Laut einer Untersuchung von Accenture sehen Großunternehmen viel Potenzial in der Zusammenarbeit mit Startups. Für die jungen Unternehmen sind diese Partnerschaften bislang jedoch enttäuschend. [...]
In der Studie „Harnessing the Power of Entrepreneurs to Open Innovation“ untersucht Accenture die Einstellung von Gründern und Führungskräften in Großunternehmen hinsichtlich ihrer Zusammenarbeit und den gemeinsamen Innovationsanstrengungen. Für die Studie, welche in Zusammenarbeit mit der G20 Young Entrepreneurs’ Alliance erstellt wurde, wurden 1.002 Startup-Entrepreneure und 1.020 Führungskräfte in Großunternehmen im Rahmen einer Online-Umfrage befragt. Weiterhin führten die Studienautoren ausführliche persönliche Interviews mit zwanzig Führungskräften in Unternehmen und bei Institutionen durch. Außerdem liegt der Studie eine Analyse der Rahmenbedingungen für digitales Unternehmertum und Kollaboration in den G20-Staaten zu Grunde.
Die Innovationsfähigkeit großer Unternehmen wird demnach immer stärker von der Zusammenarbeit mit Startups beeinflusst. Laut der Studie sind mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Führungskräfte von Großunternehmen davon überzeugt, dass die Kollaboration mit Startups entscheidend für Innovation und Wachstum ihres Unternehmens ist.
Die Kooperation mit Startups ist zudem ein Treiber für die digitale Transformation in den Unternehmen: So sind 82 Prozent der Befragten in den Großunternehmen weltweit der Meinung, dass von der Zusammenarbeit mit Startups wichtige Impulse für die eigene Digitalisierung ausgehen. Die gemeinsame Innovation mit Startups, die oft mit Open-Innovation-Modellen umgesetzt wird, lohnt sich auch aus unternehmerischer Sicht für die großen Firmen. So sind deren Führungskräfte laut Umfrage optimistisch, dass in fünf Jahren knapp ein Fünftel des gesamten Umsatzes (18 Prozent) ihres Unternehmens direkt aus der Zusammenarbeit mit Startups resultieren wird. Damit die Vorteile dieses Ansatzes voll zum Tragen kommen, müssen Startups wie auch Großunternehmen allerdings noch einige Hürden bei der Zusammenarbeit nehmen.
ZUSAMMENARBEIT BISHER ENTTÄUSCHEND
Um dieses Potenzial abzurufen, müssen sich die großen Firmen weiter für „Open Innovation“ öffnen und lernen, auf gleicher Augenhöhe mit Startups zusammenzuarbeiten. In dieser Hinsicht ist die Ernüchterung bei den ebenfalls im Rahmen der Studie befragten 1.000 Startup-Gründern weltweit groß. So glaubt knapp ein Viertel (24 Prozent) von ihnen, dass große Firmen bei der Kooperation mit Startups nur ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen verfolgen und das Wachstum des kleineren Partners nicht ausreichend berücksichtigen. Weiterhin sagten drei Viertel der Gründer, die zuvor bei einem Großunternehmen angestellt waren, dass unternehmerisches Denken dort zu kurz komme und sie deshalb gekündigt hätten. Die Wahrnehmung der Führungskräfte bei den etablierten Playern ist hingegen eine ganz andere: Drei Viertel von ihnen glauben, dass der Unternehmergeist auch in den Großunternehmen verbreitet sei.
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