem ist anzunehmen, dass Flash die Festplatte im traditionellen Datacenter ablösen wird. Low-latency Protokolle werden dabei helfen, die Performance abzurufen. Wie wird also der Spagat aussehen?“
„Auf der einen Seite stehen Transaktionen, Performance und Sicherheit, auf der anderen Seite Internet of Things, Big Data, ein erhöhtes Wachstum an unstrukturierten Daten. Die Investitionen werden in diese Bereiche verschoben – der IT-Verantwortliche muss die Infrastruktur hierfür liefern. Cloud Object Storage wird helfen, neue Tierstufen einzubauen und günstigere Speicher, gegebenenfalls auch global, bereitzustellen. Die Bekämpfung der Schatten-IT wird 2017 ebenfalls ein großes Thema sein.“
Peter Wüst, NetApp: „Flash ist Standard. Daten werden immer mehr und wichtiger und daher wird die Kompetenz im Datenmanagement wichtiger. Die sichere und einfache Verschiebung von Daten für Cloud-Workloads ist eine Anforderung an moderne Speichersysteme. Objektstorage und skalierbarer Cloudstorage (onpremise/offpremise) werden als weitere Storageklassen eingeführt. Flash ersetzt SAS als Storagetier.“
Joachim Berger, Nimble Storage: „Wir haben in diesem Jahr eine stetig wachsende Anzahl an Unternehmen gesehen, die damit beginnen, Flash- und All-Flash-Technologien in ihre Rechenzentren zu integrieren. Diese Technologien benötigen vorausschauende Analyse-Möglichkeiten, um Ausfallzeiten auf ein Minimum zu reduzieren und für eine optimale Verfügbarkeit von Anwendungen und Daten zu sorgen.“
Thomas Muggendobler, Thomas-Krenn AG: „All-Flash-Systeme werden auch bei mittleren und größeren Kapazitäten die mechanischen Festplatten weiter verdrängen. Wir stellen vor allem fest, dass bei den Anwendern neben den stark gefallenen Anschaffungspreisen auch die deutlich niedrigeren Betriebskosten in den Fokus rücken.“
„SSDs, die über die schnelle NVMe-Schnittstelle angebunden sind, wurden bereits in der zweiten Hälfte 2016 langsam bezahlbar. NVMe-Flash wird also 2017 also wohl überall dort Einzug halten, wo besonders hohe Datentransferraten gefragt sind. Für die Anbindung des Storage sind vor allem hybride oder dedizierte, über den PCIe-Bus angebundene Backplanes besonders attraktiv.“
„Software Defined Storage (SDS) verbreitet sich zunehmend in allen Marktsegmenten, da auch leistungsfähige, ausgereifte Lösungen für das kleinere Budget zur Verfügung stehen. Da bei SDS die Software für Datenverteilung und Redundanz sorgt, werden vor allem große RAID-Systeme an Bedeutung verlieren. Hardwareseitig genügen flexiblere und günstige Host Bus Adapter (HBA).“
„Die Einstiegshürden in hyperkonvergente Systeme werden weiter sinken. Off-the-shelf-Hardware in Kombination mit vergleichsweise günstiger Software macht es möglich.“
*Bernhard Haluschak ist als Redakteur bei der IDG Business Media GmbH tätig.
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