Studie: HANA hat als Plattform für SAP-Anwendungen großes Potenzial

Laut PAC setzen sich viele deutsche Unternehmen intensiv mit SAP HANA auseinander. Die erforderliche Hardwareanschaffung sehen sie aber als Hindernis. [...]

Eine aktuelle Studie von Pierre Audoin Consultants (PAC) zeigt, dass sich viele Unternehmen in Deutschland heute schon intensiv mit SAP HANA auseinandersetzen und den Einsatz für den Betrieb ihrer SAP-Anwendungsumgebungen diskutieren. So plant etwa jedes vierte Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre Investitionen in Richtung SAP Business Suite powered by SAP HANA. Das Haupthindernis für den Einsatz von SAP HANA besteht allerdings in der erforderlichen Anschaffung von Hardware.

Auch wenn bislang nur wenige SAP-Nutzer in Deutschland SAP HANA produktiv einsetzen, so messen doch viele Firmen der In-Memory-Plattform große Bedeutung bei. Frank Niemann, Principal Consultant bei PAC und Autor der Studie: „Jedes zweite Unternehmen erwartet, dass SAP HANA die dominierende Datenbankplattform im SAP-Umfeld sein wird. Kaum einer vermutet hinter der SAP-Strategie nur einen vorübergehenden Hype.“

Ob die Mehrheit der SAP-Nutzer durch SAP HANA geschäftliche Vorteile erlangen kann, darüber sind sich die befragten Firmen noch uneins. Zudem kann SAP HANA heute kaum Antworten auf die größten Herausforderungen der SAP-Kunden liefern: Kostensenkung im SAP-Betrieb sowie schnellere Anpassung der SAP-gestützten Geschäftsprozesse.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Nutzung von SAP HANA noch in den Kinderschuhen steckt und sich aktuell fast ausschließlich auf analytische Aufgaben beschränkt – etwa als Datenbank für SAP BW oder zur Analyse von SAP- und Nicht-SAP-Daten. Jedoch diskutieren viele Firmen auch bereits das Szenario „SAP Business Suite powered by SAP HANA“. Gerade große Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern planen SAP ERP auf der In-Memory-Umgebung zu betreiben. Ungefähr jede vierte Firma plant entsprechende Investitionen innerhalb der nächsten drei Jahre.
 
TREIBENDER FAKTOR
Als treibenden Faktor für den Einsatz der SAP Business Suite powered by SAP HANA sehen die Unternehmen aber nicht nur die Technologie an sich. Auch strategische Gründe (Modernisierung der SAP-Landschaft), Kostenaspekte (SAP HANA als Alternative zu bestehenden SAP-Datenbanken) sowie der Innovationsgedanke (durch Transformation von Geschäftsprozessen in Richtung Realtime) spielen eine wichtige Rolle.

Gegen den Einsatz von SAP HANA spricht vor allem die erforderliche Anschaffung von neuer Hardware. Denn die In-Memory-Software von SAP nutzt eine dedizierte Rechnerplattform. Dieser Nachteil wiegt für Firmen sogar noch schwerer als der Mangel an Business Cases.

„Einerseits hat uns überrascht, welche Bedeutung SAP HANA schon jetzt bei den deutschen SAP-Nutzern erlangt hat, andererseits stellen wir fest, dass bei den Firmen noch viele Fragen unbeantwortet bleiben, vor allem in Bezug auf die geschäftlichen Vorteile und möglichen Risiken des Umstiegs“, kommentiert Frank Niemann. Die Studie mache deutlich, wie ernsthaft sich Unternehmen mit der SAP Business Suite powered by SAP HANA auseinander setzen, aber eben auch, dass dieses Thema erst noch reifen muss.

„Noch ist der produktive Einsatz von SAP HANA auf analytische Anwendungen fokussiert“, sagt Alexander Zeier, bei Accenture (einem der Premiumsponsoren der Studie) weltweit verantwortlich für In-Memory-Lösungen und das SAP Innovation Center mit Schwerpunkt SAP HANA in Kronberg. „Wird die Technologie nicht ausschließlich für Business Intelligence, sondern auch für ERP-Systeme genutzt, ist das volle Potenzial nutzbar und die Hardwareinvestitionen relativieren sich. Unternehmen erkennen zunehmend den strategischen Wettbewerbsvorteil, planen SAP HANA als zentrale Plattform ihrer zukünftigen ERP-Systeme einzusetzen und fragen auch nach neuen Anwendungen auf Basis der In-Memory-Technologie.“

Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for One Steeb AG, einem weiteren Premiumsponsor: „Die Ergebnisse der PAC-Studie decken sich mit unserem eigenen Kundenfeedback. Wir betreuen die größte SAP-Mittelstandskundenbasis in der deutschsprachigen Region. SAP HANA zählt klar als strategische Plattform. Ein kritischer Erfolgsfaktor für den Einsatz im Mittelstand ist der sichere und wirtschaftliche Betrieb ohne hohe Zusatzinvestitionen in Hardware und Know-how. Flexible Betriebsmodelle mit mittelstandsgerechten Beratungs- und Lösungsangeboten sind daher unerlässlich – ob beim Betrieb aus unseren Rechenzentren oder durch die eigene IT im Hause unserer Kunden.“

Für die Studie  „SAP Business Suite powered by SAP HANA“ wurden über hundert IT- und SAP-Verantwortliche aus deutschen SAP-Anwenderunternehmen befragt. Sie steht zum Download bereit. (pi/rnf)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*