Studie der Software AG: Technisches Wachstum führt in den meisten Unternehmen zu Chaos

Durch die rasante Ausweitung von Technologien in Unternehmen entstehen laut einer Studie der Software AG neue Herausforderungen. Diese Herausforderungen manifestieren sich auf 3 Arten: "Operatives Chaos", "Konnektivitäts-Chaos" und "IT-Chaos". [...]

Stefan Sigg, Chief Product Officer der Software AG (c) Software AG
Stefan Sigg, Chief Product Officer der Software AG (c) Software AG

Die zwischen dem 6. und 17. November 2023 von Regina Corso Consulting online für die Software AG durchgeführt Umfrage („Situation Report 2024“) an 1.500 IT-Entscheidern aus den USA, Großbritannien und Deutschland zeigt, dass 89 Prozent der Unternehmen ihre Technologien in den letzten Jahren schnell ausgebaut haben, und drei Viertel (76 Prozent) sagen, dass dies zu einem größeren „Chaos“ geführt hat. Diese Situation in Unternehmen macht Governance-Bemühungen komplexer, Organisationen weniger agil und kann Kernaktivitäten wie Servicebereitstellung und Produktivität beeinträchtigen.

Die Komplexität, mit der Unternehmen in der heutigen Welt mit Störungen, Risiken und schnellem technologischen Wandel konfrontiert sind, sei größer denn je, konstatiert Stefan Sigg, Chief Product Officer der Software AG. „Es ist schwierig, all die Herausforderungen in den Griff zu bekommen und ein Unternehmen zum Erfolg zu führen. Wir sehen, dass unsere Kunden diese Herausforderungen meistern, indem sie die richtigen Werkzeuge zur Bewältigung dieser technologiebezogenen Unordnung finden. Welche Werkzeuge das sind, hängt davon ab, wie sich die Herausforderungen manifestieren – aber es gibt eine Antwort darauf. Und wer sie findet, kann wettbewerbsfähiger, effizienter und widerstandsfähiger werden.“

Die Studie unterscheidet drei Arten von Chaos: 

  1. Operatives Chaos: Ein Wirrwarr von verschiedenen Prozessen und Systemen verlangsamt, dupliziert oder stört die täglichen Abläufe. Mit der Beseitigung dieser betrieblichen Hindernisse werden Unternehmen wettbewerbsfähiger, kontrollierter und agiler. Unternehmen, die das betriebliche Chaos in den Griff bekommen, erlangen operationale Resilienz.
     
  2. Konnektivitäts-Chaos: Die Erweiterung von Systemen erfolgt ohne einen Plan, um sie wieder richtig miteinander zu verbinden. Überwinden Unternehmen diesen Konnektivitätsmangel, werden sie produktiver, flexibler und sind auch in Hinsicht auf die Verwaltung der Systeme besser aufgestellt.
     
  3. IT-Chaos: Die Vervielfältigung verschiedener Systeme erfolgt nicht koordiniert, und die Technologie breitet sich unkontrolliert aus. Ohne diese Bedrohung der IT sind Unternehmen in der Lage, die Kosten zu kontrollieren, die künftige Entwicklung zu planen und eine größere betriebliche Widerstandsfähigkeit aufzubauen.

Je mehr Systeme im Einsatz sind, desto mehr Angriffsmöglichkeiten gibt es. Zudem übersteigt das Tempo des technologischen Wandels bei 46 Prozent der Unternehmen die Entwicklung geeigneter Fähigkeiten.

„Es ist wichtig, die richtigen Instrumente für die Verwaltung des Portfolios zu finden“, betont Stefan Sigg und fügt hinzu: „Aber wir sollten nicht nur von „verwalten“ sprechen. Diese Technologieinvestitionen werden als Teil einer Transformationsagenda getätigt. Die Unternehmen wollen sich differenzieren, innovativ sein und wachsen. Technologie ist für die meisten dieser Pläne ein entscheidender Wegbereiter. Mehr Transparenz und Kontrolle über die Technologielandschaft wird die technische und die geschäftliche Agenda besser aufeinander abstimmen und diesen Unternehmen zum Erfolg verhelfen.“

Weitere Studienergebnisse

Auswirkungen des schnellen technischen Wachstums:

  • 70 Prozent der Unternehmen haben im letzten Jahr mehr technische Schulden angehäuft.
  • Für 44 Prozent wird die gemeinsame Verwaltung von alten und neuen Systemen immer komplexer.
  • 69 Prozent der Unternehmen verfügen im Vergleich zu 2022 über eine höhere Anzahl an unterschiedlichen Anwendungen und Systemen. 71 Prozent sagen, dass diese Zahl in zwei Jahren noch höher sein wird.

Probleme mit der Agilität:

  • 80 Prozent geben an, dass die Größe der Technologieinfrastruktur die Flexibilität und/oder Produktivität erschwert.
  • Ebenso viele (80 Prozent) sind der Meinung, dass komplexe Technologien die Einführung neuer Produkte/Dienstleistungen, die Verbesserung des Kunden- und Mitarbeitererlebnisses und die Steigerung von Umsatz und Rentabilität behindern.

Probleme mit der Unternehmensführung:

  • 65 Prozent sind der Meinung, dass die Komplexität der Technologie die Governance-Probleme verschlimmert.
  • 46 Prozent sagen, dass die Schwierigkeit, Daten aus älteren Systemen zu entfernen, die Entscheidungsfindung verlangsamt.
  • 81 Prozent geben an, dass ein Hauptproblem darin besteht, keinen klaren Überblick über alle integrierten Systeme zu haben bzw. diese nicht zu verwalten.

Operative Probleme:

  • 45 Prozent geben an, dass doppelte Prozesse, die interne Konflikte verursachen, das Handeln verlangsamen.
  • In 80 Prozent der Unternehmen gibt es Konflikte zwischen der IT-Abteilung und der Geschäftsleitung bei der Bereitstellung neuer Anwendungen.
  • 82 Prozent der Unternehmen geben an, dass Schatten-IT ein Problem darstellt.

Eine vollständige Aufschlüsselung der Daten in englischer Sprache finden Interessierte hier. Der ebenfalls auf Englisch verfasste Situation Report 2024 bietet außerdem einen Einblick in den Ländervergleich.


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