Studie: Einfluss von KI auf Karriereoptimismus

Die Studie „Economic Influence of Artificial Intelligence on Career Optimism“ untersucht, wie künstliche Intelligenz (KI) die Wahrnehmung von Karrierechancen beeinflusst. Sie zeigt, dass KI sowohl Ängste über Arbeitsplatzsicherheit als auch neue Entwicklungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer schafft. IT Welt.at hat sich die Studie angesehen. [...]

Arbeitgeber, die regelmäßige Upskilling-Programme anbieten, können nicht nur ihre Mitarbeiter binden, sondern auch Innovationen im Unternehmen vorantreiben. (c) Pexels
Arbeitgeber, die regelmäßige Upskilling-Programme anbieten, können nicht nur ihre Mitarbeiter binden, sondern auch Innovationen im Unternehmen vorantreiben. (c) Pexels

Die Integration von KI verändert die Arbeitswelt grundlegend. Während einige Aufgaben automatisiert werden, entstehen neue Berufsfelder, die spezifische KI-Kompetenzen erfordern. Laut der Studie des University of Phoenix Career Institute aus dem Jahr 2024 fühlen sich 53 Prozent der Arbeitnehmer leicht ersetzbar – ein Anstieg um vier Prozent gegenüber 2023. Diese Unsicherheit verstärkt sich durch wirtschaftliche Entwicklungen, darunter Entlassungen und die zunehmende Automatisierung von Routineaufgaben.

Gleichzeitig bietet KI neue Karrierechancen: 54 Prozent der Befragten glauben, dass KI-Kenntnisse ihnen berufliche Vorteile verschaffen, 46 Prozent sehen darin Möglichkeiten zum Aufstieg, und 44 Prozent erachten KI-Wissen als wertvolle Zusatzqualifikation. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter aktiv in KI-Technologien schulen, könnten somit nicht nur deren Karriereoptimismus stärken, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Die Bedeutung von Reskilling und Upskilling

Die Notwendigkeit der beruflichen Weiterbildung wird in der Studie klar betont. 49 Prozent der befragten Arbeitnehmer geben an, neue Fähigkeiten erlernen zu müssen, um ihre aktuellen Positionen zu behalten. 53 Prozent benötigen Unterstützung beim Erlernen von KI-bezogenen Tools. Dennoch bieten nur 18 Prozent der Unternehmen derzeit Schulungen zur KI-Nutzung an.

Arbeitgeber, die in Reskilling und Upskilling investieren, könnten laut Studie erhebliche wirtschaftliche Vorteile erzielen. Eine gezielte Kompetenzentwicklung innerhalb des Unternehmens kann pro Mitarbeiter Einsparungen von bis zu 8.053 US-Dollar pro Jahr ermöglichen. Zudem könnten Arbeitnehmer ihre Gehälter durch zusätzliche KI-Kenntnisse um bis zu 5.270 US-Dollar jährlich steigern.

Psychologische Aspekte und Vertrauen in KI

Trotz der potenziellen Vorteile bleiben viele Arbeitnehmer skeptisch gegenüber KI. Eine der zentralen Herausforderungen besteht darin, das Vertrauen in KI-Technologien zu stärken. Studien zeigen, dass Misstrauen oft aus der Angst vor Jobverlust resultiert. Doch durch gezielte Schulungen und die Förderung einer Wachstumsmentalität könnten Unternehmen dieses Misstrauen abbauen.

Mitarbeiter, die aktiv in KI-gestützte Prozesse eingebunden werden, erkennen oft deren Nutzen für die Produktivität. Forschungen zeigen zudem, dass Arbeitnehmer, die regelmäßig geschult werden, KI weniger als Bedrohung und mehr als Unterstützung sehen. Die Kombination aus technischer Weiterbildung und Soft-Skills-Entwicklung – darunter kritisches Denken, Kreativität und Problemlösung – könnte den Karriereoptimismus weiter fördern.

Notwendige Maßnahmen für Unternehmen und Bildungseinrichtungen

Die Studie empfiehlt eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen, um KI-Kompetenzen gezielt zu vermitteln. Dies beinhaltet:

  • Gezielte Schulungsprogramme zur Förderung von KI- und digitalen Fähigkeiten.
  • Branchenübergreifende Kooperationen zur Entwicklung von Curricula, die an die Anforderungen der Wirtschaft angepasst sind.
  • Förderung von Soft Skills, um die Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI zu optimieren.
  • Flexibilität bei der Weiterbildung, etwa durch Online-Lernangebote und berufsbegleitende Trainings.

Arbeitgeber, die regelmäßige Upskilling-Programme anbieten, können nicht nur ihre Mitarbeiter binden, sondern auch Innovationen im Unternehmen vorantreiben.

Das Fazit der ITWelt-Redaktion

Die Studie macht deutlich, dass die Integration von KI in den Arbeitsmarkt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt. Arbeitnehmer müssen sich kontinuierlich weiterbilden, um von den neuen Möglichkeiten zu profitieren, während Unternehmen verstärkt in KI-Trainings investieren sollten.

Die Kombination aus technischer Weiterbildung, Soft-Skills-Entwicklung und einer wachstumsorientierten Unternehmenskultur könnte dazu beitragen, den Karriereoptimismus langfristig zu stärken. KI ist kein Ersatz für menschliche Arbeit, sondern eine Erweiterung – vorausgesetzt, Unternehmen und Bildungseinrichtungen fördern gezielt die erforderlichen Kompetenzen.

Die Studie kann hier heruntergeladen werden.


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